- Infrared Space Observatory
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Das Infrared Space Observatory (ISO) war ein als Observatorium betriebenes Weltraumteleskop für den Infrarotbereich von 2,4-240 µm.
ISO wurde von der europäischen Raumfahrtorganisation ESA mit kleineren Beträgen der NASA und des japanischen Raumforschungsinstituts ISAS entwickelt. Die vier Instrumente wurden von Konsortien aus verschiedenen europäischen Ländern beigetragen. Das ISO-Teleskop hatte einen Hauptspiegeldurchmesser von 60 cm und war zur Unterdrückung seiner eigenen Wärmestrahlung mit flüssigem Helium gekühlt. ISO wurde am 17. November 1995 um 1:20 Uhr UTC mit Arianespace Flug V 80 an Bord einer Ariane 44P vom Raumfahrtbahnhof Kourou in eine Umlaufbahn zwischen 500 und 71.850 km Höhe mit 5,25° Äquatorneigung gestartet. ISO veränderte dann vor dem Beginn der Beobachtungen sein Bahn in eine 1038 bis 70.578 km Hohe Umlaufbahn mit 5,2° Äquatorneigung und 24 Stunden Umlaufzeit.[1] Der nominelle Betrieb des Satelliten dauerte bis zur Erschöpfung des Kühlmittels am 8. April 1998. Danach konnte bei nurmehr passiver Kühlung mit einigen der Detektoren noch bis zum 10. Mai 1998 weiterbeobachtet werden. ISO führte insgesamt über 26000 Beobachtungen im Auftrag von über 500 Astronomenteams aus. Als Weltraumobservatorium oberhalb der Erdatmosphäre konnte ISO Himmelsobjekte auch bei Wellenlängen beobachten, die vom Erdboden aus durch die Absorption der Atmosphäre nicht nutzbar sind. ISO bewegte sich in einer hochexzentrischen Erdumlaufbahn mit einer Umlaufzeit von 24 Stunden.
ISO hatte vier Beobachtungsinstrumente:
- die Infrarotkamera ISOCAM, die mit zwei Detektoren von je 32 mal 32 Bildelementen den Wellenlängenbereich 2,5-17 µm abdeckte;
- das Photopolarimeter ISOPHOT für den Wellenlängenbereich 2,5-240 µm;
- das Kurzwellenspektrometer SWS für den Wellenlängenbereich 2,4-45 µm;
- das Langwellenspektrometer LWS für den Wellenlängenbereich 45-197 µm.
Inhaltsverzeichnis
Ergebnisse
ISO konnte auf die Ergebnisse der IRAS-Mission, insbesondere deren Himmelsdurchmusterung, aufbauen. Trotz gleicher Teleskopgröße wie IRAS war ISO durch die weiterentwickelten Instrumente und die ausgeprägten spektroskopischen Fähigkeiten sehr viel leistungsfähiger für die Untersuchung einzelner Objekte. Zu den wichtigsten Entdeckungen die ISO zur Infrarotastronomie beitragen konnte gehören:
- Entdeckung von Wasser in einer Vielzahl von Objekten, von Planeten unseres Sonnensystems bis zu fernen Galaxien
- Moleküle, Eisverbindungen und chemische Prozesse im interstellaren Medium und der Umgebung von Sternen
- Bestimmung der Energiequellen von Infrarotgalaxien
- Entdeckung von Infrarotgalaxien bei einer Rotverschiebung um 1, die zu dieser früheren Entwicklungsstufe des Universums wesentlich häufiger als heute waren
Technische Daten
ISO[2] Startmasse 2498 kg Kryostat 2250 l suprafluides Helium-4, Temp. 1,8 K. Höhe 5,3 m Durchmesser oder Breite 2,3 m Spiegeldurchmesser 60 cm Einsatzdauer ca. 2 Jahre und 7 Monate Bahn Erdumlaufbahn 1038 – 70.578 km hoch Trägerrakete Ariane 44P Startdatum 19. November 1995 Missionsende 16. Mai 1998 Quellen
- ↑ http://web.archive.org/web/20061016095154/http://esapub.esrin.esa.it/br/br200/ISO.pdf
- ↑ Daten aus: http://web.archive.org/web/20061016095154/http://esapub.esrin.esa.it/br/br200/ISO.pdf
Weblinks
- ISO bei der ESA (englisch)
- ISO auf der Science and technology Seite der ESA (englisch)
- Homepage des Infrared Space Observatory (englisch)
- ISO im NSSDC Masterkatalog der NASA (englisch)
- ISO in einem PDF der ESA (englisch; 172 kB)
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