- Robert Walthour
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Robert „Bobby“ Howe Walthour (* 1. Januar 1878, Walthourville; † 1. September 1949, Boston) war ein US-amerikanischer Radrennfahrer.
Bobby Walthour begann seine Karriere als Sprinter, wurde aber später ein erfolgreicher Steher und Sechstage-Fahrer. Er gewann die Steher-Weltmeisterschaft 1904 in London sowie 1905 in Brüssel, zweimal die US-amerikanische Steher-Meisterschaft und zweimal siegte er bei einem Sechstage-Rennen im New Yorker Madison Square Garden (1901 und 1903).
Walthour begann Anfang der 1890er Jahre mit dem Radfahren. Daraufhin erhielt er in Atlanta einen Job als Fahrrad-Kurier, daneben fuhr er als Amateur Straßenrennen in und um Atlanta. Er entwickelte sich schnell zu einem sehr guten Sprinter und wurde Profi. Mit dem Aufkommen von Motorrädern und deren Einsatz als Schrittmachermaschinen auf Radrennbahnen wandte er sich 1901 dem Steher-Sport zu.
Im Jahre 1904 reiste Walthour erstmals nach Europa, um dort Rennen zu fahren. Im ersten Jahr gewann er elf von zwölf Rennen und erwarb sich damit den Beinamen „Der unschlagbare Walthour“. In den folgenden Jahren weilte Walthour in der Sommersaison fast durchgängig in Europa, wobei er meistens mit seiner Familie in Dresden lebte und trainierte. Eins seiner Kinder starb dort an Typhus. Seine Ehe zerbrach, weil seine Frau über diesen Verlust nicht hinwegkam.
Nachdem Walthour in den folgenden Jahren miterleben musste, wie viele seiner besten Konkurrenten bei Unfällen auf der Radrennbahn getötet worden waren, hatte auch er 1907 zwei lebensgefährliche Unfälle mit schwersten Verletzungen. Danach konnte er nie mehr zu seiner alten Form zurückfinden.[1] Aus finanziellen Gründen war er jedoch bis in die 1920er Jahre hinein gezwungen, Rennen zu fahren.
Bobby Walthour begründete eine Dynastie von Radrennfahrern. Sein Sohn war ein ebenso erfolgreicher Rennfahrer wie der Vater, auch ein Neffe, Enkel Bobby III und Urenkel Bobby IV waren Radsportler.
Anmerkungen
- ↑ Atlanta Journal, May 27, 1904
Literatur
- Andrew M. Homan: Life in the Slipstream. The Legend of Bobby Walthour Sr. Potomac Books, Washington DC 2011, ISBN 978-1-59797-685-5.
- Peter Nye: Hearts of Lions. The History of American Bicycle Racing. Norton, New York NY u. a. 1988, ISBN 0-393-02543-8.
Weblinks
- Robert Walthour in der Datenbank von Radsportseiten.net
- bobbywalthour.com
Weltmeister der Steher (Profis)1895 Jimmy Michael | 1896 Arthur Adalbert Chase | 1897 Jack William Stocks | 1898 Richard Palmer | 1899 Harry Gibson | 1900 Constant Huret | 1901, 1902 Thaddäus Robl | 1903 Piet Dickentman | 1904, 1905 Robert Walthour/Franz Hofmann | 1906, 1907 Louis Darragon/Franz Hofmann | 1908 Fritz Ryser/Josef Schwarzer | 1909, 1911 Georges Parent | 1912 George Wiley | 1913 Paul Guignard/Gus Lawson | 1914–1919 nicht ausgetragen | 1920 Georges Sérès | 1921, 1924, 1926, 1927 Victor Linart/Arthur Pasquier | 1922 Léon Vanderstuyft | 1923 Paul Suter/Ernest Pasquier | 1925 Robert Grassin/Léon Didier | 1928 Walter Sawall/Ernest Pasquier | 1929, 1932 Georges Paillard/Georges Grolimund | 1930 Erich Möller | 1931 Walter Sawall/Georges Grolimund | 1933, 1935 Charles Lacquehay | 1934 Erich Metze/Karl Saldow | 1936 André Raynaud | 1937 Walter Lohmann/Arnulf Meinhold | 1938 Erich Metze/Maurice Ville | 1939–1945 Finale bzw. WM nicht ausgetragen | 1946, 1949 Elia Frosio | 1947, 1950 Raoul Lesueur | 1948 Jean-Jacques Lamboley | 1951 Jan Pronk/Frits Wiersma | 1952, 1953, 1954 Adolph Verschueren/Maurice Ville | 1955, 1962 Guillermo Timoner/Felicien Van Ingelghem | 1956 Graeme French/Georges Grolimund | 1957 Paul Depaepe/Miel Van Den Bosch | 1958 Walter Bucher/Georges Grolimund | 1959, 1960, 1964, 1965 Guillermo Timoner/August Meuleman | 1961 Karl-Heinz Marsell/August Meuleman | 1963 Leo Proost/Miel Van Den Bosch | 1966 Romain De Loof/Hugo Lorenzetti | 1967, 1968 Leo Proost/Norbert Koch | 1969 Jacob Oudkerk/Albertus de Graaf | 1970 Ehrenfried Rudolph/Bruno Walrave | 1971, 1972 Theo Verschueren/Norbert Koch | 1973, 1974, Cees Stam/Joop Stakenburg | 1975 Dieter Kemper/Dieter Durst | 1976 Wilfried Peffgen/Dieter Durst | 1977 Cees Stam/Bruno Walrave | 1978, 1980 Wilfried Peffgen/Dieter Durst | 1979, 1982 Martin Venix/Norbert Koch | 1981 René Kos/Bruno Walrave | 1983, 1985, 1986 Bruno Vicino/Domenico De Lillo | 1984 Horst Schütz/Christian Dippel | 1987 Max Hürzeler/Ueli Luginbühl | 1988, 1991 Danny Clark/Bruno Walrave | 1989 Giovanni Renosto/Walter Corradin | 1990 Walter Brugna/Mauro Valentini | 1992 Peter Steiger/Ueli Luginbühl | 1993 Jens Veggerby/Bruno Walrave | 1994 Carsten Podlesch/Dieter Durst
Soweit bekannt mit Angabe des Schrittmachers. Ab 1995 wurden keine weiteren Weltmeisterschaften ausgetragen
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