Peter Androsch

Peter Androsch

Peter Androsch (* 12. Jänner 1963 in Wels, Oberösterreich) ist ein österreichischer Musiker und Komponist, der seit 1969 in Linz lebt.

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Leben und Wirken

Nach der Matura begann er an der Kepler Universität Linz und am Linzer Brucknerkonservatorium zu studieren. Beide Studien brach er vorzeitig ab und wandte sich von der Theorie der Praxis zu. Er arbeitete mit verschiedenen Musikern und Ensembles zusammen (Ensemble Camorra, Soundso, Monochrome Bleue, Diana Jirkuff).

Es folgten Auftritte und Tourneen unter anderem durch Österreich, Deutschland und die USA. Ende der 1980er Jahre betätigte er sich auch als Kulturjournalist (Falter, Wochenpresse, AZ/OÖ und Tagblatt). Studien- und Arbeitsreisen führten ihn ab Mitte der 1990er Jahre in die USA, nach Simbabwe und auch nach Südafrika. Im Jahr 2002 nahm er Privatunterricht in Analyse und Komposition bei Keith Goddard.

Am Landestheater Linz (Spielstätte Eisenhand) wurde am 9. Mai 2007 seine „Operette criminelle“ über die Serienmörderin Elfriede Blauensteiner nach einem Libretto von Silke Dörner uraufgeführt.

Seit Juli 2006 ist er für die Stadt Linz tätig, er hat die künstlerische Leitung der Sparte Musik für die Europäische Kulturhauptstadt 2009, für Linz09, über. Unter seiner künstlerischen Leitung entstand hierfür das so genannte „Akustikon“ – Museum des Hörens. Im Zuge des Kulturprojekts Linz09 wurde von der Stadt Linz eine Aktion eröffnet gegen die Zwangsbeschallung in den Geschäften. Das Dokument enthält zwölf Werte und Ziele und soll auch künftighin seitens der Linzer Stadtplanung berücksichtigt werden. Androsch will Linz mit dem Projekt Hörstadt und dem dazugehörigen Akustikon zu einem internationalen Kompetenzzentrum machen. Ähnlich dem Rauchverbot wird auch ein Beschallungsverbot gefordert. Die Initiatoren um Androsch suchen nun international Städte, die der Charta beitreten wollen, wobei laut Androsch der erste Kandidat Lüttich in Belgien sein könne, dort werde das Projekt am 6. Mai 2009 vorgestellt.[1][2]

Werke

Androsch veröffentlichte CDs und andere Publikationen. Er ist in Oper und Musiktheater tätig, schreibt Orchester-, Kammer-, Bühnen-, Ballett-, Chor- und Filmmusik sowie Elektroakustisches.

  • 1994: Clockwork Orange, Bühnenmusik zum gleichnamigen Stück von Anthony Burgess
  • 1995: Filmmusik zum Film Hasenjagd von Andreas Gruber
  • 1996: Geschnitzte Heiligkeit. Anton Bruckner und die Frauen, Oper nach einem Libretto von Harald Kislinger
  • 1997: Oper Schreber, nach einem Text von Franz Kaiser
  • 1997: Die Schuld der Liebe, Musik zum Film von Andreas Gruber
  • 1999: Fleisch – Eine Hinrichtung, ein Stück von Peter Androsch und Silke Dörner
  • 2001: Oper Zeichner im Schnee, Uraufführung am Linzer Landestheater
  • 2001: An wen soll ich schreiben? An Gott?, Bühnenmusik zu einem Stück von Karl Fallend
  • 2006: Die listige Witwe, Uraufführung am Linzer Eisenhandtheater.

Auszeichnungen

  • 1994: Filmfestspiele San Sebastian – Preis der Jury für „Hasenjagd“ (Regie: A. Gruber, Filmmusik: Peter Androsch)
  • 1996: Amt der Oberösterreichischen Landesregierung: Talentförderungsprämie für Musik
  • 1999: Austro Mechana – Gesellschaft zur Verwaltung und Auswertung mechanisch-musikalischer Urheberrechte GesmbH: Publicity-Preis
  • 2000: Landeskulturpreis vom Amt der Oberösterreichischen Landesregierung

Einzelnachweise

  1. Linz sagt Zwangsbeschallung in der City jetzt den Kampf an, Heute, 23. Jänner 2009
  2. Linz verpflichtet sich zum Kampf gegen akustische Belästigung, OÖN, 23. Jänner 2009

Weblinks


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