Schichtpyramide

Schichtpyramide
Chaba-Pyramide
Ägyptischer Name

Ruine der Chaba-Pyramide

Daten
Ort Saujet el-Arjan
Erbauer Chaba ?
Bauzeit 3. Dynastie (um 2663 bis um 2655 v.Chr.)
Typ Stufenpyramide
Baumaterial Kalkstein
Basismaß 84,0 m
Höhe (ursprünglich) 17 m, geplant ca. 40 m
Stufen 5 ?
Kultpyramide keine
Königinnenpyramiden keine

Die Chaba-Pyramide (auch Schichtpyramide oder Layer Pyramid) ist eine bei Saujet el-Arjan gelegene unvollendete Stufenpyramide. Sie wird auf Grund von Funden in der benachbarten Mastaba Z500 Pharao Chaba zugeschrieben.

Inhaltsverzeichnis

Erforschung

Die erste Beschreibung der Pyramide fand im Jahre 1839 durch John Shae Perring statt. Ebenso erwähnte Karl Richard Lepsius die Pyramide in seinen Berichten und wies ihr die Nummer XIV in seiner Pyramidenliste zu. Die absteigende Zugangspassage wurde 1896 von Jacques de Morgan entdeckt. Die erste intensivere Untersuchung fand 1900 durch Alexandre Barsanti statt. Von Ende 1910 bis Mitte 1911 untersuchten George Reisner und Clarence Fisher ebenfalls den Komplex. Weder Barsanti noch Reisner und Fisher beendeten ihre Arbeit und die Veröffentlichungen sind teilweise bei Maßangaben und Details widersprüchlich.

Da der Bau in militärischem Sperrgebiet liegt, wurde er weder vollständig ausgegraben noch intensiver untersucht.

Die Pyramide

Chaba-Pyramide mit Unterbau (Seitenansicht nach Reisner und Fisher)

Mit einer Basislänge von 83 m wäre die Pyramide kleiner als die ihr vorausgehenden Djoser- und Sechemchet-Pyramiden. Der Bau wurde bei einer Höhe von 17 m eingestellt. Bei Vollendung aller Stufen hätte sie eine Höhe von etwa 40–45 m erreicht. Die Tatsache, dass die Pyramide nicht vollendet wurde lässt einen Blick auf den Aufbau der inneren Struktur zu. Sie besteht aus 14 jeweils um 22° nach innen geneigten Mauerwerksschichten, die der Pyramide ihren Namen Schichtpyramide einbrachten. Die Anzahl der Stufen ist nicht geklärt, es dürften wahrscheinlich fünf geplant gewesen sein, aber auch bis zu sieben sind denkbar.

Es wurden keine Überreste von Verkleidungssteinen aus Kalkstein gefunden, was darauf hindeutet, dass diese niemals angebracht wurden und die Pyramide folglich nicht vollendet wurde.

Die an der Pyramide gefundenen Lehmziegel werden nicht dem Bauwerk selbst zugeordnet, sondern als Reste der Baurampen interpretiert.

Unterbau

Unterbau der Chaba-Pyramide (Aufsicht nach Reisner und Fisher)

Der Eingang liegt im Nordosten der Pyramide. Eine Steile Treppe führt zu einem Tunnel in westliche Richtung. An der Mittelachse der Pyramide verzweigt sich der Gang unter einem senkrechten Schacht.

In halber Höhe des senkrechten Schachts führt ein kurzer Gang in Richtung Süden.

In südlicher Richtung führt ein enger Gang zur Grabkammer, der auf etwa halbem Weg eine Treppe nach unten aufweist. Der Weg selbst ist so eng, dass ein Sarkophag nur unter Schwierigkeiten (wenn überhaupt) in die Grabkammer gebracht werden könnte. Überreste eines solchen wurden nicht gefunden, ebenso wenig wie Hinweise, dass eine Bestattung stattgefunden hätte. Galerien und Gänge um die Grabkammer wie in den früheren Stufenpyramiden fehlen hier.

Im Bereich der Treppe ist in den Skizzen Barsantis eine weitere Galerie oberhalb der Grabkammer eingezeichnet, die bei Reisner und Fisher fehlt.

In nördlicher Richtung führt ein Gang zu einer Lagergalerie mit 32 Kammern, die U-förmig um die Pyramide führt. Diese Galerie stellt eine vereinfachte Version der Galerie der Sechemchet-Pyramide dar. Bei der Untersuchung der Kammern wurden keine Funde des ursprünglichen Inhalts der Kammern gemacht.

Die großen Ähnlichkeiten zum Unterbau der Sechemchet-Pyramide lassen darauf schließen, dass zwischen diesen Bauten kein großer Zeitraum gelegen haben kann.

Komplex

Dolomitschale aus der Mastaba Z500 mit dem Namen des Chaba in einem Serech

Eine Einfassung des Komplexes wie bei den früheren Stufenpyramiden konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Eine östlich der Pyramide am Wüstenrand gelegene Struktur könnte der Taltempel gewesen sein, jedoch wäre dies der erste Fall, in dem der Taltempel eine ost-westliche Ausrichtung besäße. Direkt östlich der Pyramide finden sich die Überreste von Ziegelmauern, die eventuell zu einem Totentempel gehört haben könnten, allerdings ist aufgrund der geringen Untersuchung des Komplexes keine dieser Vermutungen gesichert.

Die etwa 200 m nördlich der Pyramide gelegene Mastaba Z500 könnte zu dem Pyramidenkomplex gehört haben. Dort wurden Gefäße gefunden, die den Namen des Pharaos Chaba tragen. Aufgrund dieser Funde wird die Pyramide meist Chaba zugeordnet.

Literatur

  • Miroslav Verner: Die Pyramiden. Rowohlt, Hamburg 1998, S. 174 ff („Die Layer Pyramid des Chaba (?)“), ISBN 3-499-60890-1
  • Jean-Philippe Lauer: L'histoire monumentale des pyramides d'Égypte. I, 1962
  • Iorwerth Eiddon Stephen Edwards: The Pyramids of Egypt. West Drayton 1947; Rev. ed. Harmondsworth 1961; Rev. ed. Harmondsworth 1985 (dt. Ausgabe Die ägyptischen Pyramiden, 1967)

Weblinks

29.93277777777831.1611111111117Koordinaten: 29° 55′ 58″ N, 31° 9′ 40″ O


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