- Schick mir keine Blumen
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Filmdaten Deutscher Titel Schick mir keine Blumen Originaltitel Send Me No Flowers Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1964 Länge 95 Minuten Altersfreigabe FSK – Stab Regie Norman Jewison Drehbuch Julius J. Epstein Produktion Robert Arthur
Martin Melcher
Harry KellerMusik Frank De Vol Kamera Daniel L. Fapp Schnitt J. Terry Williams Besetzung - Doris Day: Judy Kimball
- Rock Hudson: George Kimball
- Tony Randall: Arnold Nash
- Edward Andrews: Dr. Ralph Morrissey
- Paul Lynde: Mr. Akins
- Hal March: Winston Burr
- Clint Walker: Bert Power
- Clive Clerk: Vito
Schick mir keine Blumen ist eine US-amerikanische Filmkomödie des Regisseurs Norman Jewison aus dem Jahr 1964 mit Doris Day und Rock Hudson in den Hauptrollen. Der Film ist nach Bettgeflüster und Ein Pyjama für zwei die dritte und letzte Liebeskomödie, die Doris Day und Rock Hudson gemeinsam zeigt.
Das Drehbuch basiert auf dem Schauspiel Send Me No Flowers: A Comedy in Three Acts, das im Jahre 1960 kurzzeitig am Broadway aufgeführt wurde und von Norman Barasch und Carroll Moore geschrieben worden war. Das Titellied wurde von Hal David und Burt Bacharach geschrieben.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Hypochonder George Kimball hört bei einem routinemäßigen Arztbesuch an einem Freitagvormittag zufällig ein Telefongespräch seines Arztes Dr. Morrissey mit an, in dem es um einen todkranken Patienten geht. Wie Dr. Morrissey seinem Gesprächspartner erläutert, plane er nicht, den Patienten über dessen nahenden Tod in Kenntnis zu setzen. George glaubt – wie für den Zuschauer bereits jetzt deutlich wird: zu Unrecht – fest daran, er sei der Patient, von dem das Telefongespräch handle und der nur noch wenige Wochen zu Leben habe.
In diesem Glauben verlässt George die Praxis und unterrichtet noch am gleichen Tag seinen Freund und Nachbarn Arnold Nash über seinen scheinbar bevorstehenden Tod. Arnold weist ihn darauf hin, dass Georges Frau Judy wohl nach dessen Tod wieder heiraten werde, was George dazu veranlasst, über das Wochenende zusammen mit Arnold einen geeigneten neuen Ehemann für seine Frau Judy zu suchen, ohne diese jedoch über den Gesundheitszustand ihres Gatten informieren zu wollen. Sein eigenartiger Versuch, Judy mit ihrem einstigen Schulfreund Bert zusammenzubringen, versetzt Judy schließlich in den Glauben, ihr Ehemann George betrüge sie mit einer anderen Frau. Um sich von diesem Vorwurf zu befreien, erzählt George Judy von seinem nahenden Tod, woraufhin Judy vergeblich den über das Wochenende zum Angeln weggefahrenen Dr. Morrissey zu erreichen versucht.
Erst am Sonntagabend steht dieser plötzlich vor der Haustür der Kimballs, um ihnen gut gelaunt einen Teil seiner während des Wochenendes gefangenen Fische anzubieten. Während George in diesem Augenblick im Bett liegt, erfährt Judy vom Arzt, dass ihr Ehemann in Wirklichkeit gesund „wie ein Fisch im Wasser“ sei. Für Judy ergibt sich aus dieser Information wie von selbst, dass George sich sein baldiges Ableben nur ausgedacht habe, um eine Affäre zu verdecken. Außer sich vor Wut schmeißt sie daraufhin George aus dem Haus und plant, die Stadt zu verlassen. Vergeblich versucht George sie umzustimmen. Erst als am nächsten Tag der Bestattungsunternehmer Mr. Akins, bei dem George Tage zuvor bereits eine Grabstätte gekauft hat, die Quittung ebendieser Transaktion vorbeibringt, ist Judy davon überzeugt, dass George keine Affäre hat, sondern tatsächlich nur zu Unrecht geglaubt hat, sein Tod stehe bevor.
Kritiken
„Ein eingebildeter Kranker, der schon sein eigenes Begräbnis vorbereitet, wird durch die Eifersucht seiner Ehefrau kuriert. Matte Starkomödie mit Doris Day und Rock Hudson.“
Bedeutung
Die dritte Day-Hudson-Komödie weicht auffällig vom Schema der ersten beiden ab – es gibt diesmal keine Kennenlern-Prozedur mit den üblichen Verstellungskünsten. Trotz des großen Rufes von Doris Day als Sängerin wurde hier darauf verzichtet, ihr ein Lied zu schreiben, das die Handlung unterbricht, es existiert lediglich der übliche Titelsong für den Vorspann.
Trotz logischer Schwächen wird diese Komödie vielleicht langfristig die anderen beiden Day-Hudson-Filme überleben, denn es fehlen die früher so auffälligen konservativen geschlechterspezifischen Fixierungen, die Bettgeflüster und Ein Pyjama für zwei in Verruf gebracht haben. Beide Akteure spielen unverkrampft, leicht und mit viel Grazie.
War Tony Randall in den früheren Filmen schon eine wichtige Buffa-Figur, geplant als burleskes Gegengewicht zu den beiden Stars, so bekommt seine Rolle als bester Freund hier noch schärfere Konturen. Das Drehbuch stattet ihn mit einigen der besten Pointen des Films aus. Darüber hinaus hat er sein großes schauspielerisches Können soweit verfeinert, dass man schon die Figur des Felix Unger in der Serie Männerwirtschaft vorausahnt, wenn auch in diesem Fall Rock Hudson den Hypochonder spielt. Tony Randall entwickelt sehr ausgeprägt seine Technik komischer Übersprunghandlungen weiter, d.h. das Ausführen scheinbar nebensächlicher Beschäftigungen während der Dialoge.
Das Thema Tod und dessen Verdrängung aus dem Alltag erhält hier zum ersten Mal in der neueren Filmgeschichte ein ernstzunehmendes Gewicht in einer amerikanischen Komödie, sieht man von Hitchcocks Immer Ärger mit Harry (1955) ab, der sich dem Thema auf ganz andere Weise näherte. Hier bei Jewison besteht die Komik darin, dass alle bestehenden Klischees, die im Falle tödlicher Krankheiten vorgebracht werden, abschnurren, ohne dass es einen Grund dafür gibt, wovon die Beteiligten natürlich nichts wissen. Das ermöglicht dem Film, sehr erfrischend mit Tabus umzugehen. In einer der komischsten Szenen des Films beschreibt der eingebildete Sterbende dem betrunkenden Freund, wie sich seine Sinne schärfen und er nun einfache Dinge wie Bäume und Tische viel intensiver wahrnimmt - für einen Moment erhebt sich die Filmkomödie zu molierschen Höhen und zu einer radikalen, geheiligte bürgerliche Konventionen attackierenden Satire.
Auszeichnungen
Für ihre Darstellung der Judy erhielt Doris Day 1965 einen Laurel Award in der Kategorie Comedy Performance. Auch Rock Hudson war für seine Rolle des George bei den Laurel Awards nominiert, belegte jedoch nur den dritten Platz.
Weblinks
- Schick mir keine Blumen in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
Ein Rucksack voller Ärger | Was diese Frau so alles treibt | Schick mir keine Blumen | The Art of Love | Cincinnati Kid | Die Russen kommen! Die Russen kommen! | In der Hitze der Nacht | Thomas Crown ist nicht zu fassen | Gaily, Gaily | Anatevka | Jesus Christ Superstar | Rollerball | F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg | … und Gerechtigkeit für alle | Zwei dicke Freunde | Sergeant Waters – Eine Soldatengeschichte | Agnes – Engel im Feuer | Mondsüchtig | Zurück aus der Hölle | Das Geld anderer Leute | Bogus | Hurricane | The Statement
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