Rod an der Weil

Rod an der Weil
Rod an der Weil
Gemeinde Weilrod
Wappen der ehemaligen Gemeinde Rod an der Weil
Koordinaten: 50° 21′ N, 8° 23′ O50.3436111111118.3780555555556270Koordinaten: 50° 20′ 37″ N, 8° 22′ 41″ O
Höhe: 270 m ü. NN
Einwohner: 888 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 11. Juli 1972
Postleitzahl: 61276
Vorwahl: 06083
Rod an der Weil (Hessen)
Rod an der Weil

Lage von Rod an der Weil in Hessen

Rod an der Weil ist der Hauptort der Gemeinde Weilrod im Hochtaunuskreis und liegt im Weiltal.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Seit keltischer Zeit ist Rod an der Weil besiedelt. In der Nähe der Gemeinde befindet sich der Ringwall Rentmauer aus keltischer Vorzeit. Im Jahr 1279 findet sich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Jedoch wurde bereits 1213 der „Eichelbacher Hof“ auf dem Gebiet von Rod erwähnt. Rod gehörte ursprünglich zum Herrschaftsbereich der Grafen von Diez. Später kam das Kirchspiel Rod an der Weil (zu dem Hasselbach und Cratzenbach gehörten) zu den Grafen von Isenburg-Limburg. In der Reformation wurde der Ort evangelisch. Als Anekdote wird berichtet: „Das Hin und Her der Konfessionszugehörigkeit ... veranschaulicht die Pfarrei Rod an der Weil in der Herrschaft Nassau-Weilburg. Der dortige [evangelische] Pfarrer betreute sowohl katholische wie evangelische Pfarrkinder, indem er in Rod an der Weil den evangelischen und in Hasselbach den katholischen Gottesdienst hielt.“[1] 1806 wurde Rod Teil des Herzogtums Nassau und 1866 preußisch.

Die Zusammenlegung der Einzelgemeinden zur Großgemeinde Weilrod erfolgte 1972.

Bildungseinrichtungen

In Rod an der Weil befindet sich seit den 1970ern eine Mittelpunktgrundschule „auf dem Senner“. Im Jahr 2006 wurde die Schule nach einem internationalen Architektenwettbewerb durch einen Neubau des Frankfurter Architekten Bernd Mey ersetzt. Bereits zweimal wurde der Schulneubau als beispielhalt für den Tag der Architektur in Hessen ausgewählt.

Sehenswürdigkeiten

Evangelische Pfarrkirche aus dem 19. Jahrhundert

Die Geschichte der evangelischen Pfarrkirche oberhalb des Dorfes ist weitgehend unbekannt. Der wehrhafte, vermutlich gotische Westturm ist der älteste Teil des Gebäudes. Im Jahr 1891 wurden Schiff und Chor erbaut. Die Orgel wurde von Gustav Raßmann konstruiert und stammt aus den Folgejahren.

Als Naturdenkmal ausgewiesen ist die zu Ehren des 400. Geburtstag Martin Luthers im Folgejahr 1884 von den Schülern und Lehrern des Kirchspiels Rod an der Weil gepflanzte Martin-Luther-Linde.

Pfarrhaus

Ältestes Pfarrhaus Deutschlands von ca. 1200

Das Pfarrhaus von Rod an der Weil ist eines der ältesten noch erhaltenen Pfarrhäuser Hessens und Deutschlands. Die Inschrift auf dem Türbalken weist als Baujahr 1522 aus, die älteren Teile des Baus werden auf den Anfang der 13. Jahrhunderts geschätzt. Die oberen zwei der vier Stockwerke sind in Fachwerkbauweise errichtet. Das Gebäude erinnert an eine kleine Festung, so besitzt es auch eine „Pechnase“ über dem Eingang. In Kriegszeiten diente das Pfarrhaus auch als Schutz für die Bevölkerung. Zurzeit findet eine Neugestaltung des Geländes statt.

Weitere Fachwerkhäuser

Mehrere restaurierte Fachwerkhäuser befinden sich außerdem östlich der Weil in den Straßenzügen Schmiedhof und Klapperfeld.

Klettersteinbruch

Bei Rod an der Weil befindet sich ein Klettersteinbruch im Ortsteil Cratzenbach.

Wanderwege

Von Rod an der Weil führen mehrere beschilderte Wanderwege auf den Eichelberg (390 m) mit der Rentmauer, entlang der Weil, zu Aussichtspunkten oberhalb des Weiltals sowie nach Emmershausen und Hasselbach. Ein ökologischer Lehrpfad "Rentmauer" beschäftigt sich mit dem Ökosystem Wald und der lokalen Pflanzen- und Tierwelt.

Persönlichkeiten

Der Bundestagsabgeordnete Holger Haibach stammt aus Rod an der Weil.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Marie-Luise Crone, Matthias Theodor Kloft, Gabriele Hefele (Hrsg.): Limburg. Geschichte des Bistums. Éditions du Signe, Straßburg 1995, S. 29. ISBN 2877180980

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