SMOS

SMOS
SMOS
Typ: Erderkundungssatellit
Behörde: ESA
Missionsdaten
Masse: 658 kg (317 kg Bus
mit 28 kg Hydrazin
und 366 kg Nutzlast)
Größe: 2,4 x 2,3 x 2,3 m
Start: 2. November 2009
Startplatz: Plessezk
Trägerrakete: Rockot-KM
Flugdauer: 3 - 5 Jahre
Bahndaten
Bahnhöhe: 763 km
Bahnneigung: 98,4 °

SMOS ist die Abkürzung von Soil Moisture and Ocean Salinity und bezeichnet einen Erdbeobachtungssatelliten der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA. SMOS ist als zweiter Satellit (als Opportunity Mission, im Gegensatz zu den größeren Core Missions) der so genannten „Earth Explorer Missions“, in einem langfristigen Rahmenprogramm der ESA zur Erdbeobachtung, gestartet worden[1]. Der erste Satellit dieser Serie war CryoSat. SMOS wurde am 2. November 2009 um 1:50 Uhr UTC zusammen mit der Sonde Proba-2 vom nordrussischen Startplatz Plessezk mit einer Rockot-Rakete ins All gebracht[2].

Der SMOS-Satellit auf Basis der Proteus Satellitenplattform hat als Hauptinstrument ein im L-Band arbeitendes 1,4-GHz-Mikrowellenradiometer mit Namen MIRAS (Microwave Imaging Radiometer using Aperture Synthesis). Es empfängt Strahlung im Frequenzbereich von 1400-1427 MHz, der von der Internationalen Fernmeldeunion weltweit für den Empfang von Strahlung zu Forschungszwecken reserviert wurde und in dem nicht gesendet werden darf. Jedoch mussten die Wissenschafter feststellen, dass in einigen Gebieten der Erde dort doch gesendet wurde, und so die Daten dieser Gebiete nicht nutzbar waren. Die ESA schaltete die zuständigen Behörden der jeweiligen Staaten zur Beseitigung der Funkstörungen ein.[3]. Entwicklung und Bau des innovativen zweidimensionalen Mikrowellenradiometers erfolgten durch Astrium España. Das Instrument besteht aus 69 Antennen von jeweils 165 mm Durchmesser und 19 mm Höhe auf drei vier Meter langen Auslegern. Aus der empfangenen Strahlung in diesem Frequenzbereich lassen sich Aussagen über die Bodenfeuchte und den Salzgehalt in den Ozeanen machen. Sowohl Bodenfeuchte als auch der Salzgehalt sind wichtige Größen für die Verbesserung globaler Klimamodelle und noch niemals zuvor von einem Satelliten gemessen worden. Das Instrument macht alle 1,2 Sekunden eine sechseckige Aufnahme eines etwa 1000 km² großes Gebiets [4].

Die Messung des oberflächennahen Salzgehalts der Meere mit einem L-Band-Radiometer wurde erstmals auf der Raumstation Skylab 1973/74 mit dem Instrument S-194 erprobt. Neben SMOS werden die NASA-Mission Aquarius (Start geplant 2010) den globalen Salzgehalt der Meere sowie der für einen Start 2013 vorgesehene Satellit SMAP die Bodenfeuchtigkeit messen können.[5]

Die Energieversorgung des Satelliten übernehmen zwei Solarzellenausleger mit Silizium-Solarzellen und einer kombinierten Spitzenleistung von 1065 Watt,[6] gepuffert über Lithiumionenbatterien mit einer Gesamtkapazität von 78 Ah.

Die 3-Achsen-Stabilisierung und Bahnregelung erfolgt über Stern- und Sonnensensoren, Gyros, Magnetometer und GPS sowie Reaktionsrädern, Magnetotorques und vier 1-N-Triebwerke.

Für die Datenspeicherung steht ein 2x20 GBit Solid-State-Rekorder, für die Datenübertragung ein X-Band Downlink mit 16,8 MBit/s und für die Telemetrie eine S-Band Übertragung mit 4 kBit/s Uplink und 722 kBit/s Downlink zur Verfügung.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ESA: ESA's water mission SMOS. 12. Februar 2009, abgerufen am 16. März 2009 (englisch).
  2. Europäische Wasser-Mission im All gestartet. tagesschau.de, 2. November 2009, abgerufen am 2. November 2009 (deutsch).
  3. SMOS water mission winning battle with interference. ESA, 6. Oktober 2010, abgerufen am 8. Oktober 2010 (englisch).
  4. http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-5103/8592_read-20772/
  5. Mark Drinkwater: Exploring the water cycle of the ‚Blue Planet‘. The Soil Moisture and Ocean Salinity (SMOS) mission. ESA Bulletin Nr. 137, Februar 2009.
  6. SMOS-Datenblatt

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