- Franz Hofmann (Schrittmacher)
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Franz Hofmann (* 13. März 1879 in Dresden; † 19. August 1926 in Hamborn) war ein deutscher Radrennfahrer und Schrittmacher.
Franz Hofmann lernte nach der Schule in einem Fahrradgeschäft, dessen Leitung er später übernahm. In seiner Freizeit fuhr er als Amateur erfolgreich heimische Rennen. 1901 zog er nach Berlin, wurde Berufsfahrer und entdeckte sein Talent als Schrittmacher. 1903 ging Hofmann mit Jimmy Michael in die USA, wo er ein Jahr als Schrittmacher und Pfleger tätig war. Er führte dort auch Einlagerennen mit der einzigen Bahnfahrerin, Mme. du Gast. 1903 kam der Rennfahrer Harry Elkes bei einem Rennen hinter Hofmann ums Leben.
In den folgenden Jahren führte Hofmann bekannte Fahrer wie Peter Günther, Paul Guignard, Thaddäus Robl und andere. Fünfmal führte er Fahrer zum WM-Titel, in den Jahren 1904 und 1905 den US-Amerikaner Robert Walthour sowie 1906 und 1907 den Franzosen Louis Darragon. 1909 wurde er gemeinsam mit dem Engländer Leon Meredith Weltmeister bei den Amateur-Stehern.
Hofmann galt als der beste Schrittmacher seiner Zeit und wurde deshalb auch „Schrittmacherkönig“ genannt.
Im Ersten Weltkrieg wurde Franz Hofmann, der sich auch privat schon als Pilot versucht hatte, als Flieger eingesetzt. 1916 wurde er jedoch nach einer schweren Verletzung ausgemustert.
1911 kaufte Hofmann die Berliner „Olympiabahn“ und agierte bis 1919 als deren Direktor, dann nahm er seine Schrittmachertätigkeit wieder auf, da ihm das Geld zu deren Wiederherstellung fehlte. Im Frühjahr 1926 erlitt er bei einem Rennen in Marseille einen schweren Bruch des Unterschenkels, dem angeblich eine goldene Schraube eingesetzt wurde, und benötigte Krücken. Trotzdem ging er am 15. August 1926 im Eröffnungsrennen der neuen Radrennbahn von Hamborn vor Jules Miquel an den Start. Er stürzte und starb vier Tage später an seinen Verletzungen.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Illustrierter Radrenn-Sport, 29. August 1926
Literatur
- Sport-Album der Rad-Welt. 20. Jg. 1920.
- Toni Theilmeier: Die wilde, verwegene Jagd. Der Aufstieg des professionellen Stehersports in Deutschland bis 1910, Leipzig 2009, S. 97ff. ISBN 978-3-931965-23-5
Weblinks
Weltmeister der Steher (Profis)1895 Jimmy Michael | 1896 Arthur Adalbert Chase | 1897 Jack William Stocks | 1898 Richard Palmer | 1899 Harry Gibson | 1900 Constant Huret | 1901, 1902 Thaddäus Robl | 1903 Piet Dickentman | 1904, 1905 Robert Walthour/Franz Hofmann | 1906, 1907 Louis Darragon/Franz Hofmann | 1908 Fritz Ryser/Josef Schwarzer | 1909, 1911 Georges Parent | 1912 George Wiley | 1913 Paul Guignard/Gus Lawson | 1914–1919 nicht ausgetragen | 1920 Georges Sérès | 1921, 1924, 1926, 1927 Victor Linart/Arthur Pasquier | 1922 Léon Vanderstuyft | 1923 Paul Suter/Ernest Pasquier | 1925 Robert Grassin/Léon Didier | 1928 Walter Sawall/Ernest Pasquier | 1929, 1932 Georges Paillard/Georges Grolimund | 1930 Erich Möller | 1931 Walter Sawall/Georges Grolimund | 1933, 1935 Charles Lacquehay | 1934 Erich Metze/Karl Saldow | 1936 André Raynaud | 1937 Walter Lohmann/Arnulf Meinhold | 1938 Erich Metze/Maurice Ville | 1939–1945 Finale bzw. WM nicht ausgetragen | 1946, 1949 Elia Frosio | 1947, 1950 Raoul Lesueur | 1948 Jean-Jacques Lamboley | 1951 Jan Pronk/Frits Wiersma | 1952, 1953, 1954 Adolph Verschueren/Maurice Ville | 1955, 1962 Guillermo Timoner/Felicien Van Ingelghem | 1956 Graeme French/Georges Grolimund | 1957 Paul Depaepe/Miel Van Den Bosch | 1958 Walter Bucher/Georges Grolimund | 1959, 1960, 1964, 1965 Guillermo Timoner/August Meuleman | 1961 Karl-Heinz Marsell/August Meuleman | 1963 Leo Proost/Miel Van Den Bosch | 1966 Romain De Loof/Hugo Lorenzetti | 1967, 1968 Leo Proost/Norbert Koch | 1969 Jacob Oudkerk/Albertus de Graaf | 1970 Ehrenfried Rudolph/Bruno Walrave | 1971, 1972 Theo Verschueren/Norbert Koch | 1973, 1974, Cees Stam/Joop Stakenburg | 1975 Dieter Kemper/Dieter Durst | 1976 Wilfried Peffgen/Dieter Durst | 1977 Cees Stam/Bruno Walrave | 1978, 1980 Wilfried Peffgen/Dieter Durst | 1979, 1982 Martin Venix/Norbert Koch | 1981 René Kos/Bruno Walrave | 1983, 1985, 1986 Bruno Vicino/Domenico De Lillo | 1984 Horst Schütz/Christian Dippel | 1987 Max Hürzeler/Ueli Luginbühl | 1988, 1991 Danny Clark/Bruno Walrave | 1989 Giovanni Renosto/Walter Corradin | 1990 Walter Brugna/Mauro Valentini | 1992 Peter Steiger/Ueli Luginbühl | 1993 Jens Veggerby/Bruno Walrave | 1994 Carsten Podlesch/Dieter Durst
Soweit bekannt mit Angabe des Schrittmachers. Ab 1995 wurden keine weiteren Weltmeisterschaften ausgetragen
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