Schloss Rimburg

Schloss Rimburg
Die Vorburg des Schlosses Rimburg

Schloss Rimburg ist ein im Wurmtal an der deutsch-niederländischen Grenze bei Übach-Palenberg gelegenes Wasserschloss. Das dem Schloss unmittelbar auf der anderen Seite der Wurm gegenüberliegende Dorf Rimburg, ein Ortsteil der Gemeinde Landgraaf, gehört zu den Niederlanden, da die Wurm zugleich die Landesgrenze darstellt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In unmittelbarer Nähe der Schlossanlage überquerte im römischer Zeit eine Heerstraße, die Via Belgica, die Wurm. Der Übergang über den Fluss war durch eine römische Postenstation gesichert.

Als erster Besitzer der Burg Rimburg ist für das Jahr 1276 ein Herr von Mülrepas, Drost (Burggraf) des Herzogs von Limburg, nachgewiesen. In der Fehde zwischen den Herzogtümern Limburg und Brabant wurde die Anlage durch Herzog Johann I. von Brabant teilweise zerstört. Die Herren von Mülrepas nahmen den vermutlich um die Wende zum 13. Jahrhundert erfolgten Wiederaufbau der Burg zugleich zum Anlass, diese zur Erhöhung des Defensivpotenzials weiter auszubauen. Die Hauptburg wurde mit vier Flankierungstürmen versehen und erhielt zusätzlich einen starken äußeren Befestigungsring, der mit vier Türmen besetzt war. Die Türme wurden mit Schießkammern und Kasematten ausgestattet, welche durch unterirdische Gänge mit der Hauptburg verbunden waren. Die Erweiterungsmaßnahmen bewirkten eine ungewöhnliche Verteidigungsstärke der Gesamtanlage.

Im Jahre 1323 kam die Burg durch Heirat an Gerard von Merode. Das Anwesen blieb bis ins 15. Jahrhundert im Besitz derer von Merode. Nächster Besitzer war die Familie von Gronsfeld . Im Jahre 1498 gelangte die Rimburg an Johann I. von Bronkhorst und wurde zur freien Reichsherrschaft erhoben.

Im Jahr 1543 stand Johann I. von Bronckhorst während der Jülicher Fehde gegen den Herzog von Jülich auf Seiten des deutschen Kaisers Karl V.. Johann I. bot die Burg jedoch dem Herzog von Jülich als Offenhaus an. Dies hatte zur Folge, dass die Burg durch Soldaten des Herzogs von Jülich besetzt werden konnte und auch wurde. Rimburg wurde daraufhin von den kaiserlichen Truppen belagert und teilweise zerstört.

Im Jahr 1640 verkaufte Jost Maximilian von Bronckhorst Rimburg an den Freiherr Arnold von Boemer. In dieser Zeit wurde Rimburg häufig von fremden Truppen besetzt, so 1673 durch französische Truppen erobert. Die Franzosen beabsichtigten, die Burganlage nach weiterem Ausbau als Stützpunkt zu nutzen. Die Witwe des Arnold von Boemer, Catharina von Westerholt, ersuchte den Gouverneur von Maastricht, von diesem Vorhaben abzusehen und die Truppen abzuziehen. Dieses Ansinnen scheint Erfolg gehabt zu haben, denn bereits im Jahre 1678 folgten den französischen Soldaten spanische Truppen. 1726 befand die Rimburg sich im Besitz der Grafen von Ligneville, dem Grafen von Galen zu Ermelinghof und dem Freiherrn von Westerholt. 1782 war Christoph von Ligneville ihr Besitzer, der sie im Jahre 1792 an den Grafen Josef Goncry weitergab. Anfang des 19. Jahrhundert kaufte zunächst Eduard Joppen von Beegden die Burg und 1879 schließlich ein Herr Weckbeker. Um 1900 war sie im Besitz der Johanna von Brauchitsch geborene Weckbeker. Johann von Brauchitsch ließ das Anwesen 1899 nach Entwürfen von Professor Josef Kleesattel mit einer barocken Fassade versehen, die Vorburg errichten und weitere Umbauten vornehmen. Im Zweiten Weltkrieg war Schloss Rimburg in die Verteidigungsstellungen an der Westgrenze integriert und demzufolge während des Vordringens der Alliierten auf das heutige Bundesgebiet 1944 heftig umkämpft.

Gebäude

Bei dem Wasserschloss handelt es sich um eine umfangreiche Anlage aus dem 12. bis 14. sowie dem 19. Jahrhundert, bestehend aus der L-förmigen Vorburg und der eigentlichen Hauptburg. Vor- und Hauptburg sind durch einen breiten Graben voneinander getrennt. Die Hauptburg war ursprünglich noch mit einer Ringmauer umzogen. Die erste Anlage des 12. bis 13. Jahrhunderts bestand aus drei Flügeln, die sich zusammen mit dem Bergfried um einen Binnenhof gruppierten. Die mittelalterliche Anlage ist zwar im Wesentlichen noch erhalten, jedoch insbesondere durch Umbauten im 19. Jahrhundert und erhebliche Kriegsschäden verändert. Der äußere Befestigungsring war durch Kasematten, die den Mauern vorgelagert waren, verstärkt.

Das sich in privatem Eigentum befindliche Schloss ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Literatur

Weblinks

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