- Oskar Ludwig Kummer
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Oskar Ludwig Kummer (* 22. August 1848 in Dresden; † 28. März 1912 in Klotzsche) war ein deutscher Ingenieur und Unternehmer.
Leben und Leistungen
Oskar Ludwig Kummer, ein vormaliger preußischer Marineingenieur, eröffnete 1888 in Niedersedlitz, einem damals kleinen Dorf an der Eisenbahnstrecke von Dresden nach Böhmen gelegen, unter der Firma Oskar Ludwig Kummer & Co.[1] eine elektrotechnische Fabrik. Dort wurden bald – erstmals in Europa serienmäßig und industriell – Elektromotoren hergestellt. Damit schuf Kummer die Voraussetzung für die industrielle Nutzung der Elektroenergie im großen Maßstab und für die Verdrängung der bisherigen, auf Dampfkraft und Transmissionsantrieben beruhenden Antriebskonzepte. Sein Unternehmen firmierte ab 1894 als Aktiengesellschaft Elektrizitätswerke, vormals O. L. Kummer & Co.[1] und avancierte mit rund 2000 Beschäftigten bald zum größten Betrieb Sachsens mit Niederlassungen im gesamten Deutschen Reich.
1901 verließ ihn das unternehmerische Glück, nachdem er sich in einer Reihe von Projekten, wie der Ammergaubahn, der später ersten mit Einphasenwechselstrom betriebenen Bahnstrecke Deutschlands, oder der Dresdner Vorortbahn, die er für den Transport seiner Arbeiter bauen ließ und die später nach ihm benannt wurde, engagiert hatte. Seine Firma war insolvent, bevor die Projekte vollendet werden konnten.
1903 wurde auf dem Gelände der Kummer-Werke das noch heute existierende Sachsenwerk gegründet.
Kummer starb 1912 in Klotzsche und wurde auf dem Trinitatisfriedhof beigesetzt, sein Grab wurde 1969 eingeebnet.
Oskar Ludwig Kummer erkannte als einer der ersten die Bedeutung der Elektrifizierung für Industrie und Bahnbau. Er gab wichtige Anstöße zur industriellen Entwicklung des Großraums Dresdens und ganz Sachsens. Kummer ist Ehrenbürger von Murnau am Staffelsee.
Literatur
- Harald Müller: 160 Jahre Oskar Ludwig Kummer. Porträt einer herausragenden Dresdner Unternehmerpersönlichkeit. TUDpress Verlag, Dresden 2008, ISBN 978-3-940046-88-8.
Einzelnachweise
- ↑ a b kurze Unternehmensgeschichte der Sachsenwerk Licht und Kraft AG auf den Seiten des Hauptstaatsarchivs Dresden, abgerufen am 13. Juli 2010
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