Adolf Wild von Hohenborn

Adolf Wild von Hohenborn
Kriegsminister Adolf Wild von Hohenborn

Adolf Wild von Hohenborn (* 8. Juli 1860 in Kassel; † 25. Oktober 1925 in Malsburg-Hohenborn) war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Infanterie sowie Staats- und Kriegsminister im Ersten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hohenborn trat am 25. September 1878 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment „von Wittich“ (3. Kurhessisches) Nr. 83 ein und wurde dort am 14. Februar 1880 zum Sekondeleutnant befördert. Nach einem knappen Jahr folgte seine Versetzung in das 1. Lothringische Infanterie-Regiment Nr. 130, in dem er dann ab 1. April 1884 als Adjutant des II. Bataillons fungierte. Für zwei Jahre beurlaubte man ihn ab 1. Mai 1885 vom aktiven Dienst, da er in dieser Zeit in Begleitung des ältesten Sohnes von Otto zu Stolberg-Wernigerode die Universität besuchte. Bei Wiederaufnahme seines Dienstes versetzte man Hohenborn in das Brandenburgische Jäger-Bataillon Nr. 3 nach Lübben.

Mit der Mobilmachung am 2. August 1914 ernannte man Hohenborn zum stellvertretenden Kriegsminister. Dieses Amt gab er Ende des Monats bereits wieder auf und erhielt das Kommando über die 30. Infanterie-Brigade. Ab 3. November 1914 fungierte Hohenborn dann kurzzeitig als Chef des Generalstabs der 8. Armee. Von diesem Posten wurde er nach sieben Tagen abberufen, zur Verfügung des Chefs des Generalstabs des Feldheeres gestellt und am 27. November zum Generalquartiermeister ernannt.

Hohenborn war vom 21. Januar 1915 bis zum 29. Oktober 1916 Kriegsminister. Er war ein Kritiker Paul von Hindenburgs, insbesondere an dessen Arbeitspflichtprogramm. Zwiespältig in Erinnerung geblieben ist Hohenborns Erlass zur Judenzählung vom 11. Oktober 1916, mit dem antisemitischer Hetze gegen die jüdischen Frontkämpfer hätte entgegengetreten werden können. Dessen Durchführung erlebte er jedoch nicht mehr im Amt, da er auf Betreiben Hindenburgs durch die Oberste Heeresleitung vom Kaiser entlassen wurde.

Daraufhin wurde er zum Kommandierenden General des XVI. Armee-Korps ernannt, das bis Kriegsende in den Argonnen im Einsatz war. Nach dem Waffenstillstand führte er seine Truppen in die Heimat zurück, wo Hohenborn am 3. April 1919 aus dem Dienst verabschiedet und in den Ruhestand versetzt wurde. Er erhielt am 3. November 1919 den Charakter als General der Infanterie verliehen.

Ehrungen

Am 8. Februar 1888 erhielt Hohenborn die Genehmigung zur Führung des Prädikats von. Wilhelm II. erhob ihn am 3. Januar 1900 als Wild von Hohenborn in den preußischen erblichen Adelsstand.

Für seine Verdienste wurde Hohenborn mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er u.a.:

Literatur

  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs. Band 3: P–Z. Biblio Verlag, Bissendorf 2011, ISBN 3-7648-2586-3, S. 536–538

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hohenborn — ist der Name eines Ortsteils der Kleinstadt Zierenberg im Landkreis Kassel, Hessen, siehe Hohenborn (Zierenberg) Hohenborn ist der Name folgender Personen: Adolf Wild von Hohenborn (1860–1925), preußischer Offizier, zuletzt General der Infanterie …   Deutsch Wikipedia

  • Von Hake — Karl Georg Albrecht Ernst von Hake (* 8. August 1768 auf dem Gut Flatow bei Kremmen im Kreis Osthavelland; † 19. Mai 1835 bei Neapel, Italien) war ein preußischer General der Infanterie und Kriegsminister unter Friedrich Wilhelm III.… …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht Graf von Roon — Albrecht Theodor Emil Graf von Roon (* 30. April 1803 in Pleushagen (heute: Plesna) bei Kolberg ; † 23. Februar 1879 in Berlin) war ein preußischer Generalfeldmarschall und als Politiker ein Mitarbeiter Bismarcks in der Zeit der …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht Theodor Emil Graf von Roon — Albrecht Graf von Roon Albrecht Theodor Emil Graf von Roon (* 30. April 1803 in Pleushagen (heute: Plesna) bei Kolberg ; † 23. Februar 1879 in Berlin) war ein preußischer Generalfeldmarschall und als Politiker ein Mitarbeiter Bismarcks in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl von Strotha — Karl Adolf von Strotha (* 1786 in Frankenstein; † 15. Februar 1870 in Berlin) war ein preußischer Offizier und war von 1848 bis 1850 Kriegsminister. Strotha kam auf einer Offiziersfamilie und trat 1805 in die preußische Infanterie ein und nahm an …   Deutsch Wikipedia

  • August Wilhelm von Kanitz — Graf August Karl Wilhelm von Kanitz (* 1783; † 1852) war ein preußischer Generalleutnant sowie vom 26. April 1848 bis 16. Juni 1848 parteiloser Preußischer Kriegsminister in der (März )Regierung Camphausen Hansemann. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Trägern des Pour le Mérite (Militärorden) — Diese Liste führt Ritter des Ordens Pour le Mérite auf. Seit seiner Stiftung 1740 durch Friedrich den Großen wurde der Orden bis zum Ende der Monarchie im Königreich Preußen an insgesamt 5.430 Personen verliehen. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G… …   Deutsch Wikipedia

  • Arnold Karl Georg von Kameke — General von Kameke Arnold Karl Georg von Kameke (* 14. April 1817 in Pasewalk; † 12. Oktober 1893 in Berlin) war ein preußischer General der Infanterie und Kriegsminister. Leben Kameke be …   Deutsch Wikipedia

  • August Wilhelm Ernst von Stockhausen — (* 19. Februar 1791 in Thüringen; † 31. März 1861 in Berlin)[1] war ein preußischer Offizier und 1850/51 Kriegsminister. Inhaltsverzeichnis 1 Militärischer Aufstieg 2 Kriegsminister 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard von Bonim — Eduard von Bonin. Eduard von Bonin (* 7. März 1793 in Stolp/Hinterpommern; † 13. März 1865 in Koblenz) war preußischer General und preußischer Kriegsminister. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”