- Sankt Margarethen im Burgenland
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Sankt Margarethen im Burgenland Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Burgenland Politischer Bezirk: Eisenstadt-Umgebung Kfz-Kennzeichen: EU Fläche: 26,5 km² Koordinaten: 47° 48′ N, 16° 36′ O47.80305555555616.606388888889151Koordinaten: 47° 48′ 11″ N, 16° 36′ 23″ O Höhe: 151 m ü. A. Einwohner: 2.732 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 103 Einwohner je km² Postleitzahl: 7062 Vorwahl: 02680 Gemeindekennziffer: 1 03 13 NUTS-Region AT112 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptplatz 1
7062 Sankt Margarethen im BurgenlandWebsite: Politik Bürgermeister: Eduard Scheuhammer (ÖVP) Gemeinderat: (2007)
(23 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Sankt Margarethen im Burgenland im Bezirk Eisenstadt-Umgebung (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Sankt Margarethen im Burgenland ist eine Marktgemeinde mit 2732 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Burgenland im Bezirk Eisenstadt-Umgebung in Österreich.
Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Margita.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde liegt im nördlichen Burgenland nahe der Landeshauptstadt Eisenstadt. Sankt Margarethen im Burgenland ist der einzige Ort in der Gemeinde.
Geschichte
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.
Später, unter den Römern lag das heutige Sankt Margarethen dann in der Provinz Pannonia.
Marktgemeinde ist Sankt Margarethen im Burgenland seit 1647. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Ab dem Jahr 1867 war der ungarische Name „Szemetmargitbanya“. Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der Name „Margita“ verwendet werden.
Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum damals neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Am heutigen Grenzübergangspunkt zwischen Sankt Margarethen und Sopronkőhida (Ungarn) gelang am 19. August 1989 am Rande des Paneuropäischen Picknicks mehreren hundert DDR-Bürgern die Flucht über die damals abgeriegelte Grenze in den Westen. Dieses Ereignis wird heute vielfach als wegweisend für den Fall des Eisernen Vorhangs gewertet.
Politik
- Bürgermeister ist Eduard Scheuhammer von der ÖVP.
- Die Mandatsverteilung (23 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 8 und ÖVP 15.
Wappen
Blasonierung: In rotem Schild über einem grünen Berg die goldene Figur der Hl. Margarethe mit dem goldenen Wurm.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Römersteinbruch: Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist der Römersteinbruch, in dem auch heute noch St. Margarethener Kalksandstein abgebaut wird. Hier wurde unter anderem das Baumaterial für den Wiener Stephansdom, aber auch später zum Bau vieler Gebäude entlang der Wiener Ringstraße gewonnen.
- Passionsspiele: Rund 450 Laienschauspieler und weitere 200 Mitarbeiter aus allen Alters- und Berufsschichten - vorwiegend aus St. Margarethen – führen im Römersteinbruch in 5-jährigem Intervall die 'Passionsspiele' auf. Im Jahre 1926 wurden in St. Margarethen zum ersten Mal Passionsspiele in einem Bauernhof dargestellt. Seit 1961 wird für die alle fünf Jahre stattfindende Aufführung die Naturkulisse des Römersteinbruchs genutzt. Im Jahre 2001 kamen an 20 Spieltagen insgesamt 70.000 Besucher. Mit dem Reinerlös der Aufführungen werden pfarrliche, soziale und missionarische Projekte unterstützt. Die nächsten Passionsspiele werden wieder im Jahre 2011 im Römersteinbruch stattfinden.
- Opernfestspiele St. Margarethen: Die weithin bekannten 'Opernfestspiele St. Margarethen' finden im Sommer im stillgelegten Teil des Steinbruchs statt.
- Bildhauersymposion St. Margarethen: Im und um den Römersteinbruch sind mehr als 100 Skulpturen aufgestellt. Von 1959 bis in die 70er Jahre wurden hier, auf Initiative von Karl Prantl, Bildhauer-Symposien durchgeführt (Symposion Europäischer Bildhauer). Das Bildhauersymposion in St. Margarethen war die Initialzündung für eine weltweite Bewegung, die sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte in zahlreichen neuen Bildhauer-Symposien in Europa, Amerika und Asien niederschlug (siehe auch Straße der Skulpturen (St. Wendel) und Steine an der Grenze).
- Pfarrkirche: Eine weitere Sehenswürdigkeit in St. Margarethen ist die im Kern gotische Pfarrkirche. Das heutige Gebäude wurde 1516 fertiggestellt. Die barocke Kanzel aus Sandstein stammt aus dem Jahr 1795. Die Kirche wurde in den Jahren 1959/60 erweitert. Im Jahr 1991 Neugestaltung des Altarraumes.
- Karner: aus dem 14. Jahrhundert
- Pranger: aus dem 17. Jahrhundert
- Familypark Neusiedlersee, der größte Freizeitpark in Österreich mit 140.000 m²
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter:
- Paul Koller (1889–1950), Beamter und Politiker
- Emmerich Tálos (* 1944), Politikwissenschaftler und Autor
- Josef Altenburger, Bezirksschulinspektor, Steinmetz- und Heimatforscher
Personen mit Beziehung zur Stadt:
- Karl Prantl (1923–2010), österreichischer Bildhauer, Gründer des 'Bildhauer-Symposion in St. Margarethen'
Literatur
- F.J.Grobauer: Steine, Menschen, Zeiten: St. Margarethen. - 64 S. Wien 1965
- Josef Altenburger: Festschrift 750 Jahre Marktgemeinde St. Margarethen (1232-1982). - 187 S.
- Josef Altenburger: Erinnerungen an ein Leben im Dorf, 246 S. Verlag Marktgemeinde St. Margarethen im Burgenland, 2000.
- Alfred Weidinger (Hrsg.): Wir wollen Zeichen setzen. 50 Jahre Bildhauersymposion St. Margarethen. Weitra 2009, ISBN 978-3-900000-46-2
Weblinks
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