Die Bibel (Film)

Die Bibel (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Die Bibel
Originaltitel La Bibbia
Produktionsland Italien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1966
Länge 190 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie John Huston
Drehbuch Christopher Fry
Produktion Dino De Laurentiis
Musik Toshiro Mayuzumi
Kamera Giuseppe Rotunno
Schnitt Ralph Kemplen
Besetzung

Die Bibel (Originaltitel: La Bibbia) ist ein Bibelfilm aus dem Jahr 1966 von Regisseur John Huston.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Es beginnt mit der Schöpfung der Erde, der Erschaffung von Adam und Eva, sowie deren Sündenfall (Essen der verbotenen Frucht vom Baum der Erkenntnis) und ihrer darauffolgenden Vertreibung aus dem Garten Eden. Nach der Geburt der Söhne Kain und Abel und dem Brudermord von Kain an Abel verbannt Gott Kain aus dem Garten Eden in das Land Nod, östlich von Eden.

Nun wird die Geschichte von Noah - einem Nachfahren von Evas drittem Sohn Set - erzählt, und wie er von Gott beauftragt wurde, die Arche Noah zu bauen, damit er zusammen mit seiner Familie und einem Paar jedes Tieres die Sintflut überlebt. Danach wird ein Urenkel Noahs vorgestellt: Nimrod, ein König der den Auftrag zum Bau des Turm zu Babel gab und dadurch den Zorn Gottes heraufbeschwor, so dass Gott die Menschen, die bisher alle eine gemeinsame Sprache hatten, mit Sprachverwirrung strafte und sie über die ganze Erde verteilte.

Wir lernen Abram kennen, dieser verlässt nach einer Aufforderung Gottes seine Heimatstadt Ur um in ein Land zu ziehen, das Gott ihm zeigen will. Abram nimmt dabei seine Frau Sarai, seinen Neffen Lot und seinen gesamten Besitz mitsamt Sklaven mit auf die Reise und schließlich finden sie das Gelobte Land. Um Streit über Weidegründe für ihre Herden zu vermeiden, gehen Abram und Lot nun getrennte Wege.

Abram beklagt sich, dass seine Frau unfruchtbar ist und er keinen Erben haben wird. Gott fordert ihn auf, ihm ein 3-jähriges Kalb, eine 3-jährige Ziege, einen 3-jährigen Widder, eine Turteltaube und eine Jungtaube zu opfern. Nachdem Abram dies getan hat, prophezeit ihm Gott, dass er einen Sohn haben wird und dass er ihm den Namen Isaak geben soll. Abrams Frau befiehlt ihrer Sklavin, der Agypterin Hagar, dass sie mit ihrem Mann schlafen soll um ihm ein Kind zu schenken. Hagar wird daraufhin schwanger.

Im Tal von Siddim kommt es zu einer Schlacht, bei der die Truppen der vier Könige der Völker von Mesopotamien gegen die Truppen der fünf Könige der Städte Sodom und Gomorra, Adma, Zebojim und Zoar kämpfen. Dabei werden die Könige von Sodom und Gomorra geschlagen und in die Sümpfe getrieben. Bei der Schlacht geriet Lot zwischen die Fronten und wurde gefangen genommen. Abram entschließt sicht trotz der Übermacht des Feindes den siegreichen Königen zu folgen, sie anzugreifen und Lot zu befreien - was ihm auch gelingt.

Gott gibt Abram die Weisung, dass sein Name von nun an Abraham sein soll und seine Frau von nun an nicht mehr Sarai, sondern Sarah heißen soll. Zudem würde Gott seine Frau segnen und (der scheinbar unfruchtbaren Frau) einen Sohn schenken. Gott trägt ihm allerdings auch eine Bedingung auf: Jeder Sohn soll von nun an beschnitten werden. Als die Sklavin Hagar ihren mit Abraham gezeugten Sohn Ismael zur Welt bringt, wird dieser als erstes Kind beschnitten.

Es erscheinen drei Engel, die von Gott den Auftrag haben, die Stadt Sodom zu zerstören, da die Bewohner in seinen Augen zu lasterhaft sind. Falls die Engel in Sodom jedoch zehn aufrechte Menschen finden würden, würden sie von der Zerstörung ablassen. Der sich in Sodom aufhaltende rechtschaffene Lot, seine Frau und seine beiden Töchter wird die Flucht aus der Stadt gewährt, sie sollten aber keinesfalls mehr zurückblicken. Als Lots Frau sich bei der Zerstörung doch umdreht, erstarrt sie zu einer Salzsäule.

Abrahams Frau Sarah bringt in hohem Alter wie verheißen Sohn Isaak zur Welt. Daraufhin verstößt Abraham, auf den Wunsch seiner Frau, seinen Sohn Ismael und dessen leibliche Mutter, die Sklavin Hagar. Gott fordert nun Abraham auf, ihm seinen Sohn Isaak auf einem Berg als Brandopfer darzubringen. Sie reisen in das Land von Moriah, wo der von Gott gewählte Berg stehen soll. Als Abraham dabei ist, die Opferung Isaaks zu vollziehen, erklärt Gott, er soll von ihm ablassen, da er nun wisse, dass er selbst seinen einzigen Sohn für ihn opfern würde.

Hintergrund

  • Der Film handelt von den ersten 22 Kapiteln des Alten Testaments, was im Wesentlichen den Inhalt des 1. Buch Mose darstellt.
  • Produzent Dino De Laurentiis plante ursprünglich, dass dies der erste Spielfilm einer Reihe von Filmen werden sollte, die das gesamte Alte Testament verfilmen sollten. Dazu kam es jedoch nie.
  • Der Film hat (nach ungefähr der Hälfte der Spielzeit) eine rund 3 Minuten lange Intermission.
  • Der erste Spielfilm, der in der Dimension 150 genannten Technik gedreht wurde, dabei wird ein 70-mm-Film von Todd-AO mit einer extrem weitwinkligen 150-Grad-Linse verwendet. Der zweite und letzte Film große Spielfilm mit dieser Technik war Patton – Rebell in Uniform.
  • Bei den Dreharbeiten wurde kaum mit künstlicher Beleuchtung gearbeitet, ungefähr 80% des Films entstand in dunklen Umgebungen. Daher erscheint selbst der Garten Eden als ein dunkler Urwald. Die Drehorte lagen in Italien, und dort vor allem in den Dino De Laurentiis-Studios in Rom.

Kritiken

„Die veräußerlichte, episodenhafte Darstellung des Regisseurs Huston bemüht sich weithin um Werknähe, liest aber die Heilige Schrift als Geschichtsbuch und ignoriert ihre religiöse Dimension. Filmisches Kabinettstück ist ein Auftritt des Regisseurs in der Rolle Noahs.“

Lexikon des internationalen Films[1]

„Zweiundzwanzig Kapitel der Genesis in epischem Stil vereint zu einem klatschbunten Bilderbogen. Monumental angelegt, erstickt der Film von Huston (...) in der Materialfülle und am Ausstattungspathos. Einzig der Regisseur selbst als Noah vermag dem Spiel lebendige und individuelle Züge zu geben. Die Vorlage ist spannender. (Wertung: schwach)“

Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon "Filme im Fernsehen" (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 87

„Der Grundton des Filmes ist sehr getragen - spürbar bemüht, sich dem Thema mit angemessener Würde zu nähern. (...) Leider sind Würde und Getragenheit nicht unbedingt zwei mitreißende Eigenschaften. Die einzelnen Kapitel werden langsam abgearbeitet, was nicht uninteressant ist - aber eben auch nicht besonders kurzweilig. (...) Dem steht natürlich gegenüber, dass Huston ein Meister-Regisseur ist, der jede Episode in durchdachte Einstellungen und Kamerafahrten auflöst, so dass die Bilder und die Inszenierung stets sehr ästhetisch sind und eine gewisse Klasse haben. Unterstützt wird er durch Hauptdarsteller, die alle zur ersten Garde Hollywoods gehören und ihr Handwerk verstehen (...) “

Monumentalfilme.info

Auszeichnungen

Die Filmmusik von Toshiro Mayuzumi war bei der Oscarverleihung 1967 in der Kategorie Beste Filmmusik nominiert, in derselben Kategorie erhielt er auch eine Nominierung für die Golden Globes 1967.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Bibel (Film) im Lexikon des Internationalen Films

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