PMSF

PMSF
Strukturformel
Strukturformel von PMSF
Allgemeines
Name Phenylmethylsulfonylfluorid
Andere Namen
  • α-Toluolsulfonylfluorid
  • Benzylsulfonylfluorid
  • Phenylmethansulfonylfluorid
Summenformel C7H7FO2S
CAS-Nummer 329-98-6
Kurzbeschreibung farblose bis hellgelbe Kristalle
Eigenschaften
Molare Masse 174,2 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

92–93 °C [1]

Löslichkeit

gut löslich in Alkoholen und DMSO; nicht stabil in wässriger Lösung [1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Giftig
Giftig
(T)
R- und S-Sätze R: 25-34
S: 26-36/37/39-45
LD50

200 mg·kg−1 (Maus, oral) [2]

WGK 3 [2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF) ist eine chemische Verbindung, die als Protease-Inhibitor vor allem in der Molekularbiologie Anwendung findet.

Inhaltsverzeichnis

Biochemische Eigenschaften

PMSF inhibiert vor allem Serin-Proteasen (Chymotrypsin, Trypsin und Thrombin) sowie die Cystein-Protease Papain, aber auch die Acetylcholinesterase von Säugetieren, allerdings weniger effektiv als DFP. Die Substanz ist daher giftig (LD50 < 500 mg/kg) und steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen.

Die inhibitorische Wirkung auf Cystein-Proteasen ist durch reduzierte Thiole umkehrbar, weshalb für die Anwendung im molekularbiologischen Labor auf den Einsatz von DTT oder Mercaptoethanol im Lysis-Puffer verzichtet und nach Alternativen (entweder für PMSF oder für ein Reduktionsmittel) gesucht werden sollte.

Hohe Salzkonzentrationen schränken die inhibitorische Wirkung ebenfalls ein.

Verwendung

PMSF wird (oft zusammen mit anderen Proteasehemmern) verwendet, um beim Aufschluss von Geweben und kultivierten Zellen unerwünschten Proteinabbau durch ebenfalls im Lysat befindliche Proteasen zu verhindern. PMSF wird erst kurz vor Gebrauch zugefügt, denn wässrige Lösungen sind instabil und degradieren rapide. So besitzt es in wässriger Lösung bei einem pH-Wert von 7 nur eine Halbwertzeit von 110 min, die mit basischer werdendem, aber bei Proteinextraktionen häufig gebrauchtem, Milieu weiter abnimmt (z.B. 55 min bei pH 7,5 bzw. 35 min bei pH 8). Stammlösungen werden aus dem Feststoff meist in Isopropanol, Methanol oder auch in DMSO oder Maiskeimöl hergestellt; PMSF löst sich ebenfalls gut in Ethanol, der jedoch wegen seiner Hygroskopie häufig Wasser enthält und daher hydrolytisch und damit inaktivierend auf PMSF wirken kann, und somit selten und dann auch nur absolut und nicht vergällt als Lösemittel verwendet wird. Die Lagerung der Lösungen erfolgt abgedunkelt bei −20 °C – für kürzere Lagerung (mind. 9 Monate) ist auch Kühlschranktemperatur (2–8 °C) ausreichend.

Alternativen

4-(2-Aminoethyl)-benzensulfonylfluorid (AEBSF), auch Pefabloc SC® genannt, ist ein stabilerer, wasserlöslicher Serin-Proteaseninhibitor.

Quellen

  1. a b c Eintrag zu Phenylmethansulfonylfluorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 12. Mai 2008 (JavaScript erforderlich)
  2. a b PMSF bei Sigma-Aldrich

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • PMSF — Nombre (IUPAC) sistemático …   Wikipedia Español

  • PMSF — Chembox new ImageFile=PMSF.png ImageSize= IUPACName=phenylmethanesulfonyl fluoride OtherNames= Section1= Chembox Identifiers CASNo=329 98 6 PubChem=4784 SMILES=C1=CC=C(C=C1)CS(=O)(=O)F MeSHName=Phenylmethylsulfonyl+fluoride Section2= Chembox… …   Wikipedia

  • PMSF — (= phenylmethylsulphonyl fluoride) Broad spectrum protease inhibitor …   Dictionary of molecular biology

  • PMSF — phenylmethylsulfonyl fluoride …   Medical dictionary

  • PMSF — • phenylmethylsulfonyl fluoride …   Dictionary of medical acronyms & abbreviations

  • Phenylmethylsulfonylfluorid — Strukturformel Allgemeines Name Phenylmethylsulfonylfluorid Andere Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Pefabloc — Strukturformel Allgemeines Name AEBSF Andere Namen 4 (2 Aminoethyl) benzensulfonylfluorid …   Deutsch Wikipedia

  • Chemismus der Dipeptidylpeptidase IV — Das Enzym Dipeptidylpeptidase 4 (kurz DPP 4, DP IV oder DPP IV) wurde erstmals 1964/66 von Hopsu Havu beschrieben.[1] Erst im Laufe der Zeit wurde erkannt, dass dieses Enzym wesentliche Funktionen im menschlichen und tierischen Organismus ausübt …   Deutsch Wikipedia

  • Peptidasen — Peptidase Enzymklassifikation EC, Kategorie …   Deutsch Wikipedia

  • Protease — Peptidase Enzymklassifikation EC, Kategorie …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”