Otto Schniewind (Admiral)

Otto Schniewind (Admiral)

Hubert Maria Otto Schniewind (* 14. Dezember 1887 in Saarlouis; † 26. März 1964 in Linz am Rhein) war ein deutscher Admiral im Zweiten Weltkrieg und zeitweiliger Chef des Stabes der Seekriegsleitung.

Inhaltsverzeichnis

Militärische Laufbahn

Schniewind trat 1907 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein und diente im Ersten Weltkrieg als Kapitänleutnant auf verschiedenen Torpedobooten. Bei der Überführung der deutschen Flotte nach Scapa Flow 1919 war er Führer einer Torpedobootsflottille und geriet nach der Selbstversenkung vorübergehend in britische Gefangenschaft.

In der Reichsmarine war Schniewind zunächst in Stabsverwendungen tätig. 1925 bis 1926 war er Adjutant des Reichswehrministers Otto Geßler. Anschließend wechselte er wieder an die Spitze einer Torpedobootsflottille und wurde 1932 Kommandant des Leichten Kreuzers Köln.

1934 wurde Schniewind zum Chef des Stabes des Flottenkommandos ernannt. Als solcher diente er bis 1937, als er zum Konteradmiral befördert und Chef des Marinewehramtes wurde. Am 31. Oktober 1938 wurde er schließlich zum Chef des Stabes der Seekriegsleitung ernannt. In dieser Stellung erfolgten 1940 die Beförderungen zum Vizeadmiral und - nur acht Monate später - zum Admiral.

Nach dem Tod des mit der Bismarck untergegangenen Flottenchefs Günther Lütjens wurde Schniewind im Juni 1941 zu dessen Nachfolger ernannt. Ab März 1943 war er zugleich auch Oberbefehlshaber des Marinegruppenkommandos Nord. Am 1. März 1944 noch zum Generaladmiral befördert, wurde er am 30. Juli von seinem Kommando entbunden und erhielt bis zum Kriegsende keine neue Verwendung mehr. Am 30. April 1945 wurde er formell aus der Marine entlassen.

Im Prozess gegen das Oberkommando der Wehrmacht zählte Schniewind wegen seiner Rolle bei der Besetzung Norwegens 1940 (Unternehmen Weserübung) zu den Angeklagten, wurde jedoch 1948 freigesprochen und am 30. Oktober 1948 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Von April 1949 bis 1952 war er Leiter des Naval Historical Teams in Bremerhaven.

Siehe auch

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 2: L-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2498-0, S.228-230

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