Roslagsbanan

Roslagsbanan
Gemeinsames Logo des Stadt- und Vorortbahnen
Zug der Roslagsbanan
Abteilwagen der Roslagsbanan

Roslagsbanan ist eine schmalspurige Eisenbahnlinie mit einer Spurweite von 891 mm, welche die nordöstlichen Vororte Stockholms mit der schwedischen Hauptstadt verbindet. Der Name bezieht sich auf die Region Roslagen, in der mehrere Stationen liegen. Die Bahnlinie besteht aus drei Strecken, die alle am Bahnhof Stockholms östra (Stockholmer Ostbahnhof) beginnen, wo ein direktes Umsteigen in die rote Linie der Stockholmer U-Bahn (Station Tekniska Högskolan) sowie zu zahlreichen Buslinien, u.a. nach Vaxholm und Norrtälje möglich ist. Besitzer der Strecken, die zur Zeit (2007) von einer Tochtergesellschaft der dänischen Staatsbahn betrieben werden, ist die Gesellschaft AB Storstockholms Lokaltrafik. Die Triebwagen vom Typ X10p sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h zugelassen und wurden zwischen 1988 und 1995 gebaut. Die Strecke ist durchgehend elektrifiziert (Betrieb mit 1500 V Gleichstrom).

Im Allgemeinen fahren die Züge jede halbe Stunde, doch im Berufsverkehr sind die Zugabstände kürzer. Pro Tag fahren durchschnittlich 38.000 Personen mit der Roslagsbanan. Die totale Transportleistung liegt bei 2,5 Millionen Zugkilometern im Jahr.

Die Roslagsbanan wird zur Zeit (2011) ausgebaut und modernisiert; im Herbst 2012 oder 2013 sollen die Teilstrecken Visinge-Täby kyrkby, Kragstalund-Vallentuna sowie Rydbo-Åkers Runö zweigleisig ausgebaut sein. Die größte geplante Veränderung ist der Neubau einer Stichbahn von Vallentuna zum Flughafen Arlanda, die die Reisedauer zum Flugplatz mit öffentlichen Verkehrsmitteln drastisch verkürzen und die Emissionen von Treibhausgasen verringern würde. Auch die Züge sollen modernisiert werden. Zur Zeit (2011) können Rollstuhlfahrer die Züge nicht nutzen, was durch einen entsprechenden Umbau der Wagen geändert werden soll. Die Zugzielanzeiger sollen auf eine elektronische Variante mit Leuchtdioden umgebaut werden. Die Betriebsdauer der Züge wird sich dann bis nach 2025 erstrecken.

Geschichte

Der Startschuss für den Bau der Roslagsbanan wurde am 23. Oktober 1880 in Rimbo abgegeben. Am 1. August 1883 wurde dann der Bau begonnen. Ungewöhnlich war die Wahl der Spurweite, hier nahm man jedoch auf die Strecke Uppsala-Norrtälje Rücksicht, die die Spurweite von drei schwedischen Fuß hatte und ein Umspuren des Rollmaterials in Rimbo sehr teuer geworden wäre. Die Strecke Stockholm–Rimbo wurde am 17. Dezember 1885 in Betrieb genommen – mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h und König Oscar II. als Ehrengast an Bord. Am 15. Mai 1895 führte die Roslagsbanan elektrischen Betrieb ein. Da es kein städtisches Elektrizitätswerk gab musste die Eisenbahngesellschaft dazu ein eigenes Kraftwerk errichten. 1949 war das Streckennetz komplett elektrifiziert. Ein Kuriosum in der Geschichte stellt die Ellok Hitler dar. Dabei handelte es sich um Lokomotive Nr. 53, die 1942 von Siemens in Berlin bestellt worden war. Die letzten Teile trafen allerdings erst zu Kriegsende ein, so dass die Lokomotive erst 1947 in Dienst gestellt werden konnte. Sie machte sich dann rasch unbeliebt beim Personal. Sehr starke Vibrationen machten das Fahren unangenehm und ermüdend, und die Seitenfenster waren so schmal, dass das Rangieren deutlich erschwert wurde, sofern der Fahrer nicht extrem schlank war. Außerdem war die Lokomotive sehr störanfällig und unzuverlässig. Ständige Umbauten und Eigenkonstruktionen waren erforderlich, um sie im Betrieb halten zu können. Diese Tatsachen erklären möglicherweise den Spitznamen. Am 17. November 1971 kollidierte die Lokomotive dann mit einem Lastkraftwagen, was sie in einem irreparablen Zustand hinterließ. „Viele Kollegen waren mir dafür dankbar“, kommentierte Lokomotivführer Birger Ekberg diesen Vorfall und belegt damit die geringe Beliebtheit der Lokomotive beim Personal.

Strecken

Linie Strecke Länge Stationen
L27 Stockholms östra – Kårsta 41,5 km 22
L28 Stockholms östraÖsterskär 29,5 km 19
L29 Stockholms östraNäsbypark 11,5 km 11
Total 65,0 km 38
Linienplan

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