- Richard Eyermann
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Richard Eyermann (* 6. Februar 1898 in Erfurt; † 29. Juli 1971) war ein deutscher Politiker (KPD/SED) und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Eyermann wurde in eine Arbeiterfamilie geboren, besuchte die Volksschule und machte eine Ausbildung zum Metallschleifer. 1918 gehörte er zu den Mitbegründern der Erfurter Ortsgruppe der USPD. 1920 wurde er Mitglied der KPD. Von 1925 bis 1933 war er Mitglied des Landtags in Thüringen, sowie Mitarbeiter der KPD-Bezirksleitung Jena und zeitweise Organisationssekretär der KPD-Bezirksleitung Groß-Thüringen.
Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten 1933 beteiligte er sich aktiv am Widerstand und wurde bereits im selben Jahr verhaftet und im KZ Bad Sulza inhaftiert. Nach seiner Freilassung 1934 wurde er unter polizeiliche Aufsicht gestellt. 1937 wurde er erneut verhaftet und war bis 1938 in Ichtershausen inhaftiert. Anschließend schloss er sich der Widerstandsgruppe um Theodor Neubauer und Magnus Poser an. 1944 wurde er zum dritten Mal verhaftet und in das KZ Buchenwald verbracht.
1945/46 war Eyermann Mitglied der KPD-Bezirksleitung Thüringen. 1946 wurde er nach der Vereinigung von SPD und KPD Mitglied der SED und war zeitweise Sekretär der SED-Landesleitung Thüringen. Von 1946 bis 1952 gehörte er erneut dem Landtag in Thüringen an und war dort Vorsitzender der SED-Fraktion. Ab 1952 war er Abgeordneter des Bezirkstags Magdeburg. Von 1949 bis 1952 war er Vorsitzender der Landesparteikontrollkommission der SED in Thüringen. Von 1952 bis 1971 war Eyermann Mitglied der SED-Bezirksleitung Magdeburg, von 1952 bis 1969 auch Mitglied des Büros bzw. des Sekretariats der SED-Bezirksleitung und Vorsitzender der Bezirksparteikontrollkommission ebenda. Von 1950 bis 1971 war er zudem Kandidat der Zentralen Parteikontrollkommission der SED.
Seit dem Wintersemester 1970/71 hatte Eyermann einen Lehrauftrag an der Friedrich-Schiller-Universität Jena in der Sektion Philosophie/Geschichte. Er unterrichtete bis zu seinem Tod im Fach Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung.
Auszeichnungen und Ehrungen
- Vaterländischer Verdienstorden (VVO) in Silber (1955 und 1963), Ehrenspange zum VVO in Gold
- Banner der Arbeit (1958)
- Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 (1958)
- Verdienstmedaille der DDR (1959)
- Artur-Becker-Medaille in Gold (1960)
Ein nach Richard Eyermann benannter Ring in Erfurt wurde 1992 in Julius-Leber-Ring umbenannt[1]. Die ehemalige POS „Richard Eyermann“ in Erfurt beherbergt seit 1991 die Grundschule am Roten Berg.
Literatur
- Andreas Herbst, Winfried Ranke, Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Band 3: Lexikon der Funktionäre. Rowohlt, Reinbek 1994.
- Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1. K. G. Saur, München 1996, S. 168.
- Monika Zorn (Hrsg.): Hitlers zweimal getötete Opfer. Westdeutsche Endlösung des Antifaschismus auf dem Gebiet der DDR. Ahriman, Freiburg i. Br. 1994, S. 227.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Erfurter Straßenverzeichnis. Stadtverwaltung Erfurt 2010, S. 86
Berlin: Max Sens (1949–1950) • Brandenburg: Heinrich Mosler (1948–1952) • Mecklenburg: Otto Sepke (1949–1950) • Sachsen: Arthur Ullrich (1949–1952) • Sachsen-Anhalt: Erich Besser (1949–1950) | Max Benkwitz (1950–1952) • Thüringen: Martha Gäbler (1948/49) | Richard Eyermann (1949–1952)
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