SMS Friedrich Carl (1867)

SMS Friedrich Carl (1867)
SMS Friedrich Carl
Die SMS Friedrich Carl

Die SMS Friedrich Carl

p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge) Deutsches Reich
Schiffstyp Panzerschiff
Klasse Einzelschiff
Bauwerft Société Nouvelle des Forges et Chantiers de La Seyne, Toulon
Baukosten 6.453.000 Taler
Stapellauf 16. Januar 1867
Indienststellung 3. Oktober 1867
Streichung aus dem Schiffsregister 22. Juni 1905
Verbleib 1906 in den Niederlanden abgewrackt.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
94,14 m (Lüa)
91,13 m (KWL)
Breite 16,6 m
Tiefgang max. 8,05 m
Verdrängung Konstruktion: 5.971 t
Maximal: 6.932 tdep1
 
Besatzung 531 Mann
Maschine
Maschine 6 Kofferkessel
1 liegende 2-Zyl.-Dampfmaschine
1 Ruder
Maschinen-
leistung
3.550 PS (2.611 kW)
Geschwindigkeit max. 13,5 kn (25 km/h)
Propeller 1 vierflügelig ∅ 6,0 m
Takelung und Rigg
Takelung Bark
Anzahl Masten 3
Segelfläche 2.010 m²
Bewaffnung
  • 2 x 21 cm L/22 Rk
  • 14 x 21 cm L/19 Rk (insg. 1.656 Schuß 21 cm)

ab 1882 zusätzlich:

  • 6 x 3,7 cm Rev
  • 5 Torpedorohre ∅ 35 cm (1 Heck, 2 Seiten, 2 Bug, über Wasser, 12 Schuß)
Panzerung
  • Wasserlinie: 114 – 127 mm auf 254 mm Teak
  • Batterie: 114 mm auf 260 mm Teak
  • Kommandoturm: 114 mm auf 400 mm Teak

Die SMS Friedrich Carl war eine Panzerfregatte der Marine des Norddeutschen Bundes und später der Kaiserlichen Marine.

Die Friedrich Carl, ein Batterieschiff 2. Ranges, wurde als Quer- und Längsspant-Eisenbau bei der Societé Nouvelles des Forges et Chantiers La Seyne in Toulon (Frankreich) von 1866 bis 1867 gebaut und war ein Entwurf der Werft. Die Spanten des Schiffs bestanden aus Eisen, die Beplankung aus Teakholz, und die Panzerung der Batterie und der Konstruktionswasserlinie aus Schmiedeeisen.

Inhaltsverzeichnis

Technische Daten

Das Schiff hatte eine Bark-Takelung mit einer Segelfläche von 2.010 m². Weiterhin war es mit einer liegenden, zweizylindrigen Einfach-Expansionsmaschine ausgestattet, welche auf eine vierflügelige Schraube von 6,0 Meter Durchmesser wirkte. Die Dampferzeugung erfolgte durch insgesamt sechs Kofferkessel mit 26 Feuerungen in zwei hintereinander liegenden Kesselräumen. Die Anlage leistete 950 nominelle PS, was einer Konstruktionsleistung von 3300 indizierten PS entsprach und dem Schiff eine Höchstgeschwindigkeit von 13,0 Knoten verlieh. Bei der Meilenfahrt wurden sogar 3550 indizierte PS und eine Geschwindigkeit von 13,5 Knoten erreicht. Die Friedrich Carl galt als vorzügliches Seeschiff, welches gut manövriete und mittelmäßig drehte. Für Fahrt geradeaus musste das Ruder allerdings bis zu 6° nach Backbord eingeschlagen werden.

Vorgesehen für 26 gezogene 72-Pfünder wurde das Schiff stattdessen mit 14 21,0 cm L/19 Ringkanonen in der Batterie, sowie 2 21,0 cm L/22 Ringkanonen an Oberdeck, je eine am Bug und am Heck, bewaffnet. Hierbei handelte es sich um gezogene Hinterlader mit Rundkeilverschluß der Firma Krupp. Ab 1895 führte das Schiff keine Kanonen mehr.

Geschichte

Im Oktober 1867, während der Überfahrt nach Deutschland, verlor das Schiff in der Biscaya zwei seiner Masten und lief zur Reparatur Plymouth an, wo die verlorenen Masten durch neue eiserne ersetzt wurden. Im Jahr 1869 führten die drei Panzerschiffe König Wilhelm, Kronprinz und Friedrich Carl zusammen Manöver in der Ostsee durch. Im darauffolgenden Sommer unternahmen die Panzerschiffe unter dem Befehl von Prinz Adalbert eine größere Übungsfahrt, um bei den Azoren Manöver durchzuführen. Nachdem sie in Plymouth Nachrichten über den sich abzeichnenden Deutsch-Französischen Krieg erhielten, kehrten sie jedoch auf schnellstem Weg nach Wilhelmshaven zurück, wo sie am 16. Juli 1870 einliefen. Während des Krieges gab die Friedrich Carl ihre Takelung bis auf die Untermasten ab und nahm an keiner kriegerischen Aktion teil.

Im September 1872 lief die Friedrich Carl zusammen mit der Gedeckten Korvette Elisabeth und dem Kanonenboot Albatross zu einer dreijährigen Weltumsegelung aus. Dem Verband unter dem Kommando von Kapitän zur See Reinhold von Werner schlossen sich in der Karibik auch die beiden Gedeckten Korvetten Vineta und Gazelle an.

Verbleib

Von 1895 an diente die Friedrich Carl als Torpedo-Versuchsschiff und ab 1902 als Hafenschiff. Im selben Jahr wurde das Schiff in Neptun umbenannt, um den Namen für den neuen Panzerkreuzer Friedrich Carl freizumachen. Am 22. Juli 1905 wurde das Schiff aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und 1906 für 284.000 Mark verkauft und in den Niederlanden abgebrochen.

Literatur

  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945, Band 1. 2. unveränderte Auflage. Bernhard & Graefe Verlag, Koblenz 1989. ISBN 3-7637-4800-8
  • Clas Broder Hansen: Deutschland wird Seemacht. Urbes Verlag, Gräfelfing 1991. ISBN 3-924896-23-2
  • Hans Jürgen Hansen: Die Schiffe der deutschen Flotten 1848–1945. Urbes Verlag, Gräfelfing 1998. ISBN 3-86047-329-8
  • Paul Schmalenbach: Die Geschichte der deutschen Schiffsartillerie. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1993. ISBN 3-7822-0577-4

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Weblinks


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