Schloss Rodenegg

Schloss Rodenegg
Schloss Rodenegg

Schloss Rodenegg liegt in der Gemeinde Rodeneck in Südtirol.

Die Burg liegt von der Pustertaler Straße zwischen Schabs und Mühlbach her gut sichtbar langgestreckt auf einer schmalen Felsnase, die auf drei Seiten steil zur Rienzschlucht abfällt.

Sie wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts von Friedrich I. von Rodank errichtet und bestand ursprünglich wohl nur aus Wohnturm und Palas. Die Herren von Rodank waren ein bedeutendes Ministerialiengeschlecht, das bis zu seinem Aussterben um 1300 im Besitz des Schlosses blieb. Danach war es fast 200 Jahre unter landesfürstlicher Verwaltung, bevor es 1491 an die Freiherren (und späteren Grafen) von Wolkenstein-Rodenegg überging, die das Schloss im 16. Jahrhundert vergrößerten und zu einem prächtigen Ansitz ausbauten. Der Begründer der Linie Wolkenstein-Rodenegg war Oswald von Wolkenstein gewesen; seine Nachkommen sind noch heute im Besitz der Burg.

Fresko aus dem Iwein-Zyklus auf Schloss Rodenegg

Schloss Rodenegg ist heute in gutem Zustand; ein Teil ist sogar noch bewohnt. Die Hauptattraktion ist der 1972 entdeckte und daraufhin freigelegte Freskenzyklus zum Iwein-Epos von Hartmann von Aue, der als die älteste profane Wandmalerei im deutschen Sprachraum gilt (geschaffen zwischen 1200 und 1230).

Sehenswert sind auch die Burgkapelle zum Hl. Michael, der Waffensaal, der Schlossgarten und das so genannte Lauterfresserloch, ein enges Verlies, in dem einst Matthias Perger, der sagenumwobene Lauterfresser (wegen seiner Vorliebe für „Lauteres“ = Suppen), gefangen gehalten wurde. 1645 wurde gegen ihn auf Schloss Rodenegg ein spektakulärer Prozess geführt, in dem er wegen Hexerei zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurde.

Zu den Wandmalereien siehe Hauptartikel Iwein.

Schloss Rodenegg

Literatur

  • Helmut Stampfer: Schloss Rodenegg. Geschichte und Kunst. Pluristamp, Bozen 1998, ISBN 88-87301-01-8

Weblinks

 Commons: Rodenegg Castle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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