- Rodeneck
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Rodeneck (ital: Rodengo) Lage von Rodeneck in SüdtirolBezirksgemeinschaft Eisacktal Provinz: Bozen (Südtirol) Region: Trentino-Südtirol Staat: Italien Einwohner (VZ 2001/31.12.2010): 1.157/1.190 Sprachgruppen
laut Volkszählung 2001:99,64 % deutsch
0,18 % italienisch
0,18 % ladinischKoordinaten 46° 47′ N, 11° 41′ O46.78333333333311.683333333333885Koordinaten: 46° 47′ N, 11° 41′ O Meereshöhe: 850 - 1.200 m s.l.m. (Zentrum: 885 m s.l.m.) Fläche/Dauer-
siedlungsraum:29,5/5,1 km² Fraktionen: Vill, Gifen, Nauders, St. Pauls, Spisses, Ahnerberg, Fröllerberg Nachbargemeinden: Mühlbach, Vintl, Kiens, St. Lorenzen, Lüsen, Natz-Schabs Partnerschaft mit: Mainz-Finthen, Gnadenwald Postleitzahl: 39037 Vorwahl: 0472 ISTAT-Nummer: 021075 Steuernummer: 81006010219 Politik Bürgermeister (2010): Klaus Faller (SVP) Rodeneck (italienisch Rodengo) ist eine Gemeinde Südtirols mit 1190 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) am Eingang des Pustertals, südöstlich von Mühlbach. Der Ort liegt verstreut auf einer Mittelgebirgsterrasse nordöstlich über der Rienzschlucht. Das Gemeindesgebiet reicht von 590 m bis auf 2100 m (Rodenecker Alm bis unterhalb des Astjoches). Das Siedlungsgebiet an sich erstreckt sich von einer Höhe von 750 m bis auf 1400 m. Rodeneck gehört zur Bezirksgemeinschaft Eisacktal und hat knapp 1200 Einwohner, eine Zahl, die sich in den letzten 200 Jahren nur geringfügig geändert hat. So waren 1821 schon 933 Einwohner gemeldet, 1900 waren es 746, im Jahr 1961 893, bei der Volkszählung 1991 schließlich 1031 und um die Jahrtausendwende erstmals über 1100. Eine gut ausgebaute Straße führt ins 4 Kilometer entfernte Mühlbach. Die nächsten Städte sind Brixen (16 km; dorthin auch tägliche Linienbusverbindung) und Bruneck (30 km). Die Südtiroler Landeshauptstadt Bozen ist 60 km entfernt, die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck knapp 100 km.
Inhaltsverzeichnis
Ortsteile
Rodeneck besteht aus sieben Fraktionen. Im Hauptort Vill (885 m; ca. 500 Einwohner) befinden sich Grundschule und Kindergarten, Gemeindeamt und Bibliothek, das Mehrzweckgebäude „Haus Konrad von Rodank“ und die Feuerwehrhalle, Widum und Pfarrkirche, eine Bank und ein Gewerbegebiet sowie die Hauptsehenswürdigkeit, das Schloss Rodenegg. Durch eine Art Ringstraße mit Vill verbunden und jeweils ca. 1 Kilometer voneinander entfernt finden sich die Fraktionen Gifen (980 m; Haufendorf; ca. 100 Einwohner), Nauders (980 m; Straßendorf; ca. 250 Einwohner) und St. Pauls (860 m; kleiner Dorfkern mit weiter Streusiedlung; ca. 100 Einwohner). Zwischen Vill und Gifen zweigt die Straße ab, die nach Spisses führt (960 m; ca. 80 Einwohner), einer südöstlich gegen Lüsen hin sich erstreckenden ausgedehnten Streusiedlung. Von Nauders aus führt eine Bergstraße vorbei am 2004 neu errichteten Kunstrasen-Fußballplatz zu den Bergweilern Ahnerberg (1200 m; ca. 40 Einwohner) und Fröllerberg (1200 m; ca. 70 Einwohner), weiter bis an den Rand der Rodenecker Alm (Parkplatz Zumis; 1750 m) und von dort hinab ins Nachbardorf Lüsen.
Geschichte
Rodenecker Orts- und Hofnamen weisen auf eine prähistorische bzw. römische Besiedlung hin. Gestützt wird diese These auch durch den Fund von Resten von „Wallburgen“, die in die mittlere Bronzezeit zurückreichen (ca. 1500 v. Chr.). Spuren von Jägerrastplätzen (ortsfremde Silex- und Bergkristallsplitter) auf der Rodenecker Alm stammen gar aus der Mittelsteinzeit (ca. 5000 v. Chr.).
Urkundlich wird die Ansiedlung erstmals als „Rotungun“ 1050 erwähnt (als Ort von Schenkungen an den Bischof). Sie tritt dann jahrhundertelang in verschiedenen Wortwandlungen auf; der Name „Rodeneck“ wird erstmals 1314 genannt. Rodeneck erlangte als eigene Gerichtsherrschaft weit über die Ortsgrenzen hinaus an Bedeutung. Als Burgfrieden von Schloss Rodeneck war die Geschichte des Ortes stets eng mit dem Schicksal der Burg verknüpft; die Einwohner waren verpflichtet, für den Unterhalt des Burgherrn und die Erhaltung der Burg zu sorgen, und genossen dafür ihrerseits so manche (v.a. steuerliche) Vorrechte. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wird Rodeneck als eigenständige Gemeinde geführt, die seit 1822 ein Gemeindevorsteher verwaltete. Schwere Zeiten durchlebte der Ort im Ersten Weltkrieg und in den darauf folgenden Jahren des Faschismus und der rücksichtslosen Italianisierung. Dabei verlor die Gemeinde 1926 auch ihre Selbstverwaltung und wurde der Gemeinde Mühlbach unterstellt. Erst 1955 erlangte man nach langem Ringen wieder die Eigenständigkeit zurück.
Die Verfachbücher des Gerichtes Rodeneck im Gerichtssprengel: Oberdrittel: Mühlbach, Rodeneck, Schabs, Aicha, Vals, Meransen; Mitteldrittel: Viums, Natz, Raas, Elvas, Kranebitt; Unterdrittel: Sarns und Albeins (ein Teil von Sarns gehörte zum Hofgericht Brixen, Albeins links des Sadenbaches bildete das Gericht Albeins, Teil des Stadtgerichtes Brixen), St. Andrä, Afers (St. Georg, St. Jakob, Reitern), Mellaun, Klerant.
1810: Landgericht Rodeneck: Rodeneck erweitert mit Niedervintl, Spinges – sämtliche Gemeinden des Unterdrittels werden dem Landgericht Brixen einverleibt; 1811/25: Umbenennung in Landgericht Mühlbach; 1850: dem Bezirksgericht Brixen einverleibt.
befinden sich im Südtiroler Landesarchiv: 1528-1850; U: 488 Bände; Register: 1817-1850; E: erschlossen (V, DB
Sehenswürdigkeiten
Partnerstädte
- Mainz-Finthen, Stadtteil von Mainz (Deutschland, Rheinland-Pfalz)
Persönlichkeiten
- Konrad von Rodank (1178-1200 Propst von Neustift, 1197-1200 Propst von Gurk, 1200-1216 Bischof von Brixen)
- Hans Widmann (*1948; langjähriger SVP-Kammerabgeordneter)
- Anton Blasbichler (*1972; mehrfacher Naturbahnrodel-Weltmeister)
Sonstiges
Die Freiwillige Feuerwehr von Rodeneck nahm an der Feuerwehrolympiade im Jahr 2009 in Ostrava in Tschechien teil und errang dort in den Traditionellen Bewerben den Vizeweltmeister hinter der oberösterreichischen Feuerwehr aus Weeg.[1]
Literatur
- Alois Rastner, Ernst Delmonego (Hrsg.): Heimatbuch Rodeneck. Geschichte und Gegenwart. Athesia, Brixen 1986
- Alois Rastner: Rodeneck – Vom Burgfrieden zur Gemeinde. Athesia, Brixen 1994
- Johann Hochgruber: Rodeneck im Wandel der Zeit. Athesia, Bozen 1974
- Helmut Stampfer: Schloss Rodenegg. Geschichte und Kunst. Pluristamp, Bozen 1998, ISBN 88-87301-01-8
- Ignaz Mader: Ortsnamen und Siedlungsgeschichte von Mühlbach-Rodeneck. In: Schlern-Schriften Bd. 99. Innsbruck 1952
- Bildungsausschuss Rodeneck (Hrsg.): Rodeneck – Bilder aus vergangenen Zeiten. Athesia, Brixen 2005
Einzelnachweise
- ↑ Ergebnisliste 2009 abgerufen am 26. Juli 2009
Weblinks
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