- Pinsdorf
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Pinsdorf Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Oberösterreich Politischer Bezirk: Gmunden Kfz-Kennzeichen: GM Fläche: 12,47 km² Koordinaten: 47° 56′ N, 13° 46′ O47.93027777777813.766944444444493Koordinaten: 47° 55′ 49″ N, 13° 46′ 1″ O Höhe: 493 m ü. A. Einwohner: 3.586 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 287,57 Einw. pro km² Postleitzahl: 4812 Vorwahl: 07612 Gemeindekennziffer: 4 07 14 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Moosweg 3
4812 PinsdorfWebsite: Politik Bürgermeister: Dieter Helms (SPÖ) Gemeinderat: (2009)
(25 Mitglieder)Lage der Gemeinde Pinsdorf im Bezirk Gmunden (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Pinsdorf ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Gmunden im Traunviertel mit 3586 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Gmunden.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Pinsdorf liegt auf 493 m Höhe unmittelbar bei Gmunden (Schloss Ort) im oberösterreichischen Salzkammergut. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,9 km, von West nach Ost 5,2 km. Die Gesamtfläche beträgt 12,4 km². 43,5 % der Fläche sind bewaldet, 45,2% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Ortsgliederung
Der Ort Pinsdorf ist untergliedert in 10 Ortsteile. Die Zahlen in der Klammer geben die Wohnbevölkerung laut der Volkszählung 2001 an.
- Buchen (335)
- Großkufhaus (552)
- Innergrub (274)
- Moos (179)
- Neuhofen (158)
- Pinsdorf (1.006)
- Pinsdorfberg (173)
- Steinbichl (188)
- Wiesen (462)
- Wolfsgrub (116)
Nachbargemeinden
An Pinsdorf grenzen die Gemeinden Gmunden, Ohlsdorf, Regau, Aurach am Hongar und Altmünster. Mit der Grenze zu Aurach am Hongar sowie zu Regau grenzt Pinsdorf an den Bezirk Vöcklabruck.
Berge
In Pinsdorf gibt es mehrere kleine Berge: den Pinsdorfberg (728 m), den Kronberg (815 m) und die Hohe Luft (917 m). Der Vöcklaberg (660 m) und der Hongar (943 m) liegen auf Pinsdorfer Gebiet, ihre Gipfel befinden sich aber auf dem Gebiet der Gemeinden Regau und Aurach am Hongar.
Gewässer
Die Aurach fließt durch die Pinsdorfer Ortsteile Großkufhaus und Wiesen.
Wappen
Offizielle Beschreibung des 1976 verliehenen Gemeindewappens: In Rot auf grünem Hügel ein silberner Denkmalsockel mit zwei Ecksteinen, die durch eine schwarze Kette verbunden sind; auf dem Sockel ein silberner Obelisk mit einer schwarzen Tafel. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß.
Das im Wappen vereinfacht dargestellte Denkmal erinnert an die am 15. November 1626 auf den Feldern zwischen Pinsdorf und Buchen stattgefundene letzte große Schlacht des oberösterreichischen Bauernkrieges, in der etwa 6.000 Bauern von den vereinigten kurfürstlich-bayerischen und kaiserlich-österreichischen Soldaten unter General Pappenheim und Obrist Löbl vernichtend geschlagen wurden. Der Hügel, auf dem im Jahre 1883 der von Johann Ev. Forstinger, Gmunden, gestiftete Gedenkstein errichtet wurde, birgt als Massengrab einen Teil der ungefähr 2000 gefallenen Bauern. Die gesamte Anlage wurde in den Jahren 1949 bis 1951 im Auftrage des Bauernkriegdenkmalkomitees gründlich restauriert.
Bevölkerung
Entwicklung
Bevölkerungsentwicklung
1869 bis 2001[1]Jahr Bevölkerung Jahr Bevölkerung 1869 1.324 1939 1.814 1880 1.304 1951 2.057 1890 1.378 1961 2.349 1900 1.552 1971 2.716 1910 1.721 1981 2.806 1923 1.684 1991 3.176 1934 1.823 2001 3.441 Die Gemeinde hat 3.441 Einwohner (Volkszählung 2001). Seit den 1950er Jahren erhöhte sich die Bevölkerungszahl stärker als im Bezirk Gmunden und in Oberösterreich.
Struktur
Die Einwohner Pinsdorfs sind gegenüber dem Bundesländerschnitt ziemlich ident. So sind in Pinsdorf 17,7 % der Einwohner jünger als 15 Jahre (Oberösterreich: 18,2 %) und 62,8 % zwischen 15 und 59 Jahre alt (OÖ: 61,6 %). Der Anteil der Einwohner mit mehr als 59 Jahren ist 19,4 % (OÖ: 20,2 %) hoch.[2]
Staatsbürgerschaft
93,9 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft, 0,8 % sind weitere EU-Staatsbürger, 5,2 % andere Ausländer. Den stärksten Ausländeranteil stellten im Jahr 2001 Bürger von Bosnien-Herzegowina (1,1 %) und der ehemaligen Bundesrepublik Jugoslawien (3,1 %), gefolgt von Deutschen (0,7 %) und Türken (0,3 %).[2]
Religion
Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 2001 80,5 % der Einwohner. Des Weiteren befindet sich in Gmunden eine größere evangelische Gemeinde, der sich 3,7 % der Bevölkerung zugehörig fühlen. 1,1 % der Bevölkerung sind islamischen Glaubens und 3,7 % orthodox. 7,4 % sind ohne religiöses Bekenntnis.[2]
Gebäude und Wohnungen
In Pinsdorf gibt es 1040 Gebäude, davon 902 Wohngebäude, in welchen sich 1561 Wohnungen befinden. (Gebäude- und Wohnungsstättenzählung 15. Mai 2001)
Es sind 3447 Hauptwohnsitze angemeldet und 119 Nebenwohnsitze.[3]
Geschichte
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, wurde der Ort 1254 erstmals namentlich erwähnt und gehörte damals schon zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Teilfürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. Im November 1626 kam es zur Schlacht um Pinsdorf (siehe dazu Oberösterreichischer Bauernkrieg). Der Bauernhügel, ein Grabhügel mit Gedenkstein, der sich im Ortsteil Neuhofen befindet, erinnert noch heute an die schrecklichen Ereignisse jener Tage. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Gründung der Gemeinde Pinsdorf
Nach Aufhebung der Grundherrschaft wurde 1849 die Gemeinde Pinsdorf aus den vier Katastralgemeinden Pinsdorf, Kufhaus, Gmundnerberg und Ort gebildet. 1861 wurden Gmundnerberg und Ort abgespalten und an Altmünster übertragen. Seitdem besteht die Gemeinde aus den Katastralgemeinden Pinsdorf und Kufhaus.
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist Dieter Helms (SPÖ). Vizebürgermeister Gerhard Hackmair (SPÖ).
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 25 Mitgliedern. Seit der letzten Gemeinderatswahl 2009 ergab sich folgende Mandatsaufteilung:
Städtepartnerschaft
Wirtschaft
In Pinsdorf gibt es 128 Betriebe mit insgesamt 993 Beschäftigten. Ein Betrieb rangiert in der Kategorie mit 100-199 Beschäftigten, sechs Betriebe beschäftigen zwischen 20 und 99 Arbeitnehmer.[4]
Land- und Forstwirtschaft
1999 gab es 65 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die 472 ha Flächen betreuten. Ihre Anzahl hatte sich seit 1995 um 28 verringert (-30,1 Prozent; im Bezirk Gmunden und Oberösterreich nur um -16,2 bzw. -17,0 Prozent).[5]
Infrastruktur
Verkehr
Durch Pinsdorf fahren Züge des ÖBB auf dem Weg von Stainach-Irdning bis Attnang-Puchheim. Ein Bahnhof ermöglicht es den Zugbenützern zu- bzw. auszusteigen. Weiters wird der öffentliche Verkehr in Pinsdorf durch Busse der Postbus AG und Sklona abgedeckt. Der sogenannte Regiobus wurde eingeführt, um stündlich Personen von Pinsdorf bis nach Gmunden zu transportieren.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in PinsdorfKirchen
Katholische Pfarrkirche zum Heiligen Matthäus
- Geschichte der Kirche
Die Legende berichtet, dass die Kirche ursprünglich an einem anderen Standort erbaut werden sollte. Die Zugochsen, die das Baumaterial brachten, blieben aber nicht an dem vorgesehenen Bauplatz stehen, sondern gingen dorthin, wo heute die Kirche steht. Seit wann in Pinsdorf eine Kirche steht, kann nicht mehr genau festgestellt werden. Eine Altarweihe am 10. Mai 1457 deutet auf den Neubau einer Kirche in diesem Jahr hin. Dafür spricht auch das spätgotische Netzrippengewölbe im Chorraum. Sicher besteht sie jedenfalls seit dem Jahr 1494. Konkrete Daten zum Kirchengebäude tauchen erst 1753 auf, als das Turmdach erneuert wurde. Auf Grund schwerwiegender Bauschäden, die während des Turmbaus 1890/91 entdeckt worden waren, wurde 1892 bis 1893 aus dem geplanten Umbau der Kirche fast ein Neubau. Die Seitenwände wurden neu aufgeführt, um im Inneren mehr Platz zu bekommen. Der platte Plafond des Kirchenschiffs wurde durch einen neuen gewölbten ersetzt. Der Chorraum und das marmorne Kirchenportal blieben erhalten. Das heutige Erscheinungsbild des Innenraumes wurde durch die Umgestaltung 1976/77 erreicht.
- Innenausstattung
Im Altarraum ist die Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit zu sehen, links die Figur Gott-Vater, die noch aus dem alten barocken Hochaltar stammt, in der Mitte ein Kruzifix, eine Schwanthaler-Kopie des Bildhauers Fritz Litztlbauers aus Neukirchen/Vöckla, und rechts Gott-Heiliger Geist in der Gestalt einer Taube mit Strahlenkranz ebenso aus der Werkstatt des Bildhauers Litzlbauers.
Der Volksaltar wurde 1982 errichtet. Die Marmorplatte stammt aus dem aufgelassenen Stift Garsten.
Nach einem Entwurf von Br. Bernhard Schmid OSB aus dem Stift Seckau wurde der Tabernakel in der dortigen Goldschmiede angefertigt und am 26. März 1997 aufgestellt. Dieser stellt die 15. Kreuzwegstation dar: Thomas begegnet dem Auferstandenen, der Mensch als ein Suchender, Zweifelnder und Glaubender ist von Gott gehalten. Die im Altarraum angebrachten Kreuzwegbilder stammen noch von der neugotischen Kircheneinrichtung, gefasst in neuen Rahmen.
Beim Marienaltar in der linken Seitennische wurde 2003 die Statue des Hl. Antonius, die aus einer Gmundner Werkstatt um 1900 stammt, nach der Restaurierung wieder angebracht. Der Altar selbst stammt aus der alten neugotischen Kircheneinrichtung um 1900. Die Madonna aus Lourdes wurde später ergänzt.
Im Stiegenaufgang zum Chor befindet sich ein Kirchenfenster aus dem 19. Jahrhundert, das den Kirchenpatron, den Heiligen Matthäus, darstellt.
Die Orgel wurde 1983 eingeweiht und stammt aus der Werkstatt des Linzer Orgelbauers Bruno Riedl, mit 16 Registern, verteilt auf Hauptwerk, Rückpositiv und Pedal, und 1098 Pfeifen aus Holz und Zinnlegierung. Das Gehäuse wurde vom Orgelbaumeister und dem diözesanen Kunstreferat geplant.
Die neuen Kirchenfenster stammen von Prof. Rudolf Kolbitsch, angefertigt wurden sie 1975/1976 in der Glaswerkstätte des Stiftes Schlierbach. Sie stellen die Gegenwart Gottes im brennenden Dornbusch dar ( Exodus3). Gott ist der „Ich-bin-da“, der mit uns Menschen durch die Zeit geht.
Die Botschaft von Jesus Christus wird durch 4 Kirchenglocken in den Ort hinausgetragen, wobei die älteste, das „Zügenglöcklein“ (74 cm Durchmesser), aus dem Jahr 1903 stammt. Nach den Wirren der beiden Weltkriege wurden die neuen Glocken 1950 geweiht, die Kriegerglocke zu Ehren des hl. Josefs und des hl. Florians, die Marienglocke und die Matthäusglocke. Eine Generalsanierung fand im Jahr 2002 statt, dabei erfolgte eine Umstellung auf ein elektronisches Läutewerk. Nur das Uhrwerk blieb in seiner Ursprünglichkeit erhalten. Es befindet sich im Glockenturm und ist ca. 110 Jahre alt.
2009 wurde die Kirchenheizung auf eine umweltfreundliche Infrarotbankheizung umgestellt. 2010 wurde eine induktive Lautsprecheranlage installiert, damit Menschen mit Gehörbeeinträchtigung rauschfrei am Gottesdienst teilnehmen können.
Seit. 1. September 2001 sind für die Seelsorge ein Pfarrmoderator und der Pfarrassistent Mag. Gerhard Pumberger gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat verantwortlich.
Neuapostolische Kirche
Die neuapostolische Kirche in Pinsdorf wurde 1990 eingeweiht. Der sehr moderne Baustil überrascht so manchen, der hinter diesem Bau keine Kirche vermutet.
Der Bauernhügel
Der Bauernhügel, der ja auch für das Wappen von Pinsdorf Motiv stand, gilt als die größte Sehenswürdigkeit in Pinsdorf. Eher unscheinbar neben einer Straße gelegen, lässt es einen doch etwas erschaudern, wenn man die Inschrift der Tafel auf dem Obelisk liest:
Im Bauernaufstand 1626 erhoben die oberösterreichischen Bauern unter ihrem Anführer Oberhauptmann Stephan Fadinger gegen die bairische Herrschaft, und um die Freiheit ihres evangelischen Glaubens durchzusetzen. Am 15. November 1626 kommt es zur "Schlacht bei Gmunden", wo die Bauern unter der Führung des Studenten Casparus den Kaiserlichen und den vom Statthalter Herbersdorf angeforderten bairischen Truppen unter General Pappenheim gegenüberstanden. Im ersten Ansturm schlagen die Bauern vom Schanzengraben im "Bira-Lah" (Buchen) aus die kaiserlichen Truppen, bis hinter die Stadtmauern Gmundens in die Flucht, während auf der nordwestlichen Seite die Pappenheimer angreifen und die Bauern nach erbitterter Gegenwehr, dem Druck nicht mehr standhaltend, den Kampf verlieren.
Nach Berichten sind hier an die 2000 Bauern gefallen, auf offenem Felde zusammengelegt und mit Erdreich der Umgebung zugeschüttet. Auf der rasenbedeckten Kuppe wurde 1883 vom Privaten J.E. Forstinger in Gmunden der Gedenkstein errichtet.
Zum Gedächtnis der Bauern, welche am 15. November 1626 von Pappenheim geschlagen und unter diesem Hügel begraben sind.
Kultur
Musik
Der Musikverein Pinsdorf umfasst 55 Mitglieder . 2008 feierte der Musikverein sein 120-jähriges Bestehen.
Weiters gibt es auch die Pinsdorfer Weisenbläser, die schon einige Male im Österreichischen Fernsehen (ORF) zu sehen waren.Literatur
Geschichte
- Markus Purkhart: Pinsdorf. Die Geschichte. Ein Ort im Salzkammergut. Gemeinde Pinsdorf, Pinsdorf 2000. ISBN 3-9501029-0-6
- Hans Sperl: Pinsdorf in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1997. ISBN 90-288-6410-5
- Roman Moser: Das Flyschphänomen des Pinsdorfberges. Eine Anregung zur Bewahrung seltsamer Spuren im Flysch.
Quellen
- ↑ Gemeindedaten Pinsdorf (Statistik Austria).
- ↑ a b c Demografische Daten Pinsdorf (Statistik Austria)
- ↑ Offizielle Zahlen (Gemeinde Pinsdorf)
- ↑ Arbeitsstättenzählung vom 15. Mai 2001 (Statistik Austria)[1]
- ↑ Agrarstrukturerhebung 1995 und 1999 (Statistik Austria) [2]
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