Pjotr Iwanowitsch Bagration

Pjotr Iwanowitsch Bagration
Pjotr Iwanowitsch Bagration (vor 1825)

Pjotr Iwanowitsch Bagration (russisch Пётр Иванович Багратион; georgisch პეტრე ივანეს ძე ბაგრატიონი/ Petre Iwanes dse Bagrationi; * 19. Juni 1765 in Kisljar; † 24. September 1812 in Simy, Oblast Wladimir) war ein Fürst aus der königlichen Dynastie der georgischen Bagratiden. Er war ein Feldherr der russischen Armee.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sein Vater war der georgische Fürst Oberst Iwane Bagration. Sein Neffe Pjotr Romanowitsch Bagration war ebenfalls ein russischer Armeegeneral.

Bagration trat 1782 in russische Dienste, machte zuerst den Türkenkrieg 1787 bis 1791, dann unter Suworow die polnischen Feldzüge 1792 und 1794 sowie 1799 den in Italien mit, wo er die Siege bei Lecco (26. April) und bei Cassano d’Adda (27. April) über Jean-Victor Moreau entschied und sich an der Trebbia (17., 18. und 19. Juni) auszeichnete, so dass Suworow ihn seinen rechten Arm nannte. Am 16. November 1805 hielt er mit 6.000 Mann die 30.000 Mann Lannes’ und Murats bei Hollabrunn so lange auf, dass Feldmarschall Kutusow unterdessen Znaim erreichen konnte. Mit gleichem Ruhm deckte er den Rückzug der Russen nach der Schlacht bei Austerlitz.

1806 und 1807 focht er als General der Vorhut unter Bennigsen bei Preußisch Eylau, Heilsberg und Friedland. Im Krieg gegen Schweden 1808/09 entriss er am 17. Mai 1809 dem schwedischen General Döbeln Åland, befehligte dann in der Moldau, schlug den Seraskier Chosrew Pascha am 16. September 1809 bei Rassowat, eroberte Matschin, Hirsowa, Ismail (Ukraine) und Braila, belagerte aber Silistria vergeblich, verlor die Schlacht bei Tartariza (3. November) und wurde 1810 durch Nikolai Michailowitsch Kamenski abgelöst. Nach dessen Tod im Jahr 1811 übernahm Bagration wieder ein Kommando.

1812 führte er die zweite Westarmee bei Slonim. Als Napoleon Barclay de Tolly bei Hrodna angriff, erzwang Bagration durch einen kühnen Marsch die Vereinigung mit der ersten Westarmee bei Smolensk; doch war seine Eifersucht auf Barclay dem Gang der Operationen des öfteren hinderlich. Unter Kutusow kommandierte er den linken Flügel in der Schlacht von Borodino und wurde bereits am frühen Morgen, durch einen Steckschuss im Schienbein, schwer verletzt. Nach einer Infektion starb er an dieser Wunde.

In den Augen Napoleons war er der einzige fähige russische General. Die russischen Soldaten nannten ihn auch „Bogration“ (dt. Er ist der Gott des Heers).

Seine Ehefrau Katharina Bagration-Skawronskaya (1820)

Seine Witwe, die geborene Gräfin Skawronskij, väterlicherseits Großnichte der Kaiserin Katharina I., mütterlicherseits von Grigori Alexandrowitsch Potjomkin (die Ehe war jedoch 1805 wegen Untreue seitens der Gattin geschieden worden), spielte auf dem Wiener Kongress unter den diplomatischen Damen eine hervorragende Rolle, führte dann in Paris ein glänzendes Haus, vermählte sich in zweiter Ehe mit dem englischen General Lord Howden, von dem sie sich jedoch bald wieder trennte, und verstarb 1856 auf einer Reise nach Italien.

Namenspatron

Stalin benannte im Sommer 1944 eine Großoffensive der Roten Armee mit dem Ziel der Eroberung Minsks nach Pjotr Iwanowitsch Bagration und gab ihr den Decknamen Operation Bagration. Nach 1945 wurde die Stadt Preußisch Eylau im russischen Teil von Ostpreußen in Bagrationowsk umbenannt, ebenso der im Südosten der Oblast Kaliningrad gelegene Ort Bagrationowo (vor 1946 Wiecken, bis 1938 Wikischken).

Literatur

  • Alexander Mikaberidze: The Lion of the Russian Army: Life and Military Career of Prince General Peter Bagration. 3 Bde., Phil. Diss., Florida State University, 2003
  • Zurab Tsintsadze: Bagration Voennaia Deiatelnost General Petra Ivanovicha Bagrationa, 1782–1812. Moskva 1997
  • V. Gribanov: Bagration v Peterburge. Leningrad 1979

Weblinks


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