- Schnippenburg
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Schnippenburg Blick auf die Schnippenburg von Süden
Alternativname(n): Bodendenkmal Schnippenburg Entstehungszeit: 278-258 v. Chr. Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Wall bis 1m hoch erhalten, teils Reste der Trockensteinmauer in situ Ständische Stellung: keine Zuordnung Bauweise: Pfostenschlitzmauer mit Pfostenbohlenwand Ort: Krebsburger Wald / Venner Egge Wiehengebirge Geographische Lage 52° 21′ 7″ N, 8° 11′ 0″ O52.3519444444448.1833333333333125Koordinaten: 52° 21′ 7″ N, 8° 11′ 0″ O Höhe: 125 m ü. NHN Die Schnippenburg ist eine mit 1,4 Hektar Fläche recht kleine Ringwallanlage westlich der Krebsburg im Ortsteil Schwagstorf von Ostercappeln im niedersächsischen Kreis Osnabrück. Sie liegt im Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald. Sie ist eventuell neben der Dietrichsburg von Melle und der Wittekindsburg in Gehn bei Ueffeln, die älteste Burganlage dieser Art und Periode in Niedersachsen, das im übrigen bis etwa 750 n. Chr. frei von eisenzeitlichen Anlagen dieser Art bleibt.
Die Schnippenburg liegt auf einem Sporn der Venner Egge, einer etwa 160 m hohen Erhebung des Wiehengebirges, an der alten Trasse der von Osnabrück ausgehenden Bremer Heerstraße. Sie wurde erstmals 1786 auf einer Karte verzeichnet und 1889 von einem Heimatforscher vermessen und publiziert. Die Anlage stammt aus der vorrömischen Eisenzeit. Die Bauzeit lässt sich anhand verkohlter Eichenhölzer aus der Frontbefestigung der Anlage auf die Jahre 278 bis 258 v. Chr. datieren. Der Holz-Stein-Konstruktion des Walls war ein flacher Graben vorgelagert.
Bei der Schnippenburg handelte es sich um einen multifunktionalen Zentralort innerhalb eines größeren Siedlungsareals. Neben einer Nutzung als Siedlung gibt es Hinweise auf Fernhandel mit dem keltischen Raum und dem benachbarten Nordostwestfalen. Opfergruben im Innenbereich der Burg weisen auf einen Ort kultischer Handlungen hin. Weiter lassen Schlackenfunde und eine große Anzahl an Eisenfunden eine lokale Eisenverhüttung in der unmittelbaren Umgebung der Anlage vermuten. Als Wehranlage hat diese Siedlung vermutlich nicht gedient, zumal sie - obwohl auf dem Sporn einer Anhöhe stehend - zwischen zwei Höhenzügen errichtet wurde. Die Schnippenburg lässt sich einer Gruppe westfälischer Ringwälle zuordnen, die während des 3./2. vorchristlichen Jahrhunderts entstanden. Entsprechende Anlagen finden sich in dem gesamten Mittelgebirgszone von Schlesien über Mitteldeutschland, Südniedersachsen, Hessen und Westfalen bis in die Niederländische Provinz Drenthe.
Die Schnippenburg wird seit dem Jahre 2000 intensiv archäologisch erforscht.
Literatur
- Wolfgang Schlüter: Burgen In: Archäologische Denkmäler zwischen Weser und Ems, Isensee 2000, ISBN 3-89598-752-2, S.138-139.
Weblinks
- http://www.schnippenburg.de/
- http://www.geo.de/GEO/kultur/veranstaltungen/53545.html
- http://www.abenteuer-archaeologie.de/artikel/869260&_z=798890
- http://www.archaeologie-online.de/magazin/thema/am_rand_der_keltischen_welt/
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