Perfekter Frame

Perfekter Frame

Ein Maximum Break (in Deutschland auch Perfekter Frame) ist eine Besonderheit bei der Billard-Variante Snooker. Locht man alle roten Kugeln (Wert 1) und jeweils die schwarze Kugel (Wert 7) abwechselnd und danach die farbigen Kugeln (Wert 27) in richtiger Reihenfolge ohne Unterbrechung (ohne dass der Gegenspieler an den Tisch kommt), so erreicht man die maximale Punktzahl von 147. Das Maximum Break gilt als herausragende Leistung eines Spielers und ist ein besonderer Höhepunkt im Spiel. Bisher wurden 68 offizielle Maximum Breaks erzielt.[1]

Zu solch einem Break werden immer nur die direkt hintereinander erzielten Punkte eines Spielers gezählt. Gutschriften durch Fouls des Gegners werden zwar dem Punktekonto angerechnet, aber nicht zum Break hinzugezählt.

Inhaltsverzeichnis

Rekorde

Leistungen einzelner Spieler

Erwähnenswert ist vor allem Ronnie O'Sullivan, der seit 1997 den Rekord für das schnellste Maximum Break mit 5 Minuten und 20 Sekunden hält. Der wegen seiner rasanten Spielweise auch „The Rocket“ (die Rakete) genannte Engländer beansprucht die insgesamt fünf schnellsten 147er für sich.

Bisher ist es als einzigem Spieler John Higgins gelungen, in zwei aufeinanderfolgenden offiziellen Turnieren jeweils ein Maximum Break zu erzielen (im Jahre 2003).

Das erste bekannte Maximum Break wurde von E.J. Murt O'Donoghue (Neuseeland) (1901-94) in Griffiths, New South Wales (Australien) am 26. September 1934 gespielt. Das erste offiziell anerkannte Maximum war das von Joe Davis in der Leicester Square Hall in London am 22. Januar 1955. Die erste von Fernsehkameras aufgenommene 147 wurde von Steve Davis am 11. Januar 1982 bei den Lada Classics in Oldham, Greater Manchester gespielt.

Auf ein Maximum Break ist in der Regel eine Extraprämie ausgesetzt, die bei den meisten Turnieren 20.000 Pfund beträgt. Bei den Snookerweltmeisterschaften in Sheffield beträgt die Prämie für ein Maximum Break 147.000 britische Pfund, diese teilten sich erstmals 2008 Ronnie O'Sullivan und Allister Carter. Da dieses Ereignis (zwei Maximum Breaks im selben Turnier) zum ersten Mal eintrat, wurden die Regeln für das Preisgeld modifiziert: Der Preis für das Maximum Break wird aufgeteilt, je nach Anzahl an 147-Breaks. Würde ein Spieler 2, der andere 1 erzielen, wird das Geld zu 2/3 zu 1/3 aufgeteilt.

Sonderfall: 16-Reds-Clearance

Mit einem Freeball am Anfang des Breaks ist sogar eine höhere Punktezahl als 147 zu erreichen. Ein solches Break wird aber nur dann als Maximum Break gewertet, wenn nach dem Freeball ebenfalls Schwarz gelocht wurde, sodass sich die Maximalzahl von 155 Punkten ergeben hat. Das höchste offiziell erzielte Break im professionellen Snooker liegt bei 148. Es wurde bei der zweiten Qualifikationsrunde für die UK Championship 2004 von Jamie Burnett bei seinem 9:8-Sieg über Leo Fernandez erzielt. Auf die Prämie für ein Maximum Break musste er aber verzichten, da Breaks, die zwischen 147 und 155 Punkten liegen, nicht als Maximum Break gewertet werden. Solch einen Lauf nennt man 16-Reds-Clearance, da man mit dem Freeball insgesamt 16 anstelle der üblichen 15 roten Kugeln versenkt.

Spieler mit den meisten Maximum Breaks

Anzahl Spieler Letztes
9 ScotlandScotland Stephen Hendry April 2009
9 EnglandEngland Ronnie O'Sullivan April 2008
5 ScotlandScotland John Higgins Oktober 2004
3 ThailandThailand James Wattana September 1997
2 CanadaCanada Cliff Thorburn März 1989
2 EnglandEngland Peter Ebdon November 1992
2 EnglandEngland Nick Dyson November 2000
2 EnglandEngland Stuart Bingham November 2005
2 ScotlandScotland Stephen Maguire März 2008
2 EnglandEngland Jamie Cope Oktober 2008
2 ChinaChina Ding Junhui Dezember 2008

Chronologie

Die folgende Tabelle listet alle, in Profiturnieren erzielten, offiziellen Maximum Breaks auf.[1]

Nr. Datum Spieler Gegner Turnier Runde / Frame
01 11. Januar 1982 Steve Davis John Spencer Lada Classic
02 23. April 1983 Cliff Thorburn Terry Griffiths Weltmeisterschaft
03 28. Januar 1984 Kirk Stevens Jimmy White Masters
04 17. November 1987 Willie Thorne Tommy Murphy UK Championship
05 20. Februar 1988 Tony Meo Stephen Hendry Premier League
06 24. September 1988 Alain Robidoux Jim Meadowcroft European Open
07 18. Februar 1989 John Rea Ian Black Scottish Professional Championship
08 8. März 1989 Cliff Thorburn Jimmy White Premier League
09 16. Januar 1991 James Wattana Paul Dawkins Masters
10 Juni 1991 Peter Ebdon Wayne Martin Strachan Open Qualifikation
11 Februar 1992 James Wattana Tony Drago British Open
12 22. April 1992 Jimmy White Tony Drago Weltmeisterschaft
13 9. Mai 1992 John Parrott Tony Meo Premier League
14 24. Mai 1992 Stephen Hendry Willie Thorne Premier League
15 November 1992 Peter Ebdon Ken Doherty UK Championship
16 September 1994 David McDonnell Nic Barrow British Open
17 21. April 1995 Stephen Hendry Jimmy White Weltmeisterschaft
18 25. November 1995 Stephen Hendry Gary Wilkinson UK Championship
19 5. Januar 1997 Stephen Hendry Ronnie O'Sullivan Liverpool Victoria Challenge
20 21. April 1997 Ronnie O'Sullivan Mick Price Weltmeisterschaft
21 September 1997 James Wattana Pang Wei Guo China International
22 16. Mai 1998 Stephen Hendry Ken Doherty Premier League
23 10. August 1998 Adrian Gunnell Mario Wehrmann Thailand Masters
24 13. August 1998 Mehmet Husnu Eddie Barker China International
25 13.Januar 1999 Jason Prince Ian Brumby British Open
26 13. Januar 1999 Ronnie O'Sullivan James Wattana Welsh Open
27 4. Februar 1999 Stuart Bingham Barry Hawkins UK Tour
28 22. März 1999 Nick Dyson Adrian Gunnell UK Tour
29 6. April 1999 Graeme Dott David Roe British Open
30 19. September 1999 Stephen Hendry Peter Ebdon British Open
31 21. September 1999 Barry Pinches Joe Johnson Welsh Open
32 13. Oktober 1999 Ronnie O'Sullivan Graeme Dott Grand Prix
33 4. November 1999 Karl Burrows Adrian Rosa Benson & Hedges Championship
34 22. November 1999 Stephen Hendry Paul Wykes UK Championship
35 21. Januar 2000 John Higgins Dennis Taylor Nations Cup
36 24. März 2000 John Higgins Jimmy White Irish Masters
37 24. März 2000 Stephen Maguire Phaitoon Phonbun Scottish Open
38 5. April 2000 Ronnie O'Sullivan Quinten Hann Scottish Open
39 25. Oktober 2000 Marco Fu Ken Doherty Scottish Open
40 7. November 2000 David McLellan Steve Meakin Benson & Hedges Championship
41 19. November 2000 Nick Dyson Rob Milkins UK Championship
42 25. Februar 2001 Stephen Hendry Mark Williams Malta Grand Prix
43 17. Oktober 2001 Ronnie O'Sullivan Drew Henry Grand Prix
44 12. November 2001 Shaun Murphy Adrian Rosa Benson & Hedges Championship
45 28. Oktober 2002 Tony Drago Stuart Bingham Benson & Hedges Championship
46 22. April 2003 Ronnie O'Sullivan Marco Fu Weltmeisterschaft 1. Runde
47 12. Oktober 2003 John Higgins Mark Williams Grand Prix Finale, Frame 11
48 12. November 2003 John Higgins Michael Judge British Open Last 32, Frame 5
49 4. Oktober 2004 John Higgins Ricky Walden Grand Prix Last 64, Frame 3
50 17. November 2004 David Gray Mark Selby UK Championship Last 32
51 20. April 2005 Mark Williams Robert Milkins Weltmeisterschaft Last 32
52 22. November 2005 Stuart Bingham Marcus Campbell Masters Qualifikation Qualifikation Runde 4
53 14. März 2006 Robert Milkins Mark Selby Weltmeisterschaft Qualifikation Last 48
54 23. Oktober 2006 Jamie Cope Michael Holt Grand Prix Last 48
55 14. Januar 2007 Ding Junhui Anthony Hamilton Masters 1. Runde
56 16. Februar 2007 Andrew Higginson Allister Carter Welsh Open Viertelfinale
57 19. September 2007 Jamie Burnett Liu Song Grand Prix Qualifikation Qualifikation Runde 1
58 14. Oktober 2007 Tom Ford Steve Davis Grand Prix Qualifikation Runde 2
59 8. November 2007 Ronnie O'Sullivan Allister Carter Northern Ireland Trophy Achtelfinale
60 15. Dezember 2007 Ronnie O'Sullivan Mark Selby UK Championship Halbfinale
61 29. März 2008 Stephen Maguire Ryan Day China Open Halbfinale, Frame 2
62 28. April 2008 Ronnie O'Sullivan Mark Williams Weltmeisterschaft Achtelfinale, Frame 20
63 29. April 2008 Allister Carter Peter Ebdon Weltmeisterschaft Viertelfinale, Frame 15
64 2. Oktober 2008 Jamie Cope Mark Williams Shanghai Masters Achtelfinale, Frame 3
65 29. Oktober 2008 Liang Wenbo Martin Gould Bahrain Championship Qualifikation Qualifikation Runde 3
66 8. November 2008 Marcus Campbell Ahmed Al-Khusaibi Bahrain Championship 1. Runde
67 16. Dezember 2008 Ding Junhui John Higgins UK Championship Achtelfinale, Frame 3
68 28. April 2009 Stephen Hendry Shaun Murphy Weltmeisterschaft Viertelfinale, Frame 7

Einzelnachweise

  1. a b Liste aller offiziellen Maximum Breaks; Stand: 28. April 2009

Weblinks


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