Richard Voigt

Richard Voigt

Richard Voigt (* 7. Juni 1895 in Braunschweig; † 10. März 1970 in Hannover) war ein deutscher Politiker (SPD).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Voigt von 1910 bis 1915 das Lehrerseminar in Braunschweig. Er nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil, wurde schwer verwundet und arbeitete seit 1916 als Lehrer in Braunschweig. Von 1923 bis 1925 hatte er eine Tätigkeit als Erzieher am Großen Waisenhaus in Braunschweig inne. 1928 wurde er Schulrat in Helmstedt, aber bereits 1931 von der Braunschweiger Regierung, an der die NSDAP beteiligt war, aus dem Amt entlassen. Während der Zeit des Nationalsozialismus durfte er nicht im Schuldienst tätig sein und arbeitete daher als Handelsvertreter und Versicherungskaufmann, bis er 1944 in ein Konzentrationslager gebracht wurde. Nach Kriegsende übte er diese Tätigkeiten bis 1954 weiter aus.[1]

Voigt hatte sich während der Zeit der Weimarer Republik der SPD angeschlossen, war seit 1925 Ratsmitglied der Stadt Braunschweig und 1933 bis zur erzwungenen Mandatsniederlegung nach der nationalsozialistischen Machtübernahme kurzzeitig Mitglied des Braunschweigischen Landtages.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte er sich am Wiederaufbau der SPD. Er wurde 1945 Landrat und später Oberkreisdirektor im Landkreis Helmstedt. Von 1951 bis 1967 gehörte er als Abgeordneter dem Niedersächsischen Landtag an. Am 10. Dezember 1948 wurde er als Kultusminister in die von Ministerpräsident Hinrich Wilhelm Kopf geführte Landesregierung von Niedersachsen berufen. Am 26. Mai 1955 schied er nach der Bildung einer Koalition der bürgerlichen Parteien aus dem Amt. Nach der Landtagswahl am 12. Mai 1959 wurde Voigt erneut zum Kultusminister ernannt und hatte in dieser Funktion maßgeblichen Einfluss auf die Form und den Inhalt des Konkordats zwischen der niedersächsischen Landesregierung und dem Vatikan. Am 12. Juni 1963 schied er aus dem Amt des Kultusministers und wurde in dieser Funktion durch den FDP-Politiker Hans Mühlenfeld abgelöst.

Sein Sohn, der Maler und Grafiker Peter Voigt, war erster Rektor der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.

Einzelnachweise

  1. Munzinger Biographie

Siehe auch

Literatur

  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996, S. 632f.
  • Munzinger: Internationales Biographisches Archiv 14/1970 vom 23. März 1970

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Voigt — ist ein Familienname. Herkunft und Bedeutung Relative Häufigkeit des Namens Voigt in Deutschland. Voigt ist eine Schreibweise von Vogt (gesprochen [foːkt] mit Dehnungs i). Es kommt von advocatus …   Deutsch Wikipedia

  • Richard Tantzen — Richard Hinrich Tantzen (* 12. Dezember 1888 in Hoffe; † 30. Januar 1966 in Oldenburg) war ein deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker (FDP). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Politik …   Deutsch Wikipedia

  • Richard Saage — (* 3. April 1941 in Tülau/Niedersachsen) ist ein deutscher Politologe und emeritierter Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte mit den Forschungsschwerpunkten Geschichte der politischen Ideen und der Sozialutopien, Demokratietheorien …   Deutsch Wikipedia

  • Richard Tucker — (August 28, 1913 ndash; January 8, 1975) was an American operatic tenor.Tucker was born Ruvn (Rubin) Ticker in Brooklyn, New York. His musical aptitude was discovered early, and was nurtured under the tutelage of Samuel Weisser at the Tifereth… …   Wikipedia

  • Richard von Braungart — Richard Braungart (* 4. Dezember 1839 in Kissingen; † 7. April 1916 in München) war ein deutscher Agrarwissenschaftler. Von 1867 bis 1894 lehrte er an der Central Landwirtschaftsschule in Weihenstephan. Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweg 2 Lehre und… …   Deutsch Wikipedia

  • Richard Tucker — Saltar a navegación, búsqueda Richard Tucker (Nueva York, 28 de agosto de 1913 8 de enero de 1975), fue un tenor lírico de Estados Unidos de fama mundial conocido por sus interpretaciones verdianas y sus acertadas notas altas en el canto.… …   Wikipedia Español

  • Richard Braungart (Agronom) — Richard Braungart Richard Braungart (* 4. Dezember 1839 in Kissingen; † 7. April 1916 in München) war ein deutscher Agrarwissenschaftler. Von 1867 bis 1894 lehrte er an der Central Landwirtschaftsschule in Weihenstephan …   Deutsch Wikipedia

  • Richard W. Guenther — Richard William Guenther (* 30. November 1845 in Potsdam, Preußen; † 5. April 1913 in Oshkosh, Wisconsin) war ein US amerikanischer Politiker deutscher Herkunft. Zwischen 1881 und 1889 vertrat er den Bundesstaat Wisconsin im US… …   Deutsch Wikipedia

  • Richard Ambronn — Richard Karl Theodor Ambronn (* 8. Mai 1887 in Hamburg; † 12. November 1954 in Einbeck) war ein deutscher Geophysiker. Er war ein Sohn des Astronomen Leopold Ambronn. Richard Ambronn studierte in Leipzig, München und Göttingen. 1912 wurde er bei… …   Deutsch Wikipedia

  • Richard [2] — Richard, 1) Louis Claude Marie, geb. 1754 in Versailles, widmete sich dem Studium der Naturwissenschaften, vorzugsweise der Botanik, machte 1787–1789 eine wissenschaftliche Reise nach Westindien, wurde später Professor der Botanik an der… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”