Der Sternwanderer

Der Sternwanderer
Filmdaten
Deutscher Titel Der Sternwanderer
Originaltitel Stardust
Produktionsland Großbritannien, USA, Island
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2007
Länge 128–130 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Matthew Vaughn
Drehbuch Jane Goldman,
Matthew Vaughn,
Romanvorlage: Neil Gaiman
Produktion Lorenzo di Bonaventura,
Michael Dryer,
Neil Gaiman,
Matthew Vaughn
Musik Ilan Eshkeri
Kamera Ben Davis
Schnitt Jon Harris
Besetzung

Der Sternwanderer (Originaltitel: Stardust) ist ein Fantasyfilm von Regisseur Matthew Vaughn aus dem Jahr 2007 mit Claire Danes, Michelle Pfeiffer und Charlie Cox in den Hauptrollen. Der Film basiert auf dem Roman Sternwanderer des englischen Autors Neil Gaiman.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Handlung beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts im beschaulichen englischen Dörfchen Wall. Das Dorf liegt in der Nähe einer Steinmauer, welche der Legende nach eine Grenze zum magischen Königreich Stormhold sein soll. Ein Durchbruch in der Mauer wird ständig von einem Mann bewacht, der jeden vom Durchgang abhält.

Eines Abends gelingt es jedoch dem jungen Dunstan Thorn, den Wächter zu täuschen und die Grenze zu überqueren. Er findet dahinter ein Dorf mit einem Markt und trifft dort auf ein Mädchen, das behauptet, sie werde von einer Hexe als Sklavin gehalten, wäre aber in Wirklichkeit eine Prinzessin. Beide schlafen miteinander und Dunstan kehrt wieder nach Wall zurück. Neun Monate später erhält er einen Korb mit einem Baby namens Tristan, welches das Ergebnis seiner Nacht mit der Prinzessin ist.

18 Jahre später: Tristan Thorn ist inzwischen ein junger Mann, der in einem Kaufmannsladen arbeitet und alleine bei seinem Vater Dunstan lebt. Dieser hatte ihm bisher nie etwas über seine Mutter oder seine Herkunft erzählt. Tristan ist unsterblich in die schöne Victoria verliebt, welche jedoch bereits mit Humphrey liiert ist.

Auf der anderen Seite der Mauer im Köngigreich Stormhold liegt der König gerade auf dem Totenbett und seine Söhne warten auf die Entscheidung, wer Nachfolger auf dem Thron des Königs werden soll. Der sterbende König wirft einen Rubin in die Luft, welcher daraufhin seine rote Farbe verliert, und verkündet, dass derjenige, der den blassen Stein wieder zu einem Rubin macht, der neue König sein wird. Der Stein steigt in den Himmel und stößt dort mit einem Stern zusammen, beide rasen dann in Form einer Sternschnuppe zur Erde zurück. Dies geschieht gerade in dem Moment, in dem Tristan und Victoria in Wall ein nächtliches Picknick haben. Beide sehen die Sternschnuppe, und Victoria verspricht ihm, ihre Verbindung mit Humphrey zu lösen und ihn zu heiraten, sollte Tristan die Grenzmauer nach Stormhold überqueren und innerhalb einer Woche mitsamt dem zur Erde gefallenen Stern wieder zurückkehren.

Durch Anzünden einer magischen Babylon-Kerze, welche Tristan von seiner Mutter hinterlassen wurde, gelangt er auf sofortigem Wege zur Absturzstelle des Sterns. Der Stern hat die menschliche Gestalt der schönen Yvaine, und diese hatte die neben ihr liegende Kette mit dem Stein umgehängt. Tristan und Yvaine machen sich nun gemeinsam auf den Weg zurück nach Wall.

Doch nicht nur Tristan hat Interesse an Yvaine, auch die bösen Hexengeschwister Lamia, Mormo und Empusa sind hinter ihr her, verspricht doch das Verspeisen ihres Herzens ewiges Leben. Aber auch die Söhne des verstorbenen Königs von Stormhold wollen Yvaine finden, denn sie trägt die Kette mit dem Stein bei sich, der den letzten Überlebenden der Sippe zur Regentschaft berechtigt. Dementsprechend sind die Prinzenbrüder genauso eifrig mit der Suche nach Yvaine beschäftigt wie auch mit ihrer gegenseitigen Dezimierung.

Auf der Flucht vor ihren Verfolgern treffen Tristan und Yvaine unter anderem auf Tristans Mutter Una, die Prinzessin von Stormhold, die als Kind von der Hexe Straßengraben Sal (im Original Ditchwater Sal) entführt und seitdem gefangen gehalten wurde.

Während sich Yvaine langsam in Tristan verliebt, hängt dieser im Gedanken immer noch an Victoria, doch bald wird auch er sich seiner Gefühle für Yvaine bewusst. Er beschließt eines Morgens, auf eigene Faust das letzte Stück nach Wall zu gehen und seine "Beziehung" mit Victoria zu beenden. Als Yvaine alleine erwacht, will sie Tristan folgen, wird aber von der Hexe Lamia gefangen genommen und zu ihrem Versteck gebracht.

Tristan folgt ihnen und versucht zusammen mit dem letzten verbliebenen Prinzen Septimus, Yvaine aus der Gewalt der drei Hexen zu befreien. Dies gelingt nach einem harten Kampf, bei dem neben den Hexen auch Septimus sein Leben lassen muss, womit Tristan der letzte männliche Überlebende der Königsfamilie ist. Als er den blassen Stein des Königs in die Hand nimmt, wird dieser auch wieder zu einem Rubin, was ihn auch dazu berechtigt, König von Stormhold zu werden.

Der neue König Tristan und seine Yvaine regieren ihr Königreich 80 Jahre lang. Zum Ende seiner irdischen Lebenszeit zündet Tristan die babylonische Kerze an, um damit mit Yvaine zu den Sternen zu fahren. Dort werden beide ewig leben, da er das Herz eines Sterns besitzt, was Yvaine ihm (im übertragenen Sinn) mit ihrer Liebe geschenkt hatte.

Hintergrund

Eigentlich waren in den Jahren 1998 und 1999 die Rechte an einer Verfilmung von Sternwanderer an Miramax Films zugesichert worden, doch nach einer laut Autor Neil Gaiman „unbefriedigenden Zeit der Entstehung“[1] gab dieser die Rechte nicht frei. Aufgrund seiner Freundschaft mit Matthew Vaughn überließ er diesem letztlich die Aufgabe der Inszenierung.

Gedreht wurde von April bis Juli 2006 in England (Buckinghamshire, Hertfordshire, Norfolk, Oxfordshire, Yorkshire, Wiltshire), Schottland (Isle of Skye, Argyll), Wales (Carmarthenshire) sowie Island (Hafnarfjörður).[2]

Als Filmkomponist für Der Sternwanderer arbeitete Ilan Eshkeri, der epische Instrumentalmusik schrieb. Er verwendete u. a. die Passage Der Höllen-Cancan bzw. galop infernal aus Jacques Offenbachs Operette Orpheus in der Unterwelt. Am 11. September 2007 wurde die Filmmusik als CD veröffentlicht.

Take That komponierte und sang das Lied Rule the World mit Gary Barlow als Hauptsänger ein; es dient zur Untermalung des Abspanns, ist jedoch nicht auf dem Soundtrack zum Film enthalten. Als Single wurde Rule the World am 22. Oktober 2007 im Vereinigten Königreich sowie am 29. Oktober 2007 in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Das im Vorfeld hoch gehandelte Lied galt als Favorit für einen Oscar 2008, wurde dann jedoch nicht einmal nominiert. Auch bei den Golden Globes ging das Lied leer aus.

In den Trailern zum Film ist Dimmu Borgirs Lied Eradication Instincts Defined zu hören.

Der Film kam am 10. August 2007 in den Vereinigten Staaten in die Kinos, der deutsche Kinostart erfolgte am 18. Oktober 2007.

Finanzieller Erfolg

Bei einem Filmbudget von rund 70 Mio. US-Dollar nahm Paramount Pictures mit Der Sternwanderer am Eröffnungswochenende (11.–12. August 2007) 9 Mio. US-Dollar ein. Zu diesem Zeitpunkt lief der Film nur in den Vereinigten Staaten sowie Russland und dem Rest der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Nach nunmehr elf Wochen Spielzeit spielte der Film mit in Amerika 38 Mio. US-Dollar bzw. auf internationaler Ebene 131 Mio. US-Dollar seine Produktionskosten wieder ein.[3]

Kritiken

James Berardinelli schrieb in der Filmkritik auf seiner Internetseite reelviews.net, dass Der Sternwanderer nach den großen Reihen Der Herr der Ringe und Harry Potter eine „Rückbesinnung auf das ursprüngliche Genre des Fantasyfilms“ darstelle und sich auf eine „einfachere“ Geschichte stütze. Der Filmschnitt sorge dafür, dass der Film in seinem Handlungsfluss nie zur Ruhe komme; die Charaktere seien gut besetzt. In einer Zeit der „überteuerten und zu hochgespielten Fortsetzungen“ sei der Film „frische und willkommene Unterhaltung“.[4]

Roger Ebert ist der Meinung, dass Der Sternwanderer „viele gute Dinge“ enthalte, man ihn aber nur „stückweise genießen“ könne. Er möge den Film, auch wenn nicht alle Unstimmigkeiten darin gelöst würden und er insgesamt hinter anderen Fantasyklassikern wie beispielsweise Die Braut des Prinzen (1987) zurückbleibe.[5]

„Mehr mit Witz und mit illustren Darstellern denn mit Effekten auftrumpfendes Fantasy-Märchen, das den zwischen Poesie und schwarzem Humor oszillierenden Tonfall der literarischen Vorlage geschickt umsetzt.“

Kabel1 Filmlexikon[6]

Einzelnachweise

  1. ugo.com: Neil Gaiman, Stardust Interview
  2. IMDb: Filming Locations for „Stardust“
  3. boxofficemojo.com: Stardust
  4. reelviews.net: Stardust
  5. rogerebert.suntimes.com: Stardust, 10. August 2007
  6. Kabel1 Filmlexikon, Online-Ausgabe

Weblinks


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