Richard Hermann Hildebrandt

Richard Hermann Hildebrandt

Richard Hermann Hildebrandt (* 13. März 1897 in Worms; † 10. März 1952 in Danzig) war Reichstagsabgeordneter, SS-Obergruppenführer, General der Waffen-SS und Kriegsverbrecher.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1915 machte Hildebrandt sein Abitur. Im Ersten Weltkrieg war er Kriegsfreiwilliger bis November 1918, zuletzt im Rang eines Leutnants. Anschließend war er Mitglied des Freikorps Oberland und ab 1922 Mitglied der NSDAP.[1] Nach kaufmännischer Volontärzeit studierte er Nationalökonomie, dann wechselte er zu Geschichte und Kunstgeschichte in Köln und München. Im Frühjahr 1928 wanderte er in die USA aus und arbeitete dort vorwiegend als Landwirt und Handwerker, sowie bei einer Exportbuchhandlung in New York, wo er sich der dortigen NSDAP-Ortsgruppe anschloss.[1] 1930 kehrte er nach Deutschland zurück, wurde Mitglied der SA und NSDAP-Ortsgruppenleiter und Bezirksführer im Gau Mittelfranken. Im Frühjahr 1931 trat er der SS (Mitgliedsnummer 7.088) bei. Es folgte eine Verwendung als Stabsführer und Adjutant von Sepp Dietrich. Seit 1933 war er als Abgeordneter für die NSDAP (Mitgliedsnummer 89.221) Mitglied des Reichstages. Nach einer Tätigkeit als Oberabschnittsführer Rhein wurde er 1938 Höherer SS- und Polizeiführer Rhein.[1]

Hildebrandt war von Oktober 1939 bis Februar 1943 Höherer SS- und Polizeiführer von Danzig-Westpreußen. In dieser Funktion war er maßgeblich an der Deportation und Ermordung von Juden in diesem Gebiet und aus dem Baltikum verantwortlich. Auf seine Veranlassung wurde das KZ Stutthof errichtet. Von 1940 bis 1942 war er auch Mitglied des Volksgerichtshofes.[1] Verschiedentlich, zuletzt von April 1943 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war er Chef des Rasse- und Siedlungshauptamts der SS. Am 1. Dezember 1944 erfolgte die Beförderung zum SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS.

Hildebrandt wurde am 24. Dezember 1945 verhaftet.[1] Im Prozess Rasse- und Siedlungshauptamt der SS wurde er am 10. März 1948 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 25 Jahren Strafhaft verurteilt. Anschließend wurde er an Polen ausgeliefert, wo ihm erneut der Prozess gemacht wurde und er am 4. November 1949 zum Tode verurteilt wurde.[1] Bei einem vergeblichen Gnadengesuch behauptete er: „Ich kann bei meiner Ehre versichern, daß mein Gewissen rein ist“.[2] Am 10. März 1952 erfolgte seine Hinrichtung.

Auszeichnungen

Literatur

  • Ruth Bettina Birn: Die Höheren SS- und Polizeiführer. Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten. Droste Verlag, Düsseldorf, 1986. ISBN 3-7700-0710-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 255.
  2. Zitat bei Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Fischer Taschenbuch 2005, S. 255.

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