- Sammlung Leopold
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Das Leopold Museum ist ein Museum im 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau. Es entstand im Jahr 2001 aus der ehemals privaten Kunstsammlung von Rudolf und Elisabeth Leopold und ist inzwischen das meistbesuchte Haus des Wiener MuseumsQuartiers.
Inhaltsverzeichnis
Das Museum
Im Zuge der Errichtung des achtgrößten Kulturareals der Welt, des Wiener MuseumsQuartiers, entstand das 2001 eröffnete Leopold Museum. Der nach Entwürfen des Architektenbüros Ortner & Ortner gestaltete quaderförmige Bau misst 40 x 46 x 24 Meter und ist außen mit weißem Muschelkalk verkleidet. Der Eingang wird über eine zehn Meter breite Freitreppe erreicht. Die Böden der Ausstellungssäle sind mit Eichenparkett ausgelegt, für alle sichtbaren Metallteile wurde patiniertes Messing verwendet.[1]
Das Museum verzeichnete 2008 rund 291.000 Besucher.
Die Sammlung
Das Leopold Museum beherbergt die weltgrößte Schiele-Sammlung und bietet damit einen einzigartigen Überblick über das Schaffen dieses bedeutenden Zeichners des österreichischen Expressionismus.
Mit Gustav Klimt, einer der herausragendsten Künstlerpersönlichkeiten der Secession, ist ein weiterer Vorreiter der modernen Malerei in Österreich vertreten. Darüber hinaus sind im Leopold Museum Gemälde, Grafiken und Objekte des 19. und 20. Jahrhunderts zu sehen, darunter kostbares Kunsthandwerk und originales Mobiliar des Jugendstils und der Wiener Werkstätte.
Andere bedeutende in der Sammlung vertretenen Künstler sind: Oskar Kokoschka, Albin Egger-Lienz, Anton Kolig, Alfred Kubin, Kolo Moser, Herbert Boeckl, Anton Faistauer, Ferdinand Georg Waldmüller, Anton Romako, Josef Hoffmann, Robert Hammerstiel und Richard Gerstl.
Die Stiftung
1994 wurde die Sammlung Leopold von Rudolf Leopold mit Unterstützung der Republik Österreich und der Österreichischen Nationalbank in eine Stiftung eingebracht. Zur Zeit der Stiftungsgründung gab es 5266 inventarisierte Kunstwerke.
Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der Bundesabgabenordnung, es besteht keine Gewinnerzielungsabsicht. Zweck der Stiftung ist nach § 2 der Stiftungsurkunde:
- Die Stiftung hat den Zweck, die vom Stifter gegründete Sammlung auf Dauer zu erhalten, der Öffentlichkeit durch den Betrieb eines Museums zugänglich zu machen, zu dokumentieren und wissenschaftlich aufzuarbeiten. Dadurch soll insbesondere die in Wien zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene „Moderne" in ihrer Bedeutung für die kulturelle Entwicklung Österreichs dargestellt werden.
1998 wurde nach einer Ausstellung der Stiftung in New York das Bildnis Wally von Egon Schiele als angebliches „Diebsgut“ beschlagnahmt. Der Rechtsstreit darüber ist noch nicht entschieden. Zu anderen strittigen Ankäufen aus seiner Zeit als privater Sammler hat Rudolf Leopold nach langem Zögern unabhängiger Provenienzforschung zugestimmt; Ergebnisse liegen noch nicht vor.
Im Unterschied zu staatlichen Museen und Sammlungen ist auf die privatrechtlich verfasste Stiftung das Restitutionsgesetz 1998 nicht anwendbar. (Es verpflichtet die staatlichen Institutionen zu Provenienzforschung und zur Rückgabe von Objekten, die per Notverkauf, Raub, Beschlagnahme durch NS-Dienststellen oder andere unfaire Vorgänge erworben wurden.) Die von Leopold zu verantwortende zögerliche Haltung der Stiftung, sich der Aufarbeitung dieser Vorgänge freiwillig zu widmen, wird seit Herbst 2008 von der Israelitischen Kultusgemeinde öffentlichkeitswirksam massiv kritisiert[2].
Einzelnachweise
- ↑ museumsquartier.at | Leopold Museum
- ↑ Thomas Trenkler: „Unglaubliche Niedertracht“. NS-Raubkunst: Rudolf Leopold meldet sich mit befremdlichen Ansagen zu Wort, in: Tageszeitung Der Standard, Wien, 3. Februar 2009, S. 25
Literatur
- Leopold Museum Privatstiftung (Hrsg.): 5 Jahre Leopold Museum. 12 Jahre Leopold Museum-Privatstiftung. Eine Zeitskizze. Edition Jesina & raum.kunst.wien, Wien 2006, ISBN 3-902216-29-8
Weblinks
48.20222222222216.359166666667Koordinaten: 48° 12′ 8″ N, 16° 21′ 33″ O
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