- Otto Friedrich Ferdinand von Görschen
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Otto Friedrich Ferdinand von Görschen (* 12. April 1824 in Neuruppin; † 8. Juni 1875 in Eberswalde) war ein preußischer Oberstleutnant und hoch dekorierter Kriegsheld des 19. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Militärische Laufbahn und Verdienste
Der Sohn des kgl. preußischen Oberstleutnants August Friedrich von Görschen (1794–1866) und der Dorothea Caroline von Horn (1799–1873), eine Enkelin des Generalleutnants Christian Siegmund von Horn, durchlief zunächst eine Offizierslaufbahn beim Infanterieregiment 24, in welchem bereits sein Vater gedient hatte. Hier wurde er 1864 zum Hauptmann und Chef der 6. Kompanie befördert. Am 16. Januar 1866 folgte mit der Beförderung zum Major Görschens Versetzung in das 8. Brandenburgische Infanterie-Regiment des Prinzen Friedrich Karl von Preußen (1828-1885).
Otto von Görschen war maßgeblich am Deutsch-Dänischen Krieg im Jahre 1864 beim Übergang nach Alsen und beim Sturm auf die Düppeler Schanzen beteiligt. Für seine bisherigen Verdienste wurde er u. a. mit folgenden Orden geehrt:
- Königlicher Hausorden von Hohenzollern mit Schwertern
- Roter Adlerorden mit Schwertern
- Preußischer Königlicher Kronenorden mit Schwertern
- Orden der Eisernen Krone von Österreich
- Militärverdienstkreuz (Mecklenburg)
Laut Rangliste von 1868 waren zu diesem Zeitpunkt Otto von Görschen und Alfred von Lewinski (1831–1906) die einzigen Offiziere der preußischen Armee mit den o. g. drei Schwerter-Orden. Als Kommandeur des II. Bataillons des Brandenburgischen Infanterieregiments erwarb er sich später noch u. a. das Eiserne Kreuz I. Klasse.
Nach zwei Verwundungen im Jahre 1864 und 1870 und beginnender Krankheit ab 1872 wurde er schließlich vom Militärdienst freigestellt.
Familie
Otto Friedrich Ferdinand von Görschen war verheiratet mit Emma Clara Helene Riedel (1845–1924), Tochter des Archivars, Historiker und Politikers Adolph Friedrich Johann Riedel (1809–1872) und der Anna Paulina Höfer (1816–1889). Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor. Nach Ottos frühen Tod verheiratete sich Emma von Görschen geb. Riedel, die im übrigen eine begnadete Pianistin und Schülerin von Franz Liszt war, in zweiter Ehe mit Eduard Tempeltey (1832–1919).
Weitere Erwähnungen
- Otto von Görschen ist die vorderste Figur auf dem Gemälde „Übergang nach Alsen“ - Georg Bleibtreu (Berlin, N.-G.); Camphausen (Kunsthalle Bremen).
- Ferner ist er portraitiert auf dem Gemälde „Sturm auf die Düppeler Schanzen“ von Fritz Schütz. Sein Name und Dienstgrad ist auf dem Rahmen des Gemäldes eingraviert.
- Otto von Görschen ist erwähnt in den „Gedichten von Theodor Fontane“ und im Roman „Quitt“ sowie in den „Bilderbogen aus meinem Leben“ von Hugo Bartsch.
Quellen
- Archiv Hans-Thorald Michaelis
- Aufzeichnungen der Familie von Görschen von Horst Friedrich Ernst von Görschen, Cranz (heute Selenogradsk) 1933
- Theodor Fontane: Gedichte von Theodor Fontane, 21-23 Auflage, S. 277/278
- Theodor Fontane: Quitt; 2. Auflage, S. 224
- Hugo Bartsch: Bilderbogen aus meinem Leben, 2. Auflage, Cotta’sche Buchhandlung
Weblinks
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