Podwilcze

Podwilcze
Podwilcze
Wappen fehlt
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Podwilcze (Polen)
Podwilcze
Podwilcze
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Białogard
Gmina: Białogard
Geographische Lage: 53° 56′ N, 15° 49′ O53.93333333333315.816666666667Koordinaten: 53° 56′ 0″ N, 15° 49′ 0″ O
Einwohner:

270

Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZBI
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów

Podwilcze (deutsch Podewils, Kreis Belgard) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gemeinde Białogard (Belgard) im Powiat Białogardzki.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Das als Haufendorf angelegte hinterpommersche Dorf Podwilcze liegt zehn Kilometer südwestlich von Białogard an der Verbindungsstraße über Sławoborze (Stolzenberg) nach Świdwin (Schivelbein). Die ehemalige Kleinbahnstrecke Białogard - Rarwino (Rarfin) führt durch den Ort, der von großen Waldflächen umgeben ist mit kleinen Bergen, von denen der ehemals so genannte Giefkenberg immerhin 115 Höhenmeter misst.

Geschichte

1362 wurde Podewils zum ersten Male urkundlich erwähnt. Doch der Ort ist viel älter und geht auf eine slawische Siedlung zurück.

Das Dorf Podewils war einst Sitz des Stammhauses der Familie von Podewils, deren Mitglieder über 500 Jahre bis ins 19. Jahrhundert hinein Podewils (und andere pommersche Besitzungen, wie Krangen bei Pollnow) bewirtschaftet haben. Etwa 1890 kaufte der Landwirt Max von Hewald (Stifter eines Waisenhauses in Leipzig) das Gut Podewils und führt es zu besonderer Blüte. Nach seinem Tod im Jahre 1908 erwarb es die Familie Gustav von Holtzendorff, die es bis 1945 bewirtschaftete.

Im Jahre 1939 war Podewils eine 2.714,6 Hektar umfassende Gemeinde, in der 607 Einwohner lebten. Zum Gemeindegebiet gehörten die Ortsteile Groß Reichow (Rychowo), Neuhof (Trzebiec) und Krampe (Krępa).

Podewils lag vor dem Zweiten Weltkrieg im Landkreis Belgard (Persante) und bildete mit Rarfin und Zietlow das Amt Rarfin und gehörte auch zum Standesamt Rarfin. Zuständiges Amtsgericht war Belgard.

Letzte Amtsträger vor 1945 waren: Bürgermeister Max Dallmann (der Heiligabend 1945 in polnischer Haft in Belgard verstarb), Amtsvorsteher Wilhelm Eichstädt und Standesbeamter Otto Elert. Die polizeilichen Belange versah der ortsansässige Oberlandjäger Karl Bark.

Am 3. März 1945 besetzte die Rote Armee den Ort. Nachdem Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt war, begann im Herbst 1945 die Vertreibung der Deutschen und besiedlung mit polnischen und ukrainischen Zuwanderern, die vorwiegend aus Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen. Die Vertreibung der einheimischen Bevölkerung dauerte bis 1947 an. Podewils wurde in Podwilcze umbenannt und gehört heute zur Landgemeinde Białogard.

Kirche

Kirchengemeinde

Podewils mit Neuhof (heute polnisch: Trzebiec), Krampe (Krępa) und Zietlow (Sidłowo) war bis 1945 eine selbständige Kirchengemeinde im Kirchenkreis Belgard (Kirchenprovinz Pommern) der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Mit der Kirchengemeinde Rarfin zusammen bildete sie das Kirchspiel Rarfin, wo auch der Pfarramtssitz war.

Im Jahre 1940 gehörten 448 Gemeindeglieder zur Kirchengemeinde Podewils, dessen Kirchenpatronat die Rittergutsfamilie von Holtzendorff innehatte. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Günther-Gerhard Henning.

Heute liegt Podwilcze im Kirchspiel Koszalin (Köslin) (Diözese Pommern-Großpolen) der polnischen Evangelisch-Augsburgischen Kirche. Kirchort ist Białogard.

Dorfkirche

Die Podewilser Kirche ist 1911 von Rittergutsbesitzer und Patron von Holtzendorff gebaut worden, genau an der Stelle eines mittelalterlichen Bauwerkes aus Feldsteinen und Ziegeln. Der mit einem Spitzdach gekrönte Turm steht auf den Fundamenten des alten Turms.

Schule

Rittergutsbesitzer Max von Hewald erbaute im Jahre 1900 ein Gebäude für eine zweiklassige Schule mit Lehrerdienstwohnungen. Zunächst war Lehrer Behling Schulleiter, dann über Jahrzehnte bis 1945 Lehrer Münchow.

Literatur

  • Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises. hrsg. v. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle 1989

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