Ichtershausen

Ichtershausen
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Ichtershausen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ichtershausen hervorgehoben
50.877510.972222222222249
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Ilm-Kreis
Höhe: 249 m ü. NN
Fläche: 20,35 km²
Einwohner:

3.876 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 190 Einwohner je km²
Postleitzahl: 99334
Vorwahl: 03628
Kfz-Kennzeichen: IK
Gemeindeschlüssel: 16 0 70 028
Gemeindegliederung: Ichtershausen und 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Erfurter Straße 42
99334 Ichtershausen
Webpräsenz: www.ichtershausen.de
Bürgermeister: Uwe Möller (CDU)
Lage der Gemeinde Ichtershausen im Ilm-Kreis
Alkersleben Altenfeld Angelroda Arnstadt Böhlen Bösleben-Wüllersleben Dornheim Elgersburg Elleben Elxleben Frankenhain Frauenwald Friedersdorf Gehlberg Gehren Geraberg Geschwenda Gillersdorf Gossel Gräfenroda Großbreitenbach Herschdorf Ichtershausen Ilmenau Ilmtal Kirchheim Langewiesen Liebenstein Martinroda Möhrenbach Neusiß Neustadt am Rennsteig Osthausen-Wülfershausen Pennewitz Plaue Rockhausen Schmiedefeld am Rennsteig Stadtilm Stützerbach Wachsenburggemeinde Wildenspring Wipfratal Witzleben Wolfsberg Thüringen Landkreis Schmalkalden-Meiningen Suhl Landkreis Hildburghausen Landkreis Sonneberg Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Landkreis Weimarer Land Erfurt Landkreis GothaKarte
Über dieses Bild

Ichtershausen ist eine Gemeinde im Ilm-Kreis in Thüringen. Sie liegt nördlich der Stadt Arnstadt an der Grenze zum Landkreis Gotha und zur Stadt Erfurt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ichtershausen liegt im Thüringer Becken etwa fünf Kilometer nördlich von Arnstadt und 15 Kilometer südlich von Erfurt. Das Straßendorf zieht sich über ungefähr zwei Kilometer Länge an der Gera hin. Wenig nördlich des Ortes mündet die Wipfra von rechts in die Gera ein. Ichtershausen liegt in der flachsten Gegend des Ilm-Kreises in nur etwa 250 Metern Höhe. Auch die Landschaft westlich und östlich des Geratals in der Gemeinde Ichtershausen steigt nicht über 270 Meter Höhe an. Die Gemarkung ist fast gänzlich waldfrei und wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Sie liegt im Regenschatten von Fahner Höhe, Steigerwald und Thüringer Wald und zählt daher mit gut 400 mm Jahresniederschlag zu den trockensten Gebieten Deutschlands. Bis nach Arnstadt im Süden zieht sich entlang der Gera ein fast durchgängig bebautes Siedlungsband hin, in dem auch der Ort Rudisleben liegt. Im Westen liegen die Ortsteile Thörey und Rehestädt, zwischen denen das größte Gewerbegebiet des Landkreises liegt, das von der verkehrsgünstigen Lage am Erfurter Kreuz profitiert. Durch die Ichtershäuser Ortsflur verlaufen die A 4, die A 71, die ehemalige B 4 sowie die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt, die einen erheblichen Flächenanspruch haben. Der Ortsteil Eischleben liegt nordöstlich von Ichtershausen auf der anderen Seite der A 71.

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: ErfurtRockhausenKirchheimArnstadtWachsenburggemeindeNeudietendorf

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören neben Ichtershausen die Ortsteile Eischleben, Rehestädt und Thörey.

Geschichte

Funde aus der Jüngeren Steinzeit sowie Grabstätten aus der Bronze- und Eisenzeit bezeugen eine frühe Besiedlung des Gebietes. In den ersten Jahrhunderten nach Christus wird eine hermundurische Siedlung angenommen, gefolgt von dem festen Platz eines fränkischen Edlen zum Schutz der Königspfalz Arnstadt/Neidecksburg.

Die erste urkundliche Erwähnung von Ichtershausen reicht bis zum 27. März 947[2] zurück. König Otto I. beurkundete mit diesem Datum den Tausch einiger Güter, darunter Huochtricheshus oder Otrichshusen (Siedlung eines Otrich), mit dem Kloster Hersfeld.

1147 wurde in dem Ort ein Zisterzienserinnenkloster gegründet, dessen markante Klosterkirche St.Georg und Marien (Baubeginn 1133) das Ortsbild noch heute prägt. Diese Klosterstiftung wurde sowohl von Konrad III. als auch dem Bischof Heinrich von Mainz bestätigt. Das Kloster galt als das reichste in Thüringen, bis zu 74 Ortschaften waren ihm zinspflichtig, auch besaß es große Weinberge in der Umgebung. Das Kloster hütete einen „geradezu ungeheuren Reliquienschatz“, der jährlich ausgestellt wurde.

Philipp von Schwaben wurde im Verlauf des deutschen Thronstreits am 6. März 1198 in Ichtershausen vorbestimmt, am 8. März in Mühlhausen/Thüringen von der staufischen Partei zum König gewählt und am 6. September 1198 in Mainz durch den burgundischen Erzbischof Aymon von Tarentaise gekrönt. 1204 warf sich der abtrünnige Landgraf Hermann von Thüringen in Ichtershausen König Philipp von Schwaben zu Füßen und erhielt Gnade gegen Stellung von Geiseln, darunter sein minderjähriger Sohn Ludwig IV. – späterer Landgraf von Thüringen.

1441 heißt der Ort Ichtirshusen.

Während des Bauernkrieges versammelten sich 1525 in Ichtershausen 4.000 Bauern. Der „Ichtershausener Haufen“ stellte radikalere Forderungen als andere Bauerngruppen. Von hier aus versuchten sie, die nahe gelegene Veste Wachsenburg zu schleifen, weil sie die dort amtierenden Herren des Fürstlichen Amtes Wachsenburg für ihre schlechte Lage verantwortlich machten. In dieser Zeit wurde auch das Kloster ausgeplündert und weitgehend zerstört, weshalb die Nonnen nach Erfurt in das dortige Kartäuserkloster flohen. Am 16. Juni 1525 gelangte das Ichtershäusener Klostergut in den Besitz des Kurfürsten Johann. Das Kloster wurde 1539 aufgehoben und ein Kammergut gegründet. Die Klosterkirche diente nun dem protestantischen Gottesdienst. 1539 begann man mit dem Bau des Alten Schlosses.

Im Jahre 1533 erhielt Ichtershausen die Gerichtsbarkeit. 1546 schrieben Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen in Ichtershausen im Namen des protestantischen Schmalkaldischen Bundes ihren historischen Absagebrief an den Kaiser, dem der Schmalkaldische Krieg folgte.

Durch den Dreißigjährigen Krieg und die Pest sank die Einwohnerzahl des Ortes von 700 auf nur noch 230 im Jahre 1642. Im Jahre 1676 erklärte Herzog Bernhard I. von Sachsen-Meiningen Ichtershausen zu seiner Residenz, die er aber bereits vier Jahre später nach Meiningen verlegte. In diese Zeit fällt der Bau eines bescheidenen, neuen Schlosses Marienburg und eines Walls mit zwei Toren um den Ort, der aber heute nicht mehr erhalten ist. 1697 erhielt Ichtershausen das Marktrecht. 1710 ist das Schloss Marienburg aufwendig umgebaut und erweitert.

1813 hatte Ichtershausen zeitweise 100 Männer für Schanzarbeiten in der von Napoléons Truppen besetzten Zitadelle Petersberg in Erfurt zu stellen, Gespanndienste zu leisten und große Mengen Fleisch und Getreide für die Besatzungstruppen zu liefern.

Das Preußengrab (um 1900)

In den Befreiungskriegen, während der Belagerung der französischen Festung Erfurt durch Preußen, Österreicher und Russen, war im Schloss von November 1813 bis März 1814 ein Königlich-Preußisches Reservelazarett eingerichtet. In ihm wurden insgesamt 1.400 preußische Soldaten mit Typhus behandelt, von denen 700 verstarben. Sie wurden nahe Ichtershausen jenseits der Gera in Gemeinschaftsgräbern beerdigt und 1819 von der Gemeinde durch Errichtung eines Denkmals geehrt: das Preußengrab. Ichtershausen selber verlor 152 Menschen und damit ein Viertel seiner Einwohner durch die eingeschleppte Seuche. Das Schloss wurde über Jahrzehnte von der Bevölkerung gemieden.

1842 wurde der Männergesangsverein Liedertafel ins Leben gerufen. 1862 gründeten der Gothaer Kaufmann Wilhelm Wolff und der Iserlohner Ingenieur August Knippenberg in Ichtershausen eine Nadelfabrik, die mit einer breiten Produktpalette (Näh-, Strick-, Stopf- und Chirurgische Nadeln) die weitere Entwicklung des Ortes in den nächsten 130 Jahren bestimmen sollte. Sie wurde zum größten derartigen Werk in Deutschland und einem der größten der Welt. In kurzer Zeit wuchs die Einwohnerzahl auf über 1000 (1885: 1959 Einwohner).

1870/71 waren 525 französische Kriegsgefangene im Schloss untergebracht. 1877 wurde im ehemaligen Schloss durch entsprechende Umbauten ein Landesgefängnis errichtet. Um die zunehmend notwendigen Transporte von Menschen und Gütern nach Ichtershausen abzusichern, wurde von 1885 bis 1888 eine Eisenbahnstrecke als Stichbahn vom fünf Kilometer entfernten Arnstadt gebaut. 1967 wurde diese Strecke wegen mangelnder Rentabilität wieder eingestellt.

1890 erfolgte die Einweihung des Neuen Friedhofs, 1895 die eines Kriegerdenkmals (Säule mit Adler) auf dem Marktplatz in Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71.

In den 1920er Jahren bis 1932 hatte Ichtershausen bei Reichstags-, Landtags- und Kommunalwahlen eine kommunistische Mehrheit. 1925 baute der Landwehrverein auf der Höhe Die liebe Zeit ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, ermöglicht durch Spenden und freiwillige Arbeitseinsätze. Im gleichen Zeitraum wurde im Landesgefängnis ein „Progressiver Strafvollzug“ eingeführt. Vollzugsbeamte sollten sich als „Erzieher“ sehen. Gefangene arbeiteten gegen Entgelt in anstaltseigenen und Betrieben des Ortes. 1938 gab es – bei Belegung mit 530 Gefangenen - eine Bibliothek, Krankenstation und einen hauptamtlichen Anstaltsarzt.

In der Zeit des Nationalsozialismus war das Landesgefängnis, das für 500 Insassen konzipiert war, mit 634 Gefangenen (1934) überbelegt, vor allem durch politische Häftlinge. Ab 1934 wurden mehrere „vorstädtische Kleinsiedlungen“ mit Gärten für Industriearbeiter-Familien gebaut. Im gleichen Jahr wurde das Freibad eröffnet. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 46 „OstarbeiterZwangsarbeit in der Nadel- und Stahlwarenfabrik Wolff & Knippenberg verrichten.[3]

Am 10. April 1945 wurde der Ort durch amerikanische Truppen erreicht, das Gefängnis durch Artillerie-Beschuss beschädigt und unter Waffeneinsatz von den Amerikanern besetzt. Die Insassen befreiten sich und verwüsteten die Anstalt. Nach dem Krieg diente sie weiter als Gefängnis, auch für politische Häftlinge. Anfang Juli 1945 erfolgte die Eingliederung des Ortes in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ).

1953 wurde das Gefängnis zum Jugendwerkhof, spätestens ab 1973 Jugendstrafanstalt. 1991 wurde die Anstalt geschlossen und von 1993 bis 1997 aufwändig unter Einsatz von 8 Millionen DM renoviert und umgestaltet. Seitdem ist sie Vollzugsanstalt für 200 Jugendliche (Jugendstrafanstalt).

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994 – 3863
  • 1995 – 3862
  • 1996 – 3952
  • 1997 – 3918
  • 1998 – 3894
  • 1999 – 3923
  • 2000 – 3974
  • 2001 – 3929
  • 2002 – 4007
  • 2003 – 3951
  • 2004 – 3884
  • 2005 – 3884
  • 2007 – 3860
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Gemeinderat

Seit den Kommunalwahlen am 27. Juni 2004 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:

Wappen

Blasonierung: „In Rot, auf einem silbernen Berg stehend, ein goldener nimbierter Ritter ohne Helm, mit silbernem Schwert, in der rechten Hand eine silberne Lanze haltend, daran befestigt eine silberne Fahne mit rotem Kreuz und die linke Hand auf einem silbernen Schild mit rotem Kreuz gestützt, links oben begleitet von einem silbernen Krebs.“

Flagge

Die Flagge der Gemeinde ist Rot - Weiß (1:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.

Ortspartnerschaften

Seit 1990 hat die Gemeinde Partnerbeziehungen zu Zierenberg in Hessen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Nadelwerk
Reißzwecken-Schachtel aus DDR-Produktion

Ansässige Unternehmen

Die über 130 Jahre die Wirtschaft von Ichtershausen bestimmende Nadelfabrik, in der im Jahr 1989 (VEB Nadelwerk Ichtershausen) etwa 800 Menschen beschäftigt waren, die 3.000 Nadelsorten herstellten, musste nach der Wende die bis dahin überwiegend auf den Export in den RGW ausgerichtete Produktion stark reduzieren. Heute arbeiten nur noch etwa 35 Mitarbeiter im TNI Chirurgisches Nadelwerk GmbH.

Bedingt durch die verkehrsgünstige Lage am Erfurter Kreuz der Autobahnen 4 und 71 entstand in den 1990er Jahren am westlichen Rand des Ortsteils Thörey ein etwa 100 ha großes, inzwischen gut belegtes Industrie- und Gewerbegebiet mit der Bezeichnung Gewerbepark Ichtershausen-Thörey-Autobahn (GITA), in dem sich vor allem Logistik- und Bauunternehmen angesiedelt haben.

Im Westen der Gemeinde befindet sich das von der LEG Thüringen und der Gemeinde Ichtershausen entwickelte Gewerbegebiet Erfurter Kreuz, dass zu 80 Prozent auf dem Gebiet der Gemeinde Ichtershausen und zu 20 Prozent auf den Gebiet der Stadt Arnstadt liegt. Neben dem im September 2007 auf den Gewerbegebiet Arnstadt Nord-West in Betrieb gegangenen Werk zur Wartung und Generalüberholung von Rolls-Royce-Flugzeugtriebwerken (N3 Engine Overhaul Services) siedelte sich unter anderen im gleichen Jahr der spanische Metallverarbeitungsbetrieb Gonvarri und der Druckfarbenhersteller Schuite & Schuite Druckfarben GmbH (S&S) auf dem Gebiet der Gemeinde Ichtershausen an. Im April 2008 hat der Turboladerproduzent IHI Charging Systems International GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der japanischen IHI-Gruppe und der Daimler AG, für seine geplante Ansiedlung den Bauantrag gestellt. Der Betrieb steht kurz vor dem Produktionsanlauf. Auch auf dem Ichtershäuser Gebiet des Erfurter Kreuzes hat sich die Firma MASDAR PV niedergelassen und ein Werk für die Produktion von Dünnschichtmodulen für die Solarbranche gebaut. Im Oktober 2009 soll eine bedeutende Werkserweiterung in Betrieb gehen. Dafür werden 140 Millionen Euro investiert, davon 13 Millionen als Fördermittel vom Land Thüringen.[4]

Inzwischen hat sich Ichtershausen zu einer finanzstarken Gemeinde im Ilm-Kreis entwickelt. So gab es im Jahr 2005 im verarbeitenden Gewerbe 14 Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern, die insgesamt 856 Menschen beschäftigten (30,3 % der arbeitsfähigen Bevölkerung). Der Gesamtumsatz der Ichtershäuser Industrie betrug 221,4 Mio. Euro und der Bruttoverdienst der Beschäftigten 24.099 Euro. Der Gewerbesteuerhebesatz liegt bei 300 %; die Verschuldung per 31. Dezember 2007 bei 89.000 Euro oder 23,12 Euro pro Einwohner. Die Steuereinnahmen lagen 2005 bei 8,96 Mio. Euro oder 2.281 Euro pro Einwohner (Kreisdurchschnitt 380 Euro; Landesdurchschnitt 350 Euro).[5] Zum 30. Juni 2010 gab es in Ichtershausen 3.759 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (am Arbeitsort), nach Arnstadt und Ilmenau liegt die Gemeinde damit auf Platz drei im Ilm-Kreis.[6]

Verkehrsanbindung

Auf dem Gebiet der Gemeinde befindet sich in der Nähe des Ortsteiles Thörey die Abfahrt Neudietendorf der Bundesautobahn 4. Durch Ichtershausen selbst führt die Landesstraße III. Ordnung 44 (ehemals Bundesstraße 4) von Erfurt nach Arnstadt. Die Bundesstraße 4 verläuft seit 2004 im Bereich südlich von Erfurt auf der A 71, die zwischen Ichtershausen und Eischleben über das Gemeindegebiet führt.

Durch die Initiative der Gemeinde Ichtershausen entstand die neue Landesstraße 1044 von der Autobahnabfahrt Neudietendorf der A 4 bis zur Autobahnabfahrt Arnstadt-Nord der A 71. Diese neue Landesstraße 1044 wird zukünftig durch das Gesamtgebiet des Industrie- und Gewerbegebiet „Erfurter Kreuz“ führen. Sie verbindet das Ichtershäuser Gewerbegebiet in Thörey und das Gewerbegebiet Arnstadt.

Der nächste Bahnhof befindet sich in Arnstadt.

Der Gera-Radweg verläuft nach jahrelanger Umleitung seit Ende 2010 wieder durch den Ort Ichtershausen. Ein Abstecher führt – aus Richtung Arnstadt kommend – in Höhe der JVA rechts über die Gera zum Preußengrab (nicht gekennzeichnet) in einem kleinen Hain.

Bildung

In Ichtershausen gibt es eine Grundschule und eine Regelschule. Beide Schulen befinden sich in einem Gebäude und tragen den Namen „Wilhelm Hey“.

Sehenswürdigkeiten

  • Klosterkirche aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts
  • Historische Nadelfabrik von 1862 als Architekturdenkmal (jetzt Gemeindezentrum)
  • Heimatmuseum mit Volkskundlicher Sammlung und Wilhelm-Hey-Dauerausstellung
  • Kleines Museum in der Justizvollzugsanstalt
  • Wilhelm Hey-Denkmal neben der Klosterkirche
  • Preußengrab bei Ichtershausen: Denkmal von 1819 über einem Gemeinschaftsgrab mit 700 Soldaten, die 1813/14 während der Belagerung der französisch besetzten Festung Erfurt im Reservelazarett Ichtershausen an Seuchen verstorben sind
  • Denkmal von 1925 für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs

Kultur und Sport

In Ichtershausen sind viele Bürger in Vereinen aktiv. Als Veranstaltungsorte dienen das „Bürgerhaus“ sowie das „Gasthaus zur Post“.

Ab August 2008 wurde – im Gelände der Anlage von 1934 – mit einem Kostenaufwand von 5 Millionen Euro ein neues Schwimmbad errichtet und am 17. Juli 2009 seiner Bestimmung übergeben.

Vereine

Jeder Ortsteil der Gemeinde hat seinen Feuerwehrverein. Weiterhin gibt es zehn Gartenvereine. Über die Grenzen des Ilm-Kreises hinaus bekannt ist der Ichtershäuser Fanfarenzug und der Ichtershäuser Carnevals Verein (ICV) welcher mit rund 200 Mitgliedern zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch einen Volkskarneval darbietet. Tausende von Gästen besuchen alljährlich die zahlreichen Veranstaltungen.

Wichtigster Sportverein ist der KuF Ichtershausen, in dem Kegeln und Fußball betrieben werden. Die Fußballabteilung spielt in der 1. Kreisklasse.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Hugo Gräf (1892–1958), kommunistischer Politiker, geboren im Ortsteil Rehestädt
  • Klaus von der Krone (* 1944), CDU-Politiker, Landtagsabgeordneter und ehemaliger Bürgermeister von Ichtershausen (1990 - 2010)
  • Nicole Umbreit (* 1976), Kammersängerin

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Philipp von Schwaben, wurde am 6. September 1198 in Ichtershausen zum Römisch-Deutschen König bestimmt
  • Wilhelm Hey, Pfarrer, Lied- und Fabeldichter, wirkte von 1832 bis 1854 in Ichtershausen
  • Gudrun Loewe, Archäologin, führte 1941 Ausgrabungen von Reihengräbern der Merowingerzeit bei Ichtershausen durch

Sonstiges

Im Jahr 2000 wurde unter der Regie von Rolf Teigler in der Jugendstrafanstalt Ichtershausen der Dokumentarfilm Outlaws (Outlaws in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database) gedreht, der mehrere internationale Auszeichnungen erhalten hat.

Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Dr. August Beck: Geschichte des gothaischen Landes, Band I, Gotha, 1868, S. 34
  3. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 143, ISBN 3-88864-343-0
  4. Fabian Klaus: Neuer Solarriese will 600 Jobs schaffen. Thüringische Landeszeitung, 5. August 2009
  5. Datenblatt der Gemeinde Ichtershausen beim Thüringer Landesamt für Statistik
  6. Statistik der Bundesagentur für Arbeit

Literatur

  • Thomas Lindner (Hrsg.): Blätter zur Ortsgeschichte Ichtershausen. Bände 1–3, Gemeindeverwaltung Ichtershausen, 1997
  • Artur Bach: Ichtershausen. Ein Heimatbuch. Manuskript, 1944
  • Artur Bach: Das Preußengrab bei Ichtershausen. 1913

Weblinks

 Commons: Ichtershausen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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