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Bernd Althusmann
Bernd Althusmann (* 3. Dezember 1966 in Oldenburg, Niedersachsen) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er ist seit dem 27. April 2010 Niedersächsischer Kultusminister und übernahm für 2011 die Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Althusmann ist der Sohn eines Pastors und einer Krankenschwester und lebt seit 1976 in Lüneburg. Nach dem Abitur 1986 am Gymnasium Herderschule Lüneburg schlug er bis 1994 eine Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr ein, während der er ein Studium der Pädagogik mit Schwerpunkt Personalwesen an der Bundeswehruniversität Hamburg mit dem Abschluss Diplom-Pädagoge absolvierte. Anschließend studierte er an der Fachhochschule für Berufstätige in Lahr, die zu den AKAD-Privathochschulen gehört das Fach Betriebswirtschaft mit dem Abschluss eines Diplom-Betriebswirtes (FH).[2] 2007 wurde er an der Universität Potsdam promoviert. Die Dissertation wurde mit "rite" bewertet.[3] 2011 wurden Vorwürfe laut, die Dissertation enthalte nicht gekennzeichnete Zitate.[4][5][6]
Althusmann hat zwei Kinder aus seiner ersten Ehe sowie ein Kind mit seiner zweiten Ehefrau.[7]
Politik
Von 1994 bis 2009 war er Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag und zuletzt parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion. Weiterhin ist er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Lüneburg.
Am 16. Juni 2009 wurde Althusmann Staatssekretär im Niedersächsischen Kultusministerium; er legte dafür sein Abgeordnetenmandat nieder.[8] Für ihn rückte die niedersächsische Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann in den Landtag nach. Am 19. April 2010 gab Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) bekannt, dass Althusmann neuer Kultusminister werden solle. Am 27. April 2010 wurde er vom Landtag bestätigt und in diesem Amt vereidigt. [9]
Seit 2011 ist Althusmann Vorsitzender der Kultusministerkonferenz.[10]
Plagiatsvorwürfe
Nach einem Bericht der Wochenzeitung Die Zeit vom 6. Juli 2011 soll Althusmann in seiner Dissertation an vielen Stellen inhaltlich bzw. wörtlich Texte aus anderen wissenschaftlichen Werken übernommen, dies aber nicht entsprechend gekennzeichnet haben.[11] Eine Analyse der Doktorarbeit habe ergeben, dass die untersuchten Hauptkapitel eine „großflächig angelegte Kollage von Zitaten“ seien. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete es als „besonders pikant“, dass eine der wichtigsten Aufgaben von Althusmann als derzeitigem Präsidenten der Kultusministerkonferenz, „dem wichtigsten Gremium der deutschen Bildungspolitik“, „die Sicherung der ‚Qualitätsstandards in Schule und Hochschule‘“ sei. Althusmann räumte „handwerkliche Fehler“ ein. Politische Konsequenzen schloss er zunächst aus.[12]
Weil „die Verdachtsmomente nicht hinreichend ausgeräumt werden konnten," setzte der zuständige Dekan nach Auskunft der Universität Potsdam eine fünfköpfige Untersuchungskommission unter dem Vorsitz von Professor Dr. Tobias Lettl, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, ein, welche die „Vorwürfe wissenschaftlichen Fehlverhaltens“ ab Anfang August genauer überprüfen werde.[13]
Schriften
- Prozessorganisation und Prozesskooperation in der öffentlichen Verwaltung: Folgen für die Personalentwicklung. Universität Potsdam 2007 (Dissertation)
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ergebnisse der Kultusministerkonferenz am 9. Dezember 2010 in Brüssel, Pressemeldung der KMK vom 9. Dezember 2010, abgerufen am 10. Dezember 2010
- ↑ Lebenslauf beim Niedersächsischen Kultusministerium
- ↑ Der Druck auf Althusmann wächst. Zeit Online. Abgerufen am 28. September 2011.
- ↑ Bericht der WELT vom 6. Juli 2011, abgerufen am 6. Juli 2011
- ↑ Martin Spiewak: Bernd Althusmann: Trübe Quellen, ZEIT Online, 6. Juli 2011
- ↑ Martin Spiewak: In der Freizeit Max Weber: Wie die Dissertation des viel beschäftigten CDU-Politikers Bernd Althusmann zustande kam, ZEIT Online, 6. Juli 2011
- ↑ Althusmann zum dritten Mal Vater geworden, Meldung von dapd-nrd vom 11. Oktober 2010
- ↑ Dr. Bernd Althusmann neuer Staatssekretär im Kultusministerium, Pressemitteilung des Niedersächsischen Kultusministeriums vom 9. Juni 2009.
- ↑ Dr. Bernd Althusmann ist neuer Niedersächsischer Kultusminister, Pressemitteilung des Niedersächsischen Kultusministeriums vom 27. April 2010.
- ↑ Kultusminister Althusmann wird 2011 Präsident der Kultusministerkonferenz, Pressemitteilung des Niedersächsischen Kultusministeriums vom 9. Dezember 2010
- ↑ Martin Spiewak: Bernd Althusmann - Trübe Quellen - Die Zeit vom 6. Juli 2011
- ↑ Sueddeutsche Zeitung vom 6. Juli 2011: Plagiatsvorwürfe gegen Kultusminister Doktorarbeit: Althusmann soll abgeschrieben haben
- ↑ Spiegel-Bericht: Schlampige Doktorarbeit: Uni startet Plagiatsverfahren gegen Althusmann In: spiegel-online.de vom 27. Juli 2011.
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