- August von Kanitz
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August Wilhelm Karl Graf von Kanitz (* 1783; † 1852) aus dem Adelsgeschlecht derer von Kanitz war ein preußischer Generalleutnant sowie vom 26. April 1848 bis 16. Juni 1848 Preußischer Kriegsminister in der (März-)Regierung Camphausen-Hansemann.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kanitz wurde 1798 zum Gefreitenkorporal und ein Jahr später zum Fähnrich ernannt. Im Jahr 1801 war er Sekondeleutnant. Im Jahr 1806 nahm Kanitz an der Schlacht von Auerstedt teil. Im Jahr 1810 wurde er zum Premierleutnant und 1811 zum Stabskapitän befördert. Kanitz wurde im Jahr 1812 der Orden Pour le Mérite in der Militärklasse verliehen.[1] In den Jahren 1813/14 nahm er an den Befreiungskriegen teil. Im Jahr 1813 wurde er zum Major ernannt. Zwei Jahre später wurde er als Flügeladjutant von König Friedrich Wilhelm III. abgeordnet. Im Jahr 1819 wurde er zum Oberstleutnant und 1825 zum Oberst befördert. Seit 1832 war von Kanitz Kommandeur der 1. Landwehrbrigade, seit 1840 der 1. Division und 1841 der 15. Division. Zwischen 1841 und 1848 war von Kanitz Interimskommandeur in Köln. Im Jahr 1843 wurde er zum Generalleutnant und 1848 interimistisch zum kommandierenden General ernannt.
Ursprünglich hatte Camphausen für die Position des Kriegsministers Oberst Hans Adolf Erdmann von Auerswald vorgesehen. Als eine erste Machtprobe um das Mitspracherecht in Militärangelegenheiten verweigerte König Friedrich Wilhelm IV. dem aber seine Zustimmung und setzte seinen Kandidaten Kanitz durch.[2] "Das Staatsministerium hat weder den Beruf dazu, noch den Auftrag von mir", hatte sich der König zuvor gegenüber Camphausen brieflich empört.[3] Als Kriegsminister wurde er nach seiner am 16. Juni 1848 erfolgten Demission von General Ludwig Roth von Schreckenstein abgelöst; Vorgänger in diesem Amt war Karl von Reyher.
Von Kanitz war Freimaurer und gehörte der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ in Berlin an.[4]
Auch sein Sohn, Rudolf Friedrich Wilhelm Graf von Kanitz (1822-1902), seit 1865 ansässig auf Schloss Schmuggerow (Mecklenburg-Vorpommern), absolvierte die Offizierslaufbahn, wurde 1871 zum Generalmajor befördert und erhielt - als Offizier à la suite der Armee - 1875 den Charakter als Generallieutenant.
Literatur
- Günter Richter: Kanitz, Hans Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, S. 102 f. (Nebeneintrag)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Institut Deutsche Adelsforschung
- ↑ Klaus Herdepe: Die preußische Verfassungsfrage 1848. Neuried, 2002 S.101
- ↑ König Friedrich wilhelm IV.: Briefwechsel mit Ludolf Camphausen, hrsg.u.erl.v. Erich Brandenburg, Berlin 1906, S. 47; vgl. auch Jürgen Hofmann: Das Ministerium Camphausen-Hansemann, Akademie-Verlag, Berlin 1981, S. 114
- ↑ Institut Deutsche Adelsforschung
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