- Paul-Marie Coûteaux
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Paul-Marie Coûteaux (* 31. Juli 1956 in Paris) ist der Sohn des Schriftstellers André Couteaux und ein französischer Politiker (MPF). Von 1999 bis 2009 war er Mitglied des Europäischen Parlaments in der europaskeptischen Fraktion Unabhängigkeit und Demokratie und Mitglied des Außenpolitischen Ausschusses des Europaparlaments.
Politische Karriere
Nach einem Studium der Politik- und Rechtswissenschaften begann Coûteaux seine politische Karriere als Berater für verschiedene französische Politiker, darunter Handelsminister Michel Jobert (1981-83), Sprachbeauftragter Philippe de Saint-Robert (1984-87) und Verteidigungsminister Jean-Pierre Chevènement (1988-91). 1992-93 arbeitete Coûteaux als Berater im Büro des UN-Generalsekretärs Boutros Boutros-Ghali.
Ab 1993 wurde Coûteaux Berater und Redenschreiber des Präsidenten der französischen Nationalversammlung, Philippe Séguin, der ab 1997 zugleich Präsident der gaullistischen Partei Rassemblement pour la République (RPR) war. Ab 1998 war Coûteaux Redaktionsleiter der neu gegründeten RPR-Zeitschrift Une certaine idée. Er wurde bekannt durch seinen Essay Traité de savoir-disparaître à l'usage d'une vieille génération, in dem er die 68er-Generation angreift.
Innerhalb der RPR zählte Coûteaux zum souveränistischen, europaskeptischen Flügel, der unter anderem den Vertrag von Maastricht ablehnte. 1999 folgte Coûteaux der Gruppe um Charles Pasqua, der mit der RPR brach, da diese in seinen Augen unter Staatspräsident Jacques Chirac das Erbe des Gaullismus nicht mehr angemessen vertrat, und die souveränistische Partei Rassemblement pour la France gründete. Auf deren Liste wurde Coûteaux bei der Europawahl 1999 in das Europäische Parlament gewählt, er verließ die Partei jedoch später wieder. 2001 gründete er die Partei Entente souverainiste, die sich 2003 in Rassemblement pour l'indépendance et la souveraineté de la France umbenannte. Außerdem wurde Coûteaux Leiter der souveränistischen Wochenzeitung L'Indépendance.
Bei der Europawahl 2004 wurde Coûteaux erneut in das Europäische Parlament gewählt, diesmal auf der Liste der Partei Mouvement pour la France (MPF) unter Philippe de Villiers. Das MPF war Mitglied der Ende 2008 aufgelösten rechtskonservativen, europaskeptischen Europapartei Allianz der Unabhängigen Demokraten in Europa. Im Europaparlament gehören die drei MPF-Abgeordneten der EP-Fraktion Unabhängigkeit und Demokratie an.
2005 setzte sich Coûteaux mit dem MPF im französischen Referendum über den EU-Verfassungsvertrag für ein Nein ein. Im Mai 2008 wurde er zum Präsidenten der souveränistischen Kleinpartei Rassemblement pour l'indépendance et la souveraineté de la France („Vereinigung für die Unabhängigkeit und die Souveränität Frankreichs“, RIF) gewählt. Im Februar 2009 gab er zusammen mit Philippe de Villiers seine Mitgliedschaft in der paneuropäischen Organisation Libertas bekannt, die den Vertrag von Lissabon ablehnt. Durch die Mitgliedschaft Coûteaux' und Villiers' erfüllte Libertas die notwendigen Kriterien, um als europäische politische Partei anerkannt zu werden.
Bei der Europawahl in Frankreich 2009 wurde Coûteaux nicht mehr auf der Liste von MPF und Libertas aufgestellt, und auch Gespräche mit Nicolas Dupont-Aignan führten nicht zu einer Nominierung durch dessen Partei nationalkonservative Debout la République. Coûteaux kündigte daraufhin zunächst eine eigene Kandidatur mit der Partei RIF an, zog sich dann aber Ende April 2009 offiziell aus dem Wahlkampf zurück und rief zur Wahlenthaltung auf.
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