Patrik Sinkewitz

Patrik Sinkewitz
Patrik Sinkewitz
Patrik Sinkewitz bei Rund um den Henninger-Turm 2006.
Patrik Sinkewitz bei Rund um den Henninger-Turm 2006.
Personendaten
Geburtsdatum 20. Oktober 1980
Nation DeutschlandDeutschland Deutschland
Radsportspezifische Informationen
Aktuelles Team PSK Whirlpool
Disziplin Straße
Rolle Fahrer
Fahrertyp Klassikerspezialist
Doping
2007 einjährige Sperre wegen Testosterons
Profiteam(s)
2001–2005
2006–2007
2009
2010
2011
Quick Step-Davitamon
T-Mobile
PSK Whirlpool
ISD-Neri
Farnese Vini-Neri Sottoli
Wichtigste Erfolge

Deutschland Tour 2004
Rund um den Henninger-Turm 2007

Infobox zuletzt aktualisiert: 17. November 2008

Patrik Sinkewitz (* 20. Oktober 1980 in Fulda) ist ein deutscher Profi-Radrennfahrer.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Patrik Sinkewitz begann seine Radsportkarriere beim RC07 Fulda. Später fuhr er für die U23 Mannschaft der TEAG Team Köstritzer, wo er vom dreifachen Bahnweltmeister Gerald Mortag trainiert wurde.[1] Zwei Jahre später wechselte er zur italienischen GS1-Mannschaft Mapei-Quickstep und begann seine Profikarriere. Im Jahre 2003 wurde das Team Mapei nach 600 Profisiegen aufgelöst. Die Mannschaft tritt seitdem unter dem neuen Sponsor Quick Step an.[2] Wie viele andere Fahrer von Mapei, wechselte auch Sinkewitz danach zum belgischen Nachfolger-Team Quickstep-Davitamon.

Von 2006 bis 2007 fuhr er im T-Mobile Team, dort erhielt er einen Dreijahresvertrag, den das Team wegen Dopings außerordentlich kündigte. Sinkewitz’ Manager ist der ehemalige Radprofi Tony Rominger.

Sein bislang größter Erfolg war der Sieg bei der Deutschland Tour 2004, bei der er sich unter anderem gegen Jan Ullrich durchsetzte, als er auf der Königsetappe von Wangen im Allgäu nach St. Anton am Arlberg das Gelbe Trikot übernahm und es bis zum Ende der Deutschland-Tour im Zielort Leipzig nicht mehr abgab.[3] Im Anschluss daran belegte er bei der Tour de Suisse den siebten Platz.[4]

Seine erste Tour de France fuhr er 2005, und nachdem er 2006 bei den Frühjahresklassikern mit starken Leistungen glänzte, war dies das sichere Ticket für seine insgesamt zweite Tour-Teilnahme. Als wichtiger Helfer war er eine der Stützen des T-Mobile-Teams und maßgeblich daran beteiligt, dass Andreas Klöden einem Platz auf dem Podium erreichen konnte. Trotz seiner Helferdienste landete Sinkewitz noch auf dem 23. Rang im Endklassement.

Nach der 8. Etappe der Tour de France 2007 am 15. Juli kollidierte Patrik Sinkewitz bei der Anfahrt zu seinem Hotel in Tignes mit einem Zuschauer. Sinkewitz musste danach wegen mehrerer Gesichtsfrakturen sowie Verletzungen an Schulter und Knien die weitere Teilnahme an der Tour aufgeben. Der Zuschauer wurde ebenfalls schwer verletzt, lag im Koma und schwebte zeitweise in Lebensgefahr.[5][6]

Am 17. November 2008 wurde bekannt, dass Patrik Sinkewitz einen Einjahresvertrag bei dem tschechischen Professional Continental Team PSK Whirlpool-Autor unterschrieben hat.[7] Somit ist er der erste deutsche Radsportler, der nach Inanspruchnahme der Doping-Kronzeugenregelung wieder in den bezahlten Radsport zurückkehren konnte.[8]

Doping

Am 18. Juli 2007 gab der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bekannt, dass bei Sinkewitz in der A-Probe einer unangemeldeten Trainingskontrolle in den Pyrenäen am 8. Juni 2007 ein deutlich erhöhter Testosteron-Epitestosteron-Quotient festgestellt worden sei (der Grenzwert von 4:1 wurde mit einem Wert von 24:1 deutlich überschritten). Der BDR war am selben Tag von der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA über den positiven Dopingbefund informiert worden.[9] Das T-Mobile Team suspendierte Sinkewitz daraufhin. Als Konsequenz aus diesem Dopingvorwurf zogen sich die öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF von der Live-Berichterstattung der Tour zurück, Sat.1 übernahm am Tag darauf die Übertragung.[10]

Am 31. Juli 2007 gestand Patrik Sinkewitz, mit dem Medikament „Testogel“ der Firma Jenapharm gedopt zu haben, und verzichtete auf die Öffnung der B-Probe[11]. Sein Rennstall entließ ihn daraufhin. Ihm drohte eine zweijährige Sperre sowie ein mindestens vierjähriges Fahrverbot für die Tour de France und weitere Radrennen. Durch sein Geständnis jedoch wurde seine Sperre auf ein Jahr reduziert.

Seit dem letzten Quartal 2008 veröffentlicht Sinkewitz auf seiner persönlichen Webseite - als erster deutscher lizenzierter Radrennfahrer überhaupt - die Ergebnisse seiner durch die UCI veranlassten Blutkontrollen.

Am 18. März 2011 wurde bekannt, dass Sinkewitz am 27. Februar des selben Jahres erneut positiv getestet wurde. In einer Blutkontrolle wurden nach Angaben des Weltradsportverbands UCI Wachstumshormone nachgewiesen. Sinkewitz wurde vorläufig suspendiert. Als Wiederholungstäter droht ihm nun eine lebenslange Suspendierung.[12]

Erfolge

2000

2001

2002

  • GP Winterthur

2003

2004

2006

2007

2009

2010

Quellenangaben

  1. otz.de: Sinkewitz gedopt (18. Juli 2007)
  2. news.ch: Dopingverdacht gegen Mapei (9. Juli 2007)
  3. hr-online: Tour-Neuling Patrik Sinkewitz (2. Juli 2005)
  4. hr-online: Shootingstar der deutschen Radsportszene (2. Juli 2005)
  5. gmx: Tour-Ende für Sinkewitz nach Horrorunfall - Zuschauer außer Lebensgefahr (16. Juli 2007)
  6. fr-online: Zuschauer nach Kollision mit Sinkewitz im Koma (16. Juli 2007)
  7. focus.de: Sinkewitz unterschreibt in Tschechien (17. November 2008)
  8. zeit.de: Sinkewitz kehrt als erster Kronzeuge zurück (17. November 2008)
  9. rad-net: Positive A-Probe bei Patrik Sinkewitz (18. Juli 2007)
  10. spiegel: Sat.1 überträgt ab sofort die Tour de France (19. Juli 2007)
  11. spiegel: „In großer Dummheit heimlich Testogel aufgetragen“
  12. Radsport-News.com: Sinkewitz als erster Radprofi positiv auf HGH getestet (18. März 2011)

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