- Peter Deilmann Reederei
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Peter Deilmann Reederei Unternehmensform Gmbh Gründung 1968 Unternehmenssitz Neustadt in Holstein Unternehmensleitung Peter Deilmann, (President)
Branche Kreuzfahrten Website Die Peter Deilmann-Reederei ist eine deutsche Reederei mit Sitz in Neustadt in Holstein an der Ostsee. Das Unternehmen befördert rund 50.000 Passagiere auf allen zehn Schiffen und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von 100 Mio. Euro. In der Hauptzentrale der Reederei sind ca. 100 Menschen beschäftigt, was die Reederei zu einem der größten Arbeitgeber in Neustadt macht. An Bord der Schiffe beschäftigt das Unternehmen weitere rund 800 Besatzungsmitglieder, welche aus der gesamten Welt, vorrangig aber aus Europa stammen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1968 von Peter Deilmann, welcher bis zu seinem Tode im November 2003 im Unternehmen tätig war. Zunächst waren bis zu zehn Frachtschiffe für die Reederei auf allen Weltmeeren unterwegs, bevor Deilmann sich der Passagierschifffahrt zuwandte. Nachdem man sich von den Frachtschiffen getrennt hatte und vier Passagierschiffe, die Nordlicht, die Nordwelle, die Nordbrise und die Nordschau, gekauft hatte, richtete das Unternehmen einen Fährdienst von Neustadt nach Bornholm ein, welcher mit der Nordlicht bedient wurde. Zwei weitere Schiffe, die Nordwelle und die Nordschau führten ebenfalls ab Neustadt in Holstein Tagesfahrten durch und beförderten in den 1970er Jahren jährlich mehr als 250.000 Passagiere.
Die ersten Kreuzfahrten wurden in den Gründerjahren der Reederei mit der Nordbrise von Neustadt aus unternommen. Zu dieser Zeit lagen Ziele wie die DDR, Polen und Grönland auf dem Kurs des Schiffes.
Im Jahr 1979 baute Peter Deilmann seine Tätigkeit in der Passagierschifffahrt weiter aus und gab den Bau eines ersten eigenen Kreuzfahrtschiffes, der Berlin, bei HDW in Kiel in Auftrag. Im selben Jahr kaufte Deilmann die Regina Maris, ein Kreuzfahrtschiff für 276 Passagiere und bot damit weltweite Kreuzfahrten an. Das Schiff war damals in Singapur registriert.
Nach der Fertigstellung der Berlin im Jahr 1980 bot Deilmann Luxuskreuzfahrten unter dem Motto „Deutsche Kreuzfahrtentradition” an, bis heute ein eingetragenes Warenzeichen und Leitspruch der Reederei. Das Konzept ging auf und Deilmanns Schiffe fuhren mit guter Auslastung.
Im Jahr 1983 verkaufte das Unternehmen die Regina Maris wieder und das erste Flusskreuzfahrtschiff der Reederei, die Donauprinzessin wurde gekauft, um damit Flusskreuzfahrten auf der Donau ab und bis Passau anzubieten.
1986 wurde die Berlin um 20 Meter verlängert und die Passagierkapazität stieg auf 420 Passagiere. Noch im gleichen Jahr wurde das Schiff der Drehort für die populäre Fernsehserie Das Traumschiff.
Im Jahr 1991 wurde die Prinzessin von Preußen als zweites Flusskreuzfahrtschiff der Reederei auf der Elbe stationiert, wo sie bis zum Jahr 2002 zahlreiche Kreuzfahrten unternahm. Aufgrund des Erfolges, entschloss sich die Reederei 1992 zum Bau des Schwesterschiffes Princess de Provence, um mit ihr Kreuzfahrten auf den Flüssen Rhône und Saône anzubieten.
1993 wurde das Angebot mit den Flusskreuzfahrtschiffen Dresden auf der Elbe und Mozart auf der Donau erweitert. In diesem Jahr wechselte zudem die Prinzessin von Preußen ihr Fahrtgebiet auf den Rhein.
Mit dem Kauf des Großseglers Lili Marleen im Jahr 1994 betrat Deilmann Neuland für sein Unternehmen. Auf den weltweiten Kreuzfahrten sollte für die 50 Passagiere das Segelerlebnis in legerer Atmosphäre ohne Abendgarderobe statt einer starren Fahrtroute im Vordergrund stehen.
Mit der Eröffnung eines eigenen Verkaufsbüros in den USA eroberte die Reederei ab 1995 neue Märkte. 1996 folgte die Übernahme der Firma „River and Ocean Cruises Ltd.” aus England, um die Reisen in Großbritannien zu vertreiben. Seitdem erscheinen alle Prospekte und Kataloge des Unternehmens auch in englischer Sprache. Darüber hinaus gab die Reederei den Neubau eines weiteren Hochseeschiffes in Auftrag: Am 6. Dezember 1996 war Brennbeginn bei HDW in Kiel für die MS Deutschland, welche am 4. Mai 1998 in Kiel von Altbundespräsident Richard von Weizsäcker getauft wurde und kurz danach ihre erste Weltreise antrat.
Im Jahr 1997 gehörte die Peter Deilmann-Reederei mit jährlich mehr als 30.000 Kreuzfahrtpassagieren zu den Marktführern. Diese Stellung wollte man mit dem Kauf der Königsstein weiter ausbauen, welche nach umfangreichen Renovierungen ab dem Frühjahr 1998 auf der Elbe, Oder, Havel und Moldau eingesetzt wurde.
1999 löste die MS Deutschland die Berlin als Fernsehtraumschiff ab und wurde damit das wohl bekannteste deutsche Kreuzfahrtschiff. Mit dem Kauf der Schiffe Katharina von Bora und der Cezanne baute die Reederei ihre Flotte weiter aus.
Im Jahr 2000 war die MS Deutschland als deutsche Botschafterin für die Olympischen Spiele 2000 in Sydney unterwegs und lag während der Spiele als „Deutsches Schiff” im Hafen und beheimatete neben einigen Passagieren vor allem Sportler und Trainer der deutschen Mannschaft.
Einen schweren Schicksalsschlag erlitt das Unternehmen am 25. Juli 2000, als der Concordeflug AF4590 auf dem Weg nach New York kurz nach dem Start in Paris abstürzte. Dieser Flug war ein Charterflug der Peter-Deilmann-Reederei und die meisten der 110 Todesopfer waren auf dem Weg zu einer Karibikkreuzfahrt der MS Deutschland.
Im Jahr 2001 kaufte das Unternehmen die Casanova, ein weiteres Flusskreuzfahrtschiff, um damit Kreuzfahrten bis zur venezianischen Lagune anzubieten. Damit hatte Deilmann einen Großteil der westeuropäischen Flüsse in seinem Fahrplan. Weitere Neubauten auf den europäischen Flüssen waren die Frederic Chopin 2002 und die Heidelberg 2004.
Nach dem Tode des Gründers Peter Deilmann im November 2003 übernahmen seine beiden Töchter Gisa und Hedda Deilmann gemeinsam die Geschäftsführung der Reederei.
2006 wurde die MS Deutschland zur weltweiten Botschafterin der FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2006 ernannt. Aus diesem Anlass wurde eine Lichtinstallation Blue Goal auf Deck 10 installiert.
Im Jahr 2008 wird die MS Deutschland ihr Jubiläumsjahr feiern, das mit Galareisen gefeiert wird.
Schiffe der Reederei
Hochseekreuzfahrtschiff
Flusskreuzfahrtschiffe
- Casanova
- Cezanne
- Dresden
- Frederic Chopin
- Heidelberg
- Katharina von Bora
- Königstein
- Mozart
- Princesse de Provence
Weblinks
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