- Linus Gerdemann
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Linus Gerdemann Linus Gerdemann beim Sparkassen Münsterland Giro 2011 in Münster. Personendaten Geburtsdatum 16. September 1982 Nation Deutschland
Radsportspezifische Informationen Aktuelles Team Team Leopard-Trek Disziplin Straße Rolle Rundfahrer, Bergfahrer Profiteam(s) 2005
2006–2007
2008
2009-2010
2011-CSC
T-Mobile
Columbia
Team Milram
Team Leopard-TrekWichtigste Erfolge Etappensieg Tour de France 2007
Deutschland Tour 2008
Luxemburg-Rundfahrt 2011
Infobox zuletzt aktualisiert: 5. Juni 2011 Linus Gerdemann (* 16. September 1982 in Münster) ist ein deutscher Profi-Radrennfahrer.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
In seiner Jugend war Gerdemann ausschließlich Hobby-Mountainbiker (Downhill). Nach einem Verkehrsunfall 1999, bei dem er sich das Schienbein brach, musste er diesen Sport aufgeben. Da er jedoch weiterhin Sport treiben wollte und zur Rehabilitation sollte, stieg er auf das Rennrad um, nachdem er im Keller eines Freundes ein solches gefunden hatte.
Seine ersten Erfolge feierte er als Sieger der U23-Radbundesliga der Jahre 2003 und 2004 im Team Winfix (später Team Akud). Der damalige U23-Bundestrainer Peter Weibel versagte ihm aber die Teilnahme an der Straßen-Radweltmeisterschaft wegen angeblich mangelnder Teamfähigkeit. Durch Vermittlung von Dennis Kraft und Jens Voigt fuhr er seit Juni 2005 für das Team CSC von Bjarne Riis, seinerzeit noch „unter Vorbehalt“, da die Unterstellungen des ehemaligen Bundestrainers noch nachwirkten. Bereits kurz nach seinem Profi-Debüt konnte er Etappensiege bei der Bayern-Rundfahrt und der Tour de Suisse gegen die etablierte Weltspitze einfahren, so dass die Vorbehalte gegen ihn schnell aufgegeben wurden. Von CSC wurde er dann bei schweren Rundfahrten wie der Vuelta a España eingesetzt, wo er 2005 das Auftaktzeitfahren als bester Deutscher beendete. Er galt bald als Mann mit dem Potenzial für künftige Tour-de-France-Erfolge.
In den Jahren 2006 und 2007 fuhr er für das Team T-Mobile. In diesem Team zeigte er ebenfalls ansprechende Leistungen, wie 2006 bei der Katalonien-Rundfahrt und der Tour de Suisse, bei der er immer wieder Akzente setzte, und die er als Gesamt-Siebter beendete. Um den neuen Antidopingrichtlinien des Teams zu genügen, beendete er seine Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Mediziner und Trainer Luigi Cecchini, mit dem er über Bjarne Riis in Kontakt gekommen war.
Beim Prolog der Deutschland Tour 2006 wurde Linus Gerdemann mit noch nicht einmal einer Sekunde Rückstand auf den Ersten Zweiter und war somit der beste deutsche Fahrer. Diese gute Leistung konnte er aber im weiteren Verlauf der Rundfahrt nicht bestätigen und landete, nachdem er bei den beiden Gebirgsetappen viel Zeit auf die Spitze verloren hatte, im Mittelfeld des Gesamtklassements.
Seinen bis dahin größten Erfolg konnte Gerdemann am 14. Juli 2007 verbuchen, als er die 7. Etappe der Tour de France im Zielort Le Grand-Bornand sowie die vorangehende Bergwertung am Col de la Colombière gewinnen konnte. Durch den Etappensieg erhielt er das Gelbe Trikot des Gesamtführenden und das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers, außerdem wurde er zum kämpferischsten Fahrer der Etappe gewählt.
Bei der Fernfahrt Tirreno–Adriatico 2008 zog er sich beim 26km-langen Einzelzeitfahren beim Sturz in die Absperrung einen doppelten Beinbruch zu, beendete jedoch die Etappe noch an achter Position. Die Teilnahme an der Tour de France und den Olympischen Spielen musste er daraufhin absagen. Bei seinem Comeback im August 2008 gewann er gleich eine Etappe und die Gesamtwertung der Tour de l’Ain. Im Zeitfahren dieser Rundfahrt belegte er Platz zwei hinter seinem Teamkollegen Tony Martin.[1]
Bei der Deutschland Tour 2008 gewann er die Königsetappe nach Hochfügen. Er übernahm damit die Führung in der Gesamt- und der Punktewertung und sicherte sich durch einen vierten Platz im abschließenden Zeitfahren in Bremen auch den Gesamtsieg vor seinem Teamkollegen Thomas Lövkvist.
Ende Oktober 2008 wurde bekannt, dass das einzige deutsche Pro-Tour-Team Milram Linus Gerdemann als Kapitän für die neue Saison verpflichtet hat. Diese Rolle hat er sich bei der Tour de France 2009 mit Sprinter Gerald Ciolek geteilt.[2] Für Milram gewann er 2009 die Gesamtwertung der Bayern Rundfahrt 2009, 2010 die Trofeo Inca sowie eine Etappe bei Tirreno–Adriatico, konnte jedoch bei der Tour de France nicht die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen.
Nachdem das Team Milram zum Ende der Saison 2010 aufgelöst wurde, wechselte Gerdemann zum luxemburgischen Team Leopard-Trek[3]. Bei der Luxemburg-Rundfahrt 2011 holte er für dieses Team sowohl einen Etappen-, als auch den Gesamtsieg.
Teams
- 2003 Winfix Techem
- 2004 Winfix.de – Arnolds Sicherheit
- 2005 Akud Arnolds Sicherheit (bis zum 1. Mai)
- 2005 CSC (ab 2. Mai)
- 2006–2007 Team T-Mobile
- 2008 Team High Road/Team Columbia
- 2009-2010 Team Milram
- 2011 Team Leopard Trek
Erfolge
- 2011
Gesamt- und Etappensieg bei der Luxemburg-Rundfahrt
- 2010
- Sieger Trofeo Inca
- eine Etappe und zwei Tage Blaues Trikot Tirreno Adriatico
- 2009
- Gesamtsieg Bayern-Rundfahrt
- 2008
Gesamt- und Etappensieg Deutschland Tour
- Gesamt- und Etappensieg Tour de l’Ain
- Sieger Coppa Agostoni
- 3. Platz Monte Paschi Eroica
- 2007
- Etappensieg bei der 7. Etappe der Tour de France, ein Tag Gelbes und zwei Tage Weißes Trikot
- 2006
- 7. Gesamtrang Tour de Suisse
- 6. Gesamtrang Katalonien-Rundfahrt
- 2005
- Etappensieg Tour de Suisse
- 3. Gesamtrang Bayern-Rundfahrt
- 2003/2004
- Sieger U23-Bundesliga 2003 und 2004
- Sieger beim Nachtuhlenrennen in Stadtlohn
Platzierungen bei den Grand Tours
Grand Tour 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Giro
- - - - - 16 - Tour
- - 35 - 23 84 60 Vuelta
72 - - - WD - - Weblinks
- Matthias Seng: Linus Gerdemann: „Ich bin kein Querulant!“, Interview auf radsport-aktiv.de, 25. November 2004
- "Gerdemann: Ich habe mich weiterentwickelt", Interview auf Radsport-News.com, 21. November 2006, abgerufen am 1. August 2011
- Interview im TOUR-Magazin im Jahre 2007 über seinen steinigen Weg im Radsport, abgerufen am 1. August 2011
- Linus Gerdemann in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Linus Gerdemann in der Datenbank der Tour de France (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ rad-net.de: Gerdemann: Aus für Olympischen Spiele abgerufen am 7. Juni 2008
- ↑ radsport-news.com: Gerdemann und Ciolek führen Milram bei der Tour an abgerufen am 20. Juni 2009
- ↑ radsport-news.com:Gerdemann und Wegmann zu den Schlecks abgerufen am 30. Juni 2011
1911 Hans Ludwig | 1922 Adolf Huschke | 1927 Rudolf Wolke | 1930 Hermann Buse | 1937 Otto Weckerling | 1938 Hermann Schild | 1939 Georg Umbenhauer | 1947 Erich Bautz | 1948 Philipp Hilbert | 1949 Harry Saager | 1950 Roger Gyselinck | 1951 Guido De Santi | 1952 Isidore De Rijck | 1955 Rudi Theissen | 1960 Ab Geldermans | 1961 Friedhelm Fischerkeller | 1962 Peter Post | 1979 Dietrich Thurau | 1980 Gregor Braun | 1981 Silvano Contini | 1982 Theo de Rooy | 1999 Jens Heppner | 2000 David Plaza | 2001 Alexander Winokurow | 2002 Igor González de Galdeano | 2003 Michael Rogers | 2004 Patrik Sinkewitz | 2005 Levi Leipheimer | 2006, 2007 Jens Voigt | 2008 Linus Gerdemann
Die Deutschland-Tour wurde nicht durchgängig ausgetragen und vorerst nur bis 2008.
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