Rudolf Böhmler

Rudolf Böhmler

Rudolf Böhmler (* 3. Januar 1946 in Schwäbisch Gmünd) ist ein deutscher Jurist. Er ist seit Juli 2007 Mitglied im Vorstand der Deutschen Bundesbank. Zuvor war er Staatssekretär und Chef der Staatskanzlei des Landes Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach der Ausbildung für den baden-württembergischen Gehobenen Verwaltungsdienst und beruflicher Tätigkeit in einer Kommune legte er 1971 das Begabtenabitur ab und studierte – gefördert von der Studienstiftung des deutschen Volkes – von 1971 bis 1974 an der Universität Tübingen Rechtswissenschaften. Dort wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.St.V. Alamannia (KV). Die juristischen Staatsprüfungen legte er 1974 und 1977 ab.

Seine berufliche Laufbahn im Höheren Dienst der Landesverwaltung Baden-Württemberg begann 1977 beim Landratsamt in Göppingen. Nach seiner Zeit beim Ministerium für Wissenschaft und Kunst von Baden-Württemberg als Referent für internationale Zusammenarbeit war er Persönlicher Referent von Staatssekretär Paul H. Piazolo im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft. Danach kam er 1983 erstmals ins Staatsministerium von Baden-Württemberg und durchlief dort mehrere Stationen. Am 1. Juni 1991 wurde er zum Leiter der Abteilung „Europapolitik und internationale Angelegenheiten sowie Protokoll“ bestellt.

Zum 1. November 1995 wechselte er als Amtschef ins baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Am 1. September 2000 wurde er Chef der Staatskanzlei im baden-württembergischen Staatsministerium. Am 13. Juni 2001 wurde ihm die Amtsbezeichnung Staatssekretär verliehen. Als Landesbeauftragter für Bürokratieabbau, Deregulierung und Aufgabenabbau (Ombudsmann) übernahm Böhmler im Sommer 2004 weitere Aufgaben. Rudolf Böhmler war zudem Kirchenbeauftragter der baden-württembergischen Landesregierung.

Mit Wirkung vom 16. Juli 2007 wurde Rudolf Böhmler durch den Bundespräsidenten zum Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank bestellt. Er trat die Nachfolge von Edgar Meister an und übernahm zunächst die Bereiche Verwaltung und Bau sowie die Revision. Seit Mai 2009 zeichnet er zudem für das Personalwesen und das Ausbildungszentrum (darunter die Fachhochschule der Deutschen Bundesbank) verantwortlich. Mit diesen Kompetenzen ausgestattet, erwarb er sich zwischenzeitlich den Ruf eines „Innenministers“ der Bundesbank.[1][2] Im Mai 2010 erhielt Böhmler zusätzlich die Verantwortung für die Bereiche Controlling, Rechnungswesen und Organisation übertragen.[3]

Ehrenamtlich ist Rudolf Böhmler unter anderem als Vorsitzender des Vorstands des James F. Byrnes-Instituts/Deutsch-Amerikanisches-Zentrum in Stuttgart engagiert; darüber hinaus engagiert er sich in seiner Heimatstadt Schwäbisch Gmünd kulturell.

Rudolf Böhmler ist verheiratet und hat mit seiner Ehefrau Renate zwei Söhne.

Auszeichnungen

Schriften

  • Bildungspolitik als Standortfaktor im Zeichen der Globalisierung. Hrsg. Kartellverband Katholischer Deutscher Studentenvereine. Marl 2002, ISBN 3-927545-63-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wer in der Bundesbank künftig was macht, Financial Times Deutschland, 15. März 2010, abgerufen am 18. März 2010
  2. Bundesbank setzt stark auf die „Neuen“, Handelsblatt, 5. Mai 2010, abgerufen am 12. Mai 2010.
  3. Vorstand der Deutschen Bundesbank – Dr. h. c. Rudolf Böhmler, Website der Deutschen Bundesbank vom 1. Mai 2010, abgerufen am 19. Mai 2010
  4. Rudolf Böhmler erhält Ehrendoktorwürde der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd, in: Informationsdienst Wissenschaft vom 28. Januar 2010, abgerufen am 4. Februar 2010
  5. Phi Delta Phi Richard v. Weizsäcker Inn, Internetseite der juristischen Vereinigung Phi Delta Phi Richard v. Weizsäcker Inn, abgerufen am 8. Juli 2011

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