Sassenburg - Neudorf-Platendorf

Sassenburg - Neudorf-Platendorf
Neudorf-Platendorf
Gemeinde Sassenburg
Koordinaten: 52° 32′ N, 10° 36′ O52.53638888888910.60333333333354Koordinaten: 52° 32′ 11″ N, 10° 36′ 12″ O
Höhe: 54 m ü. NN
Einwohner: 2760 (2004)
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 38524
Vorwahl: 05378
Ortswappen

Neudorf-Platendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Sassenburg im niedersächsischen Landkreis Gifhorn.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Östlich der Ise und des Staatsforstes Dragen sowie nördlich der Aller erstreckt sind langgezogen von Südwest nach Nordost die Gemarkung der Ortschaft Neudorf-Platendorf. Im Norden und Osten geht sie in das Große Moor über.

Die Dorfstraße ist mit rund sechs Kilometern Länge die längste gerade Ortsdurchfahrt Niedersachsens. Charakteristisch für das Ortsbild sind auch heute noch die Brücken, die jedes einzelne Grundstück mit der Dorfstraße verbinden.

Geologie

Die Gemarkung war ursprünglich komplett von Hochmoor des Großen Moores bedeckt, das heutzutage nahezu abgetorft ist. Reste im Norden des Ortes bilden seit den 1980er Jahren das Naturschutzgebiet Großes Moor.

Nachbarorte

Benachbart sind die Sassenburger Ortsteile Triangel im Süden und Westerbeck im Osten, die Gemeinde Wahrenholz im Norden und der Gifhorner Ortsteil Gamsen im Westen. Nächstgelegene Städte sind die Kreisstadt Gifhorn sowie Wolfsburg.

Geschichte

Gründung

Der Ort wurde erst 1796 gegründet, und zwar auf Veranlassung der Regierung des damaligen Kurfürstentums Hannover in Form einer Moorkolonie. Der Ort gehörte zum Amt Gifhorn, das 1885 im Landkreis Gifhorn aufging. Entlang eines breiten Kanals, der das nördlich gelegene Große Moor nach Süden zur Aller hin zu entwässern hatte, wurden beiderseitig Straßendämme aufgeschüttet, die wiederum von seitlichen, so genannten Brückgräben, flankiert waren. Diesen Namen erhielten sie, da über sie Brücken zu den Parzellen der "Kolonisten" genannten Neusiedler führen. Der Hauptkanal verfügte nämlich im Gegensatz dazu über keinerlei Übergänge. Entlang des westlichen Straßendammes entstand die Siedlung Platendorf, entlang des östlichen die Siedlung Neudorf. Jedem Kolonisten wurde ein rund 100 Meter breiter und knapp 1 Kilometer (nach Ost oder West reichender) langer Streifen Landes zugewiesen. Erst nachdem in den 1830er Jahren der mittlere Hauptkanal nicht mehr zur Entwässerung benötigt wurde, füllte man ihn mit dem Material des westlichen Straßendammes auf. Dieser Streifen Ödland wird seitdem Barwe oder Berbe genannt. Seit jener Zeit gibt es nur noch den östlichen Damm, den von nun an die beide Dorfhälften als Hauptstraße benutzen. Sie liegt heute rund drei Meter höher als die inzwischen längst abgetorften Grundstücke und Ländereien der Siedler.

Noch heute gibt es in Neudorf-Platendorf einige häufige Familiennamen, die auf die Siedlungszeit zurückgehen, beispielsweise "Wulfes", "Wolpers" und "Steinmetz".

20. Jahrhundert

Heutige Verwaltungseinheit

Seit 1974 gehört Neudorf-Platendorf zur Gemeinde Sassenburg.

Wald- und Moorbrand 1975

Im Sommer 1975 war der Ortsname Neudorf-Platendorf einige Tage lang Teil der Hauptmeldung deutscher Zeitungen und Fernsehstationen. Vor allem nördlich und östlich des Ortes hatte sich ein großflächiger Wald- und Moorbrand entwickelt, das Dorf selbst war in Rauchschwaden gehüllt und wurde - außer für Bewohner und Feuerwehr - gesperrt. Ein Übergreifen des Feuers auf die Häuser konnte allerdings vermieden werden. Siehe auch: Brand in der Lüneburger Heide.

Politik

Ortsrat

Der Ortsrat ist ein nicht beschlussfähiges Gremium im Rahmen der Institutionen der Gemeinde Sassenburg. Ortsräte sind jedoch zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt jedoch dem Rat der Gemeinde Sassenburg. Im Ortsrat sind folgende Parteien vertreten:

Die CDU verlor bei der Kommunalwahl 2006 die absolute Mehrheit im Ortsrat.

Sitzverteilung: CDU 2, LiSa 2, SPD 1.

Bürgermeister

Im Zuge der Kommunalwahl 2006 wurde Cornelia Gryglewski (CDU) zur Ortsbürgermeisterin gewählt. Sie hatte dieses Amt bereits von 1996 bis 2001 inne.

Verkehr

Hauptverkehrsader des Ortes ist die Kreisstraße 31, die aus südlicher Richtung von der Bundesstraße 188 her kommend in Richtung Wittingen führt.

Neudorf-Platendorf hat einen Bahnhof an der Mühlenbahn Uelzen-Braunschweig, eine Nebenstrecke der Deutschen Bahn, die westlich am Ort vorbeiführt und die 2008 zu einer Teilstrecke der derzeit noch in der Planungsphase befindlichen RegioStadtBahn Braunschweig aufgewertet werden soll.

Literatur

  • Der Landkreis Gifhorn. Hrsg. von Niedersächsischen Landesverwaltungsamt. Bremen 1972. (Die Landkreise in Gifhorn, Bd. 26. ISBN 3-87172-327-4.)

Weblinks


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