SBB Re 4/4 III

SBB Re 4/4 III
Re 4/4 III 11351
SBB Re 4/4 III
Betrieb
Baujahr 1967 (SOB), 1971
Betriebsnummern 11350 – 11370
Betriebsnummern (UIC) Re 430 350
– Re 430 370
Stückzahl 1 + 20
Stückzahl heute 21
Einsatzgebiet Gotthardlokomotive
Güterverkehr
Wartungswerk Bellinzona
Ausrangierung
Technische Daten
Fahrzeugtyp elektrische Lokomotive
Hersteller SLM Winterthur
BBC Baden
MFO Zürich
SAAS Genève
Achsfolge Bo'Bo'
Höchstgeschwindigkeit 125 km/h
Leistung 4700 kW (6320 PS)
Stundenzugkraft 197 kN
Anfahrzugkraft 280 kN
Bergleistung 580-Tonnen-Zug
auf 26 ‰ Steigung
bei 80 km/h
Masse und Gewicht
Länge über Puffer 15'410 mm
Breite 2950 mm
Höhe 3805 mm
Gewicht 80 t
Sonstiges
Besondere Merkmale 2 Prototypen mit
abweichenden Merkmalen
Vorgänger SBB Ae 4/6
Nachfolger SBB Re 6/6

Die Re 4/4III oder Re 430 sind Gotthardlokomotiven der SBB.

Sie sind bis auf das Getriebe identisch mit der Re 4/4II, haben jedoch auf Grund einer anderen mechanischen Übersetzung eine höhere Zugkraft, aber auch eine geringere Höchstgeschwindigkeit und wurden speziell für den Gotthardverkehr im Personen- wie auch im Güterverkehr eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Diese Bauart geht zurück auf die erste Serie von 50 Re 4/4II, die die SBB im Anschluss an die 6 Prototypen bestellte. Die SBB verkaufte die viertletzte Lok der Serie noch während des Baus an die Südostbahn, die auf ihren 50‰-Rampen oft schwere Pilgerzüge nach Einsiedeln zu befördern hatte. Zur Erhöhung der Zugkraft wurde das Übersetzungsverhältnis geändert, was umgekehrt die Höchstgeschwindigkeit von 140 auf 125 (anfänglich 120) km/h reduzierte. In der Folge wurde die 1966 abgelieferte Lok 41 von der SBB angemietet und versuchsweise im Schnellzugsverkehr am Gotthard eingesetzt. Dies führte dann zur Bestellung von 20 Lokomotiven mit erhöhter Zugkraft. Diese wurden 1970 im Anschluss an die Re 4/4II 11254 als Re 4/4III abgeliefert, während die SOB-Lok noch als Re 4/4II beschriftet war.

1983 bis 85 gingen drei dieser Lokomotiven (11351–11353) als Nummern 42-44 an die Südostbahn SOB über. Bei einem Loktausch übergab die SBB 1994-96 der SOB die vier Prototyp-Lokomotiven Re 4/4IV, dafür erhielte die SBB "ihre" drei Re 4/4III wieder zurück plus die ältere SOB-eigene Re 4/4 41. Die SOB-Lokomotive erhielt die Nummer 11350. Letztere weicht von den übrigen Re 4/4III etwas ab. Sie hat im Gegensatz zu ihren Geschwistern den Kasten einer Re 4/4II der ersten Serie und besitzt deshalb nur einen Stromabnehmer.

Die Maschinen sind mit Vielfachsteuerung VST IIId ausgerüstet und können somit mit vielen anderen Triebfahrzeugen vielfachgesteuert werden, insbesondere mit Re 6/6, RBe 540 und der Re 465. Ebenso ist die Fernsteuerung von jedem Steuerwagen mit System IIId möglich (einschliesslich einem RBDe 560 der auf Steuerwagen gestellt ist), wovon die SOB Gebrauch gemacht hatte. Der Einsatz einer Re 4/4III in Pendelzügen ist heute nicht mehr vorgesehen, alle 21 Re 4/4III gehören SBB Cargo.

Re 4/4 der RM

Re 436 111 mit "Colani"-Anstrich am 4. Oktober 2008 in Thun
Re 436 113 mit Crossrail-Aufschriften am 2. November 2007 in Thun
Re 436 115 ganz in rot am 1. Mai 2008 in Thun

Noch vor der SBB erhielt 1969 die Emmental-Burgdorf-Thun-Bahn zwei Re 4/4III 111-112, die hauptsächlich für den Güterverkehr vorgesehen waren. 1983 folgte die Lok 113 und je eine für die mitbetriebenen Bahnen Vereinigte Huttwil-Bahnen (Lok 141) und Solothurn-Moutier-Bahn (Lok 181). Nach der Fusion der drei Bahnen zum Regionalverkehr Mittelland wurde Lok 141 zu 114 und 181 zu 115, gleichzeitig wurden die Loks als Re 436 111−115 angeschrieben. Sie wurden nach der Bahnreform, welche es der SBB erlaubte, die Güterzüge im Netzzugang mit ihren Loks direkt ans Ziel zu bringen, nur noch teilweise benötigt. Die Loks wurden deshalb ausrüstungsmässig (Zugsicherung, Funk) den SBB-Loks angeglichen und teilweise an SBB Cargo vermietet, wo sie auch in Vielfachsteuerung mit SBB Re 6/6 am Gotthard zum Einsatz kamen. Sie erhielten einen Anstrich, der dem "Colani-Design" der Re 456 142-143 nachempfunden war. Die Lok 114 und 115 wurden wenig später mit Werbung von zwei Güterkunden beklebt, die Grundfarbe war weiss.

Schliesslich wurden die Loks für die Crossrail-Verkehre mit Zügen des kombinierten Verkehrs bis nach Domodossola eingesetzt. Der RM gliederte diesen Verkehr in ein eigenes Unternehmen mit Namen Crossrail AG aus, das Ende 2005, einschliesslich der 5 Lokomotiven, an Babcock & Brown verkauft wurde. Ausser bei Lok 111 wurden die RM- und Werbebeklebungen entfernt, sie blieben in roter Grundfarbe. Zwei Loks (Re 436 113 und 114) wurden seither mit weisser Crossrail- Aufschrift versehen. Die 5 Loks, die ihre RM-Nummern Re 436 111−115 behalten haben, wurden für den Verkehr im Lötschberg-Basistunnel mit ETCS ausgerüstet.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Commons: Re 4/4 III – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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