Reichsführerinnenschule

Reichsführerinnenschule

Reichsführerschulen (RFS) waren Schulungsstätten der NSDAP, die den „Führernachwuchs“ der NS-Bewegung ausbilden sollten. Jeder politische Leiter der NSDAP musste eine Reichsführerschule erfolgreich durchlaufen haben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Reichsführerinnenschule des Bundes Deutscher Mädchen in Potsdam (August 1935)

Die NSDAP errichtete die Reichsführerschulen, anfänglich nur als „Führerschulen“ bezeichnet, als Ausbildungsstätten der „Politischen Leiter“ und des „Führerkorps“ der „NS-Kampfverbände“: SA, SS und der HJ.

Später wurden die Führerschulen als Reichsführerschulen re-organisiert und in vier Gliederungen eingeteilt:

  1. Reichsführerschule (der DAF) Bernau
  2. Landesführerschulen Hirschberg, Lobeda (Thüringen), Königswinter (Rheinland), Saßnitz (Rügen) und Plassenburg (Kulmbach)
  3. Gauführerschulen, die in fast allen politischen Gauen der NSDAP bestanden
  4. Sonderschulen wie beispielsweise die „Landesschule der Nationalsozialistischen Betriebszellen-Organisation

Die Schulungen auf den Reichsführerschulen fanden meist in vierwöchigen Kursen statt, an denen jeweils ca. 50 bis 80 Personen teilnahmen. Der Teilnehmerkreis bestand aus besonders ausgewählten Vertretern einzelner Dienstgradgruppen. Die Lehrgänge sollten demnach nicht nur die Qualität der SA-Führung steigern, sondern auch deren politische Loyalität. Den erfolgreichen Absolventen wurde im Anschluss an den Schulbesuch die Tyr-Rune verliehen.

1945 wurden die Reichsführerschulen als Teil der NSDAP verboten und aufgelöst.

Reichsführerschule der SA

Adolf Hitler mit Teilnehmern der SA am ersten Lehrgang der Reichsführerschule (Juni 1931)

Die erste Reichsführerschule wurde am 15. Juni 1931 in München eröffnet. Sie sollte eine systematische Ausbildung der SA-Führung gewährleisten.

Die von SA-Gruppenführer Kurt Kühme geleitete Institution legte den Schwerpunkt auf die weltanschauliche Schulung der Kursteilnehmer, die meistens vier Wochen auf Kosten der Reichsleitung hier verbrachten. Als Lehrkräfte fungierten dabei oft prominente NSDAP-Mitglieder. Im Unterricht wurden organisatorische, praktische und rechtliche Fragen erläutert. Dazu gab es ein sportliches Begleitprogramm sowie Fahrten bis nach Italien.

Das Gebäude der SA-Reichsführerschule befand sich in der Briennerstraße 44 in München. Die Schule wurde aufgrund der Notverordnung vom 13. April 1932 am 15. April 1932 von der Polizei geschlossen, nachdem sie am Tag zuvor durchsucht worden war. Nach Wiederzulassung der SA nahm sie wieder ihren Lehrbetrieb auf.

Andere Reichsführerschulen

In den mittleren und späten 1930er Jahren wurden weitere Reichsführerschulen gegründet, die sich ausschließlich um die Ausbildung ihres eigenen Nachwuchses oder die sich speziell um eine besondere Ausbildung kümmerte:

  1. Reichführerschule-SS Reichenhall
  2. SS-Führersportschule Mihla an der Werra
  3. RAD-Führerschule Spandau
  4. Reichsführerschule der NS-Volkswohlfahrt Falkensee

Siehe auch

Literatur

  • F. A. Brockhaus: Der Neue Brockhaus. Allbuch in vier Bänden und einem Atlas, Zweiter Band F-K, Leipzig 1938, S. 135
  • Christian Zentner und Friedemann Bedürftig: Das große Lexikon des Dritten Reiches, Südwest Verlag 1985, S. 476

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