SSETI-Express

SSETI-Express

SSETI Express ist ein am 27. Oktober 2005 vom russischen Weltraumflughafen Plessezk gestarteter Mikro-Satellit, der von über 200 Studenten aus etwa 20 Universitäten in 12 Ländern entworfen und gebaut wurde. Vom russischen Kosmodrom Plesetsk wurde er kurz vor 9.00 mitteleuropäischer Zeit gestartet und soll die Erde in etwa 690 km Höhe umkreisen. Er führt drei Minisatelliten mit sich, die er in der Umlaufbahn absetzen soll, beispielsweise den Minisatelliten UWE-1 (Universität Würzburg Experimentalsatellit); die anderen beiden kommen aus Norwegen und Japan; sie haben eine Kantenlänge von 10 Zentimetern und wiegen etwa 1 Kilogramm. Der SSETI Express wiegt 60 Kilogramm und ist der weltweit erste „Studentensatellit“. SSETI heißt „Student Space Exploration und Technology Initiative“ (Weltraumexplorations- und -technologieinitiative für Studenten).

Am 1. November 2005 hat die SSETI/ESA den Kontakt zu SSETI Express verloren. Die Stromversorgung im Satelliten hat versagt und somit ist ein Aufladen des Satelliten nicht möglich. Ausgelöst wurde der Fehler anscheinend durch eine Wärmeüberlastung in der Ladekontrolleinheit. Dabei spielte die Verkettung mehrerer Zustände eine Rolle, die in dieser Form nicht auf der Erde getestet werden konnte und wurde: Nach aktuellem Kenntnisstand hatte das einfallende Sonnenlicht die Stromversorgung durch die Solarzellen aktiviert. Da jedoch ca. 60min lang nach dem Aussetzen alle Nutzlasten abgeschaltet bleiben mussten und die Batterie voll geladen war, konnte die anfallende Energie durch die Ladeelektronik nur als Wärme 'verbraucht' werden. Ein Entwurfsfehler sorgte dann für eine unzureichende Aufteilung der Wärmelast und zuletzt zum Versagen eines entscheidenden Bauteils.

Trotzdem wird die Mission als herausragender Erfolg betrachtet. Bis zur vollständigen Entladung der Batterie funktionierte der Satellit problemlos. Alle drei Pikosatelliten wurden ausgesetzt. Der Start wurde von einer der bisher größten PR-Kampagnen der ESA begleitet (über 100 Millionen Menschen sahen den Start). Zudem ist die benötigte Zeitspanne zwischen Missionsdefinition und Startbereitschaft mit 18 Monaten für Projekte dieser Größenordnung eine beeindruckende Leistung, die die hohe Motivation, Mobilität und den Einsatz der über ganz Europa verstreuten Teilnehmer unterstreicht. Aufgrund der erfolgreichen Projektdurchführung der SSETI Express Mission wurde inzwischen von der ESA weitere Unterstützung für die SSETI Schwestermissionen (ESEO, ESMO) gewährt.

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