- Olympus (Satellit)
-
Olympus Startdatum 12. Juli 1989 00:14 UTC Trägerrakete Ariane 3 V32 Startplatz ELA-1, Weltraumzentrum Guayana NSSDC ID 1989-053A Startmasse 2612 kg Abmessungen 2,57 × 2,10 × 1,75 m Spannweite in Umlaufbahn 27,5 m Hersteller Hauptauftragnehmer British Aerospace Modell L-Sat Bus Lebensdauer 5 Jahre Stabilisation dreiachsig Wiedergabeinformation Transponder 2 BSS-Band, 4 SMS-Band und 2 Ka-Band, dazu noch 20/30GHz Beacons zur Messung der Ausbreitungseigenschaften der Frequenzen
Transponderleistung 230 W im BSS-Band, 30 Watt im SMS und Ka Band
Bandbreite 27 MHz im BSS-Band
EIRP um 62,4 dBW im BSS-Band Sonstiges Elektrische Leistung 3600 W Stromspeicher 24 Ah Nickel-Cadmium und 35 Ah Nickel-Wasserstoff Position Erste Position 19° West Aktuelle Position Friedhofsorbit vermutlich unterhalb des GEO Liste der geostationären Satelliten Olympus ist ein experimenteller Fernseh- und Kommunikationssatellit der ESA.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Die Entwicklungsarbeiten an Olympus begannen unter dem Namen L-Sat (obwohl nicht bestätigt, darf angenommen werden, dass L für Large = Groß steht). Es sollten ursprünglich mehrere L-Sat Satelliten gefertigt werden, die neue Technologien testen sollten: z.B. Fernsehdirektempfang für Privathaushalte (im BSS-Band), Frequenzwechsel und Frequenzwiederverwendung, Videokonferenzen, Hochgeschwindigkeitsdatenübertragung (im SMS-Band), Videokonferenzen zwischen zwei- oder mehreren Punkten und Datenübertragung (im Ka-Band). Im Ku- und Ka-Band sollte er Frequenz-Ausbreitungsversuche durchführen. Anstatt mehrerer L-Sats wurde jedoch nur Olympus gebaut. Olympus war der erste geostationäre ESA-Satellit mit Dreiachsenstabilisation. Olympus wurde zwar schon kurze Zeit später gewichtsmäßig von den Intelsat-6-Satelliten übertroffen, jedoch kamen diese nicht an die Leistung seiner ausrollbaren Solarzellen von 3,6 Kilowatt heran.
Start
Der Satellit wurde am 12. Juli 1989 um 02:14 MESZ vom Centre Spatial Guyanais bei Kourou in Französisch-Guyana ins All befördert. Der Start an Bord einer Ariane-3-Rakete verlief erfolgreich und stellte eine Besonderheit dar. Olympus war so schwer, dass er nahezu die gesamte Nutzlastkapazität dieser Rakete beanspruchte, weshalb sein Start der einzige dieses Raketentyps mit nur einem Satelliten an Bord war. Olympus wurde durch nur eine Zündung seines Apogäumsmotors aus dem GTO in die geostationäre Umlaufbahn gebracht. Seine Position erreichte er am 3. August 1989.
Einsatz
Olympus führte seine Experimente erfolgreich durch, wurde jedoch vom Pech verfolgt und erreichte die geplante Lebensdauer nicht, so dass die Experimente kürzer ausfielen als geplant.
Zuerst fiel im Januar 1991 die Nachführung eines der beiden Sonnenpaddel aus. Die verbleibende elektrische Energie des anderen Solarzellenflügels reichte jedoch aus, um den Satelliten mit allen Experimenten weiter zu betreiben. Dazu waren allerdings komplizierte Operationen nötig, die eventuell der Grund dafür waren, dass im Mai 1991 die Kontrolle über ihn verloren ging. Olympus verließ daraufhin seine Position. Er konnte gerettet werden und nach 77 Tagen, am 13. August 1991, seinen Dienst auf 19° West wieder aufnehmen. Jedoch ging im August 1993 der Kontakt, aus unbekanntem Grund, wieder verloren. Der Satellit verließ erneut seine Position. Als mögliche Ursache wurde ein Treffer durch einen Meteoritenschauer vermutet. Als der Kontakt wieder hergestellt war, wurde Olympus aus dem GEO in einen Friedhofsorbit manöveriert und abgeschaltet, da die erste Rettungsaktion so viel Treibstoff verbraucht hatte, dass eine weitere nicht mehr möglich war.
Olympus stellte auch bei Experimenten eine Ka-Band-Verbindung zu ESA's EURECA-Satelliten her.
Empfang
Der Satellit sendete einen BSS-Band-Kanal für Italien und einen ursprünglich für Österreich gedachten BSS-Kanal für große Teile Europas. Die SMS-Band-Transponder hatten steuerbare Parabolantennen und die Ka-Band-Transponder steuerbare Parabolantennen für Spotbeams.
Die Übertragung erfolgte im Ku-Band und Ka-Band.
Siehe auch
Weblinks
- Olafs Raumfahrtkalender Raumfahrtchronik 12. Juli 1989
- AnalogueSat: The sad story of Olympus 1 (englisch)
- Encyclopedia Astronautica: Olympus (englisch)
- ESA Multimedia Gallery: Photo Archive Olympus
Quellen
- Web Achive: ESA: Olympus (4 Seiten, englisch, PDF, 350 KiB)
- ESA: A History of the European Space Agency Volume II The story of ESA, 1973 to 1987 (englisch, PDF, 5 MiB)
- NSSDC Master Catalog: Olympus 1 (englisch)
- Gunter's Space Page: Olympus F1 (englisch)
- Hans-Martin Fischer: Europäische Nachrichten-Satelliten, Von Intelsat bis TV-Sat Stedinger-Verlag, Lemwerder 2006 ISBN 3-927-697-44-3 Seite 137 - 142
- Über L-Sat: Bruno Stanek: Raumfahrt Lexikon, Hallwag Verlag, Bern (1983), ISBN 3-444-10288-7 Seite: 158
Raumsonden und Satelliten mit Beteiligung der ESACOS-B (1975–1982) · GEOS 1 und 2 (1977, 1978) · ISEE 2 (1977) · Meteosat (1977–1997) · IUE (1978) · EXOSAT (1983) · ECS (1983–1988) · Giotto (1985) · Olympus (1989) · Hipparcos (1989) · Hubble (1990) · Ulysses (1990–2009) · ERS 1 und 2 (1991, 1995) · EURECA (1992) · ISO (1995) · SOHO (1995) · Huygens (1997) · XMM-Newton (1999) · Cluster (2000) · Artemis (2001) · Proba (2001) · Envisat (2002) · MSG 1 und 2 (2002, 2005) · Integral (2002) · Mars Express (2003) · SMART-1 (2003) · Double Star (2003) · Rosetta (2004) · SSETI Express (2005) · CryoSat (2005) · Venus Express (2005) · Galileo (2005–2008) · METOP-A (2006) · COROT (2006) · GOCE (2009) · Herschel (2009) · Planck (2009) · Proba-2 (2009) · SMOS (2009) · CryoSat-2 (2010) · HYLAS (2010) · SWARM (2012) · ADM-Aeolus (2013) · LISA Pathfinder (2013) · Gaia (2013) · Sentinel 1-3 (2013) · BepiColombo (2014) · ESMO (2014) · EarthCARE (2016) · ExoMars (2016/2018) · Solar Orbiter (2017) · JWST (2018) · Euclid (2019) · LISA (2019) · Mars Sample Return (frühestens 2020er) · Don Quijote
Abgesagt: Darwin
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
OLYMPUS — nichtkommerzieller experimenteller Telekommunikations Satellit der ESA, gestartet 1989 mit der letzten Ariane 3 Trägerrakete … Acronyms
OLYMPUS — nichtkommerzieller experimenteller Telekommunikations Satellit der ESA, gestartet 1989 mit der letzten Ariane 3 Trägerrakete … Acronyms von A bis Z
COROT (Satellit) — COROT Typ: Sonnenforschungssatellit Land (Organisation): Europa (ESA) Missionsdaten Masse: 630 kg Größe: 4,1 x 1,98 x 1,98 m Trägerrakete: Sojus 2.1b Start: 27. Dezember 2006 Startplatz: Baikonur … Deutsch Wikipedia
Planck-Satellit — Planck Planck (auch Planck Surveyor genannt) ist eine Raumsonde der ESA zur Erforschung der kosmischen Hintergrundstrahlung. Das Projekt wurde 1996 ausgewählt und entstand in Zusammenarbeit von 40 europäischen und 10 amerikanischen Instituten mit … Deutsch Wikipedia
Planck (Satellit) — Planck Planck (auch Planck Surveyor genannt) ist eine Raumsonde der ESA zur Erforschung der kosmischen Hintergrundstrahlung. Das Projekt wurde 1996 ausgewählt und entstand in Zusammenarbeit von 40 europäischen und 10 amerikanischen Instituten mit … Deutsch Wikipedia
Artemis (Satellit) — Artemis Startdatum 12. Juli 2001 Trägerrakete Ariane 5G Startplatz ELA 3, Weltraumzentrum Guayana … Deutsch Wikipedia
Gaia (Satellit) — Künstlerische Darstellung des Gaia Satelliten Skizze des Gaia Satelliten nach den … Deutsch Wikipedia
Cluster (Satellit) — Cluster ist ein Satellitenprojekt der ESA und NASA zur Erforschung der irdischen Magnetosphäre. Es erlitt 1996 einen Rückschlag beim Fehlstart der ersten Ariane 5 Rakete, ist aber seit Sommer 2000 mit Reservesatelliten in Betrieb. Es besteht aus… … Deutsch Wikipedia
Integral (Satellit) — Integral (International Gamma Ray Astrophysics Laboratory) ist der Name eines Gammastrahlen Observatoriums der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Der Satellit besteht aus zwei Hauptteilen: dem Servicemodul und dem Nutzlastmodul, in dem die… … Deutsch Wikipedia
Esa — Hauptverwaltung in Paris Die Europäische Weltraumorganisation (fr. Agence spatiale européenne (ASE), engl. European Space Agency, kurz ESA) ist eine internationale Weltraumorganisation mit Sitz in Paris. Sie wurde am 30. Mai 1975 zur besseren… … Deutsch Wikipedia