Otmar Schober

Otmar Schober
Otmar Schober

Otmar Schober (* 15. Februar 1948 in Bad Rothenfelde/Strang) ist ein deutscher Facharzt für Nuklearmedizin, Forscher und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Familie

Otmar Schober wuchs in Osnabrück als zweiter Sohn des Regierungsdirektors Oskar Schober und seiner Frau Ursula, geborene Friemel, auf. Seine Eltern waren 1946 aus Gläsendorf, Grafschaft Glatz (Niederschlesien) vertriebenen worden, was seine Kindheit maßgeblich prägte. Schober ist verheiratet und hat drei Kinder.

Ausbildung

Er besuchte das Gymnasium Carolinum in Osnabrück und nach dem Umzug der Familie nach Hannover die dortige Schillerschule, an der er 1966 das Abitur ablegte. Danach plante er zunächst ein Maschinenbaustudium, das er durch Praktika bei der Hanomag in Hannover und bei der Austin Motor Company in Birmingham, Großbritannien, vorbereitete. Als er feststellte, dass seine Begabungen eher in der Theorie liegen, studierte er Physik an der Technischen Universität Hannover, machte seine Diplomarbeit bei Herbert Welling und promovierte dort 1973 beim späteren Nobelpreisträger Gerhard Ertl. Ihm folgte er 1973 zu wissenschaftlichen Studien an die Ludwig-Maximilians-Universität nach München.

Anschließend studierte er Medizin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Royal Postgraduate Medical School in London. In Hannover schrieb er 1979 seine zweite Dissertation in der Abteilung Nuklearmedizin und spezielle Biophysik bei Heinz Hundeshagen. 1981 folgte die Habilitation im Bereich Experimentelle Nuklearmedizin und 1986 die Ernennung zum apl. Professor für Nuklearmedizin an der MHH.

Hochschullehrer und Forscher in Münster

1988 wurde er als Ordinarius und Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster berufen. 1994 bis 1998 war er dort Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. In diesen Funktionen konnte er eine wesentliche Intensivierung der Forschung an der Universität über die Initiierung Sonderforschungsbereichen und auch eine Verbesserung der personellen und technischen Ausstattung, z.B. durch Einrichtung eines Zentrums für Molekulare Bildgebung (mit Positronen-Emissions-Tomographie), erreichen. [1] Zudem war er zwischen 1993 und 2011 mehrfach, insgesamt 8 Jahre, Vorsitzender des Herzzentrums.

2002-2010 hatte er den Vorsitz der Ethikkommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe sowie der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität inne.

2005 wurde er Sprecher des Sonderforschungsbereichs (SFB 656) „Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung“.

Im Oktober 2006 gründete er das "Europäische Institut für Molekulare Bildgebung (European Institute for Molecular Imaging)".

Otmar Schober ist und war Herausgeber und Mitherausgeber mehrerer internationaler wissenschaftlicher Zeitschriften. So war er mehr als 15 Jahre lang, davon 1999-2009 alleiniger, "Editor in Chief" der Zeitschrift für Nuklearmedizin.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Nuklearmedizin, Basiswissen und klinische Anwendung (mit Harald Schicha), Schattauer Verlag, Stuttgart 1990, 6. Auflage, Schattauer Verlag Stuttgart 2007, ISBN 978-3-7945-2438-9
  • Wann ist der Mensch tot? Die Unsicherheit um den Hirntod (mit Klaus Hampel, Hansdetlef Wassermann und Wolfram Höfling), Akademie Franz Hitze Haus, Münster 1997, ISBN 3-930-32212-9
  • Nuklearmedizinische In-vivo-Untersuchungen. Klinische Qualitätskontrolle, Schattauer Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-794-51641-9
  • Nuklearmedizin (mit Udalrich Büll, Harald Schicha, Hans-Jürgen Biersack, Wolfram H.Knapp, Christoph Reiners), Thieme Verlag Stuttgart 2001, ISBN 3-13-128123-5
  • Empfehlungen zur Qualitätskontrolle in der Nuklearmedizin (mit Lily Geworski, Gerd Lootes, Christoph Reiners), Schattauer Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-7945-2242-7
  • Cardio-Visionen 2004 (mit Jürgen Schrader), Ferdinand-Schöningh-Verlag, Paderborn 2005, ISBN 3-506-72968-3
  • Freiheit und Bindung der medizinischen Forschung (mit Peter Hucklenbroich und Ludwig Siep), Lit-Verlag, Münster 2006, ISBN 3-825-88154-7
  • PET-CT (mit Walter Heindel), Thieme-Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 3-131-43221-7

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Literatur

  • Chronik 20 Jahre Nuklearmedizin Universitätsklinikum Münster 1987-2006

Einzelnachweise

  1. Westfälische Nachrichten: Fortschritt für die Forschung, Münster 21. Oktober 1999

Weblinks


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