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Pan-European Game Information (PEGI) ist das erste europaweite Alterseinstufungssystem für Computerspiele und wird von der Interaktiven Softwareföderation Europas (ISFE) verwaltet. Für die praktische Umsetzung des PEGI-Systems ist das niederländische Institut für die Klassifizierung audiovisueller Medien (NICAM) zuständig.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
PEGI wurde als einheitliches europäisches System entwickelt, um die Inkonsistenzen zwischen den Software-Einstufungssystemen verschiedener Länder zu beseitigen und den europaweiten Verkauf von Spielen zu erleichtern. Außerdem sollten die Kosten der Softwareunternehmen gesenkt und die Prüfzeiten verkürzt werden. Entworfen wurde PEGI zwischen Mai 2001 und Mai 2002 von einer multinationalen Arbeitsgruppe, die aus Vertretern von Regierungen, Verbänden und der Spieleindustrie bestand.
Das System wurde im April 2003 in 16 europäischen Ländern eingeführt und ersetzte dort die bisherigen freiwilligen Einstufungssysteme. Im Gegensatz zu manchen anderen Einstufungssystemen werden nur Empfehlungen für die Käufer und Eltern ausgesprochen, die Einstufungen sind nicht verbindlich.
Verfahren
Das PEGI-System besteht aus zwei Teilen: einer Altersempfehlung und einer Inhaltsbeurteilung, die durch verschiedene Symbole dargestellt wird. Die Altersempfehlung und Symbole werden von den Herstellern auf der Spiele-Verpackung platziert.
Der Bewertungsvorgang wird von der Spiele-Industrie eigenständig anhand eines Selbstbewertungsbogens vorgenommen. Hierzu müssen die Spieleentwicklungsunternehmen dem System beitreten und einen Verhaltenskodex unterzeichnen, indem sie sich verpflichten, den Käufern und Eltern objektive, wahrheitsgemäße Informationen über die passende Alterseinstufung ihrer Spiele zu geben. Der Publisher verpflichtet sich außerdem, auch die Werbung seiner Produkte dieser Einstufung anzupassen
Nachdem sie ein Spiel getestet haben, füllen die internen Programmierer der Hersteller über ein Intranet den Bewertungsbogen aus. Anhand dieser Angaben wird dem Spiel automatisch eine Bewertung zugeteilt. Die vom Hersteller vorgeschlagenen Altersempfehlungen werden zusätzlich von NICAM kontrolliert. Alle 16+ oder 18+ Empfehlungen werden erst überprüft, bevor sie bestätigt werden. Zusätzlich werden alle Spiele mit der Altersempfehlung 12+ und einige mit 3+ und 7+ Empfehlungen kontrolliert, nachdem sie bestätigt wurden. Nach Beendigung des Prozesses werden die betreffenden Spiele durch NICAM (im Auftrag von ISFE) bestätigt und eine Lizenz für die Benutzung der speziellen Logos erteilt.
Nationale Besonderheiten
Portugal nahm kleinere Änderungen am Einstufungssystem vor, um das System an die dortigen Gesetzgebung anzupassen.
Im Vereinigten Königreich reicht die PEGI-Einstufung bei Spielen mit nicht jugendverträglichem Inhalt nicht aus, sie müssen stattdessen durch das BBFC-Einstufungssystem bewertet und freigegeben werden.
Deutschland - einer der größten Märkte für Videospiele - übernahm das PEGI-System nicht. Statt dessen benutzt man die verbindliche Alterskennzeichnung der USK. Dennoch findet man die PEGI-Klassifizierung oft auf deutschen Produkten, da diese auch für den österreichischen und schweizerischen Markt produziert werden.
Alterseinstufungen
- empfohlen ab 3 Jahren
- empfohlen ab 4 Jahren (Anpassung in Portugal)
- empfohlen ab 6 Jahren (Anpassung in Portugal)
- empfohlen ab 7 Jahren
- empfohlen ab 12 Jahren
- empfohlen ab 16 Jahren
- empfohlen ab 18 Jahren
Symbole
Gewaltdarstellung: Enthält Gewaltdarstellungen
Sex: Nacktheit oder sexuelle Handlungen (bzw. Anspielungen darauf) werden gezeigt
Drogen: Darstellung von oder Bezugnahme auf Drogenkonsum
Angst: Spielinhalt könnte verängstigend auf Kinder wirken
Sprache: Das Spiel enthält vulgäre Sprache
Diskriminierung: Darstellung von Diskriminierung oder Elemente, die als Aufforderung zu Diskriminierung verstanden werden können
Glücksspiel: Das Spiel enthält Glücksspielelemente oder ermuntert zum Glücksspiel
Liste der Länder, in denen PEGI genutzt wird
Belgien
Bulgarien
Dänemark
Deutschland (nur indirekt, siehe Nationale Besonderheiten)
Estland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Irland
Island
Italien
Lettland
Litauen
Luxemburg
Malta
Niederlande
Norwegen
Österreich
Polen
Portugal (allerdings mit Änderungen, siehe Nationale Besonderheiten)
Rumänien
Spanien
Schweden
Schweiz
Slowakei
Slowenien
Tschechien
Türkei
Ungarn
Vereinigtes Königreich
Zypern
Weblinks
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