- Peter O’Toole
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Peter Seamus O’Toole (* 2. August 1932 in Connemara, Irland) ist ein irischer Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
O’Toole wurde im westirischen County Galway als Sohn eines Buchmachers und einer Krankenschwester geboren und wuchs im englischen Leeds auf. Er verließ schon früh die Schule und arbeitete danach als Fotograf und Journalist für die Zeitung Yorkshire Evening News, bevor er seinen Militärdienst bei der Navy antrat. 1952 erhielt er ein Stipendium an der Royal Academy of Dramatic Arts, an der er zusammen mit Alan Bates, Albert Finney und Bryan Pringle studierte.
Sein erstes Engagement hatte er am Bristol Old Vic Theatre, während dessen sehr schnell sein brillantes Talent entdeckt und er mit 23 Jahren als jüngster Hamlet der englischen Theatergeschichte besetzt wurde. Von Bristol aus führte sein Weg nach London und Stratford-upon-Avon, wo er bei der neu gegründeten Royal Shakespeare Company unter anderem den Petruchio in Der Widerspenstigen Zähmung spielte. 1987 folgte sein einziges Engagement am New Yorker Broadway, in dem er in einem Revival von George Bernard Shaws Pygmalion als Professor Higgins auftrat.
Sein Fernsehdebüt hatte er 1954, aber bekannt wurde er vor allem durch seine zahlreichen Filmauftritte, beginnend mit der Titelrolle in David Leans Lawrence von Arabien (1962), für die er seine erste Oscar-Nominierung und einen Golden Globe Award als Bester Nachwuchsdarsteller erhielt. Darauf aufbauend begann er eine erfolgreiche Karriere, die ihm sieben weitere Oscar-Nominierungen als bester Hauptdarsteller einbrachte: für die Rolle des König Heinrich II. in Becket (1964) und für Der Löwe im Winter (1968); für seine Rolle als scheuer Englischlehrer, der sich in ein Showgirl verliebt, in Goodbye, Mr. Chips (1969); für den geisteskranken und tiefreligiösen britischen Aristokraten Jack Gurney in The Ruling Class (1972); für den rücksichtslosen Regisseur in Der lange Tod des Stuntman Cameron (1980) und den ehemals erfolgreichen, alkoholkranken Filmschauspieler Alan Swann, der mit seiner Fernseharbeit neues Terrain betritt, in Ein Draufgänger in New York (1982).
Seine bislang letzte Oscar-Nominierung erhielt O’Toole 2007 für die Hauptrolle in Roger Michells Tragikomödie Jodie Whittaker) aus seiner Lethargie gerissen wird. 2003 erhielt er den Ehrenoscar für sein Lebenswerk.
Anfang der 90er Jahre legte er mit Loitering with Intent – the Child den ersten Band seiner Memoiren vor, der von Kritikern hoch gelobt wurde. Der zweite Band – Loitering with Intent – the Apprentice folgte einige Jahre später.
Peter O’Toole ist Vater von zwei Töchtern (Kate, geboren 1960, Schauspielerin und Pat, geboren 1963, Schauspiellehrerin und Regisseurin) aus seiner von 1959 bis 1979 bestehenden Ehe mit der walisischen Schauspielerin Siân Phillips und einem Sohn (Patrick Lorcan, geboren 1983) aus einer Beziehung mit einem amerikanischen Model. Er lebt in London, und Cricket zählt zu seinen Hobbys.
In seinen frühen Filmen wurde Peter O’Toole von Sebastian Fischer synchronisiert, in jüngster Zeit ist Jürgen Thormann seine deutsche Standardstimme, wie auch in seinem Auftritt in Die Tudors.
Filmografie
- 1962: Lawrence von Arabien (Lawrence of Arabia)
- 1964: Becket
- 1965: Lord Jim
- 1965: Was gibt’s Neues, Pussy? (What’s New, Pussycat?)
- 1966: Wie klaut man eine Million? (How to Steal a Million)
- 1966: Die Nacht der Generäle (The Night of the Generals)
- 1967: Casino Royale
- 1967: Die Bibel (The Bible)
- 1968: Der Löwe im Winter (The Lion in Winter)
- 1969: Goodbye Mr. Chips
- 1971: Das Wiegenlied der Verdammten (Murphy’s War)
- 1972: The Ruling Class
- 1972: Unter dem Milchwald (Under Milk Wood)
- 1972: Der Mann von La Mancha (Man of La Mancha)
- 1975: Freitag und Robinson (Man Friday)
- 1975: Unternehmen Rosebud (Rosebud)
- 1979: Die letzte Offensive (Zulu Dawn)
- 1979: Caligula
- 1980: Der Lange Tod des Stuntmans Cameron (The Stunt Man)
- 1981: Masada (Masada)
- 1982: Ein Draufgänger in New York (My Favorite Year)
- 1983: Der Hund der Baskervilles (The Hound of the Baskervilles)
- 1984: Supergirl
- 1984: Kim
- 1984: Masada - Der letzte Kampf um die Festung des Herodes
- 1985: Der Professor oder Wie ich meine Frau wiedererweckte (Creator)
- 1987: Der letzte Kaiser (The Last Emperor)
- 1988: High Spirits (High Spirits)
- 1990: Hotel zur Ewigkeit (Wings of Fame)
- 1991: King Ralph
- 1996: Gullivers Reisen (Gulliver’s Travels)
- 1997: Fremde Wesen (FairyTale: A True Story)
- 1997: Heimkehr (Coming Home), Buch: Rosamunde Pilcher
- 1998: Phantoms
- 1999: Jeanne d’Arc – Die Frau des Jahrtausends
- 2002: Global Heresy
- 2003: Hitler – Der Aufstieg des Bösen (Hitler: The Rise of Evil)
- 2003: Bright Young Things
- 2003: Augustus – Mein Vater der Kaiser
- 2004: Troja (Troy)
- 2005: Lassie kehrt zurück
- 2005: Casanova (TV Serie)
- 2006: Venus
- 2006: One Night with the King
- 2007: Der Sternwanderer
- 2007: Ratatouille
- 2008: Die Tudors (The Tudors, Fernsehserie)
- 2008: Dean Spanley - Regie: Toa Fraser
Literatur
- Sibylle Luise Binder: Peter O'Toole. Ein Porträt. Henschel (Dornier), Berlin 2002, ISBN 3-89487-435-X
Weblinks
Commons: Peter_O'Toole – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Peter O’Toole in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Peter O’Toole im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Classic Movies (1939 – 1969): Peter O'Toole
Kategorien:- Golden-Globe-Preisträger
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