- Diisopropylfluorophosphat
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Strukturformel Allgemeines Name Diisopropylfluorophosphat Andere Namen - Diisopropylfluorphosphat
- Diisopropylphosphofluoridat
- Diproxy-(2)-phosphorylfluorid
- Fluorophosphorsäurediisopropylester
- Fluostigmin
Summenformel C6H14FO3P CAS-Nummer 55-91-4 Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit[1]
Eigenschaften Molare Masse 184,15 g·mol−1 Aggregatzustand flüssig
Dichte 1,06 g·cm−3[1]
Schmelzpunkt Siedepunkt 183 °C[1]
Dampfdruck Löslichkeit zersetzt sich in Wasser[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Gefahr
H- und P-Sätze H: 300-310-330 EUH: keine EUH-Sätze P: 260-264-280-284-301+310-302+350 [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Sehr giftig (T+) R- und S-Sätze R: 26/27/28 S: 45 LD50 36,8 mg·kg−1 (Maus, peroral)[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Diisopropylfluorophosphat (DFP oder DIFP) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der organischen Phosphorsäureester. Die farblose Flüssigkeit wirkt wie viele andere Mitglieder der Stoffgruppe als Nervengift.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
DFP wurde erstmals im Zweiten Weltkrieg von englischer Seite entwickelt und produziert. Es war gedacht, DFP als taktisches Gemisch mit Senfgas (Lost) einzusetzen. Dadurch wäre es zu einem Kontaktgift geworden.
Verwendung
In der Augenmedizin wird DFP zur Therapie des Glaukoms (Grüner Star) verwendet. Bei biochemischen Tests dient es als Inhibitor der Acetylcholinesterase. Die tatsächliche Verwendung von DFP im Kriegseinsatz ist nicht bekannt.
Biologische Bedeutung
Toxizität
Diisopropylfluorophosphat verhindert den Abbau des Neurotransmitters Acetylcholin durch eine irreversible (nicht umkehrbare) Reaktion im aktiven Zentrum des Enzyms Acetylcholinesterase. Es entsteht eine Verbindung zwischen dem Hemmstoff Diisopropylfluorophosphat und dem Enzym Acetylcholinesterase. Die darauf folgende Dauererregung der Synapsen durch Acetylcholin in den betroffenen Nervenzellen führt zu starken Krämpfen und Tod. Acetylcholin wirkt als Transmittersubstanz bei der Erregung im parasympathischen (vegetativen) Nervensystem und an den neuromuskulären Synapsen. Die Wirkung von Diisopropylfluorophosphat ist dadurch gegeben, dass es sich mit Serinseitenketten im aktiven Zentrum zahlreicher Enzyme kovalent verbindet.
Symptome
- Bei geringem Kontakt treten Atemnot, Kopfschmerzen, ein Druckgefühl in der Brust auf. Es kommt zu erheblichen Schweißausbrüchen, Sehstörungen, verbunden mit Augenschmerzen und einem erhöhten Ausscheiden von Nasensekret, Speichel und Tränenflüssigkeit. Eine Verengung der Pupille (Miosis) ist zu beobachten.
- Bei stärkerem Kontakt sind diese Anzeichen gleichfalls zu beobachten und es kommt außerdem zu Durchfällen und Erbrechen, verbunden mit Bewusstseinsstörungen und Krämpfen.
- Bei schweren Vergiftungen verstärken sich die vorher genannten Symptome. Es kommt zu unkontrollierter Stuhl- und Harnabgabe. Durch eine Atemlähmung tritt der Tod ein.
Sicherheitshinweise
Erste Hilfe
- Bei Atemstillstand: siehe Atemspende und Beatmung.
- Bei einem Kontaktgift ist eine Beatmung nicht möglich.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Eintrag zu Diisopropylfluorophosphat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Jan. 2008 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Datenblatt Diisopropylfluorophosphate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. März 2011.
- ↑ Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006
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