- Austria
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Austria ist die latinisierte Landesbezeichnung für Österreich. Das Wort wird in verschiedenen Sprachen zur Bezeichnung Österreichs verwendet, und dient auch im Sinne einer Marke zur Bezeichnung eines Österreichbezugs.
Inhaltsverzeichnis
Wortherkunft und Geschichte
Am 25. Februar 1147 wurden auf einer Urkunde König Konrads III. die Markgrafen von Österreich als Austrie marchionibus (Dativ pl.) bezeichnet. Das Dokument wird im Stift Klosterneuburg der Augustiner-Chorherren aufbewahrt.
Diese im lateinischen Kontext gebrauchte Bezeichnung ist nicht lateinischer Herkunft, sondern vom altgermanischen: *austar-, althochdeutsch („östlich, im Osten“) abgeleitet, wie sie etwa beim germanisch-mythologischen Zwerg des Ostens Austri vorkommt, vergleiche auch Austrasien, das Ostfrankenreich. Auch in der Form ôstar- steckt die Wurzel wohl im älteren Namen Ostarrîchi. Die Ähnlichkeit mit lat. Auster („Südwind“) und terra australis („Südland“) in Australia (Australien) ist zufällig. Die Bedeutung von Austrie marchionibus ist demnach „östlich liegende Marken (Gebiet)“.
Seit dem Mittelalter ist Austria das Erzherzogtum Österreich, (Archi-)Dux Austriae der Herzog/Erzherzog von Österreich. Seit dem 15. Jahrhundert ist das Casa de Austria das Haus Österreich, im speziellen dann die spanische Linie. Seit dem 18. Jahrhundert ist die Austria die Nationalallegorie Österreichs.
Heutige Verwendung
Länderkennzeichen
In Österreich zugelassene Kraftfahrzeuge werden mit dem Buchstaben
A
als Länderkennzeichen gekennzeichnet. Neben dem früher üblichen Pickerl befindet sich der Buchstabe heute auf dem Kfz-Kennzeichen mit EU-Kennung.Ebenso findet sich Österreich mit dem Kürzel
at
in ISO-3166-Kodierliste, und ebenso als Top-Level-Domain.Führen des Namens der Republik in der Firma
Die Führung des Wortes Austria im Unternehmensnamen (Firma) oder anderen Institution ist nur mit bundesbehördlicher Genehmigung zulässig. § 16 Z2 Unternehmensgesetzbuch besagt „Die Firma darf keine Angaben enthalten, die geeignet sind, über geschäftliche Verhältnisse, die für die angesprochenen Verkehrskreise wesentlich sind, irrezuführen.“ Dieser Grundsatz wurde in Bezug auf die Namenszusätze Austria, austro – aber auch Österreich, österreichisch und die Namen anderer Gebietskörperschaften, wie steirisch, Vienna – dahingehend ausgelegt, dass sie „nur dann zulässig [sind], wenn es sich um ein Unternehmen mit überdurchschnittlicher Bedeutung handelt bzw. Produkte typisch österreichischen Gepräges oder wesentlich höherer Qualität hergestellt werden.“[1][2][3]. Analoges gilt für Vereine und andere Verbände.
Beispiele
Staatliche Organisationen und Verbände:
- Agrarmarkt Austria (AMA)
- Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws)
- Austrian Business Agency (ABA)
- Film Austria
Universitäre Organisationen und nahe Vereine
- Filmarchiv Austria Laxenburg
- Austria-Forum/AEIOU Österreich-Lexikon Graz
Unternehmen:
- Austrian Airlines (AUA), ehem. staatliche Fluglinie, heute Teil der Lufthansa
- Bank Austria (ehem. Austria Creditanstalt AG), Kreditinstitut
- Austria-Collegialität (heute UNIQA), Versicherer
- Austro Control, österreichische zivile Luftraumüberwachung
- Location Austria, internationalen Bewerbung des Filmproduktionsstandortes Österreich
- Austria Metall AG (AMAG), größte österreichischer Aluminiumhersteller
- Austria Presse Agentur (APA), größte nationale Nachrichtenagentur
- Austria Tabakwerke AG, Tabakwarenhersteller und -händler (ehem. Tabakregie, österr. Tabakmonopl heute privatisiert)
- Telekom Austria (ehem. Post- und Telegraphenverwaltung)
Österreichische Sportvereine:
- FK Austria Wien, Erstligist
- SC Austria Lustenau, ehemaliger Erstligist
- SV Austria Salzburg, ehemaliger Erstligist
- Sportverein Austria Salzburg, 2005 gegründet
- SK Austria Klagenfurt, ehemaliger Erstligist
- ESV Austria Graz, ehemaliger Erstligist
- ESV Austria Innsbruck, ehemaliger Zweitligist
Made in Austria
Produkte aus Österreich erhalten das Merkmal Made in Austria (‚hergestellt in Österreich‘), das keinen expliziten rechtlichen Schutz genießt, aber sehr wohl durch gerichtliche Entscheide gesichert ist. Es gibt Bestrebungen, den Begriff durch Made in EU zu ersetzen.
Die Bezeichnung ist seit 1946 durch das österreichische Gütesiegel Austria Gütezeichen präzisiert, das vom Wirtschaftsministerium überwacht wird.
Siehe auch
- Geschichte Österreichs
- Wappen Österreichs, Flagge Österreichs, zu den Insignien der Republik
- Staatliche Auszeichnung, zur Führung des Staatswappens auf Firmenschriftstücken
Literatur
- Erich Zöllner: Der Österreichbegriff, 1988
- Peter Diem: Die Allegorie der Austria. In: Symbolforschung – Politische Symbole Österreichs. Abgerufen am 16. Oktober 2008.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wünsch: Zur Zulässigkeit von Firmenzusätzen, die Beziehungen zum Staat oder zu einer anderen öffentlichen Einrichtung zum Ausdruck bringen. NZ, 1984, S. 205 f.
- ↑ AUSTRIA II. In: ÖBl. 1993, S. 241.
- ↑ Zitat Peter Jabornegg: Kommentar zum HGB. Springer, 1997, ISBN 978-3211829493, § 18 III. Geographische Zusätze 1.3 Handelsfirma, S. 295.
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- Österreichische Auszeichnung
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