Czarnowesy

Czarnowesy
Czarnowęsy
Wappen fehlt
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Czarnowęsy (Polen)
DEC
Czarnowęsy
Czarnowęsy
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Białogard
Gmina: Białogard
Geographische Lage: 53° 56′ N, 16° 0′ O53.933333333333167Koordinaten: 53° 56′ 0″ N, 16° 0′ 0″ O
Einwohner: 280
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZBI
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów

Czarnowęsy [tʃarnɔ'vɛ̃sɨ] (deutsch Zarnefanz) ist ein Dorf der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zur Gemeinde Białogard (Belgard) im Powiat Białogardzki.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Czarnowęsy liegt acht Kilometer südlich von Białogard im von Bergen umgebenen Tal der Mogilica (Muglitz) und nördlich des Gora Płakosz (Höflingshöhe) mit seinen 590 Höhenmetern. Bis 1945 war der Ort mit eigener Station an die Bahnstrecke Berlin - Stettin - Danzig angeschlossen, heute hält der Zug in Rąbino (Groß Rambin) und in Białogard. Straßenverkehrsmäßig ist Czarnowęsy durch die Nebenstraße von Białogard nach Rąbino über Gruszewo (Grüssow) erschlossen.

Name

Der deutsche Name „Zarnefanz“ ist wendischen Ursprungs und bedeutet „schwarze Schlange“. Die Bezeichnung rührt wohl her von der Tatsache, dass sich vor Jahrhunderten am westlichen Ufer der Muglitz ein mit Erlen bewucherter Morast wie eine Schlange kilometerlang hinzog.

Geschichte

Zarnefanz soll in der Mitte des 15. Jahrhunderts gegründet worden sein. Zu dem Guts- und Bauerndorf gehörte das Vorwerk Hechthausen, das früher sogar eine selbständige Besitzung derer „von Hechthausen“ war. Einst gehörte Zarnefanz dem Hofgerichtspräsidenten von Münchow, der es an seinen Sohn, Landrat von Münchow, vererbte. Von diesem ging der Besitz an Charlotte von Ackermann geborene von Münchow.

Im Jahre 1800 wurde Zarnefanz an Hans von Winterfeld verkauft, ihm folgten noch zahlreich wechselnde Besitzerfamilien, bis der Besitz in die Hände derer von der Lühe gelangte.

Im Jahre 1939 zählte die 1180,2 Hektar große Gemeinde 265 Einwohner in 67 Haushaltungen. Neben dem Rittergut gab es 15 größere und zahlreiche kleinere Bauernbetriebe.

Zarnefanz gehörte zum Bezirk des Standesamts Lenzen und zum Amtsgerichtsbereich Belgard. Letzte Amtsinhaber waren der Gemeindebürgermeister Richard Neitzel, Standesbeamter Konrad Brunn und - für polizeiliche Aufgaben zuständig - Oberlandjäger Daske aus Boissin.

Anfang März 1945 drangen Truppen der Roten Armee in Zarnefanz ein. Die Dorfbewohner wurden vertrieben. Der Ort kam mit dem Namen Czarnowęsy in polnische Hand und ist heute Teil der Landgemeinde (gmina wiejska) Białogard.

Amt Zarnefanz

Die Gemeinden Boissin, Naffin, Ristow und Zarnefanz bildeten den Amtsbezirk Zarnefanz im Landkreis Belgard (Persante). Letzter Amtsvorsteher vor 1945 war Franz Wilhelm, der von Kurt Wilde vertreten wurde.

Kirche

Kirchengemeinde

Zarnefanz bildete mit Naffin bis 1945 eine eigene Kirchengemeinde und gehörte mit den Kirchengemeinden Lenzen und Boissin zum Kirchspiel Lenzen im Kirchenkreis Belgard in der Kirchenprovinz Pommern der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Das Kirchenpatronat für Zarnefanz hatte die Rittergutsfamilie von der Lühe inne.

Das Kirchspiel Lenzen zählte im Jahre 1940 2019 Gemeindeglieder, von denen 570 zur Kirchengemeinde Zarnefanz gehörten. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Helmut Borowski, der jedoch 1942 im Kriegseinsatz fiel, und von seiner Frau sowie zeitweilig von Pfarrer Herbert Last vertreten wurde.

Heute gehört Czarnowęsy zur Kirchspiel Koszalin (Köslin) in der Diözese Pommern-Großpolen der polnischen Evangelisch-Augsburgischen Kirche.

Dorfkirche

Das Zarnefanzer Gotteshaus war ein schlichter Fachwerkbau mit schindelgedecktem Turm, der wegen Baufälligkeit allerdings 1960 abgerissen werden musste. Die älteste Kirchenglocke wurde 1556 gegossen. Zur Ausstattung gehörte eine Messing-Taufschale, die der Gutsbesitzer von Hechthausen der Kirche zum Geschenk gemacht hatte.

Schule

An der einklassigen Volksschule in Zarnefanz unterrichtete als letzter deutscher Lehrer Fritz Drawer.

Literatur

  • Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises, hg. vom Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle, 1989

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