Opfikon

Opfikon
Opfikon
Wappen von Opfikon
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Zürich
Bezirk: Bülachw
Gemeindenummer: 0066i1f3f4
Postleitzahl: 8152
UN/LOCODE: CH OFN (Opfikon)

CH GTG (Glattbrugg)

Koordinaten: (685518 / 254232)47.4333288.572219459Koordinaten: 47° 26′ 0″ N, 8° 34′ 20″ O; CH1903: (685518 / 254232)
Höhe: 459 m ü. M.
Fläche: 5,61 km²
Einwohner: i15'582 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.opfikon.ch
Karte
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Opfikon (im einheimischen Dialekt: [ˈopfikχə])[2] ist eine politische Gemeinde und Stadt im Bezirk Bülach des Kantons Zürich in der Schweiz.

Zur politischen Gemeinde gehört die gleichermassen bekannte Ortschaft Glattbrugg, weshalb die Gemeinde inoffiziell häufig auch als Opfikon-Glattbrugg bezeichnet wird.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Zürcher Unterländer Gemeinde liegt im Glatttal, zwischen Zürich und der Flughafen-Gemeinde Kloten. Die Landschaft ist eher flach, der tiefste Punkt mit 420,4 m ü.M befindet sich an der Gemeindegrenze zu Rümlang. Der höchste Punkt der Gemeinde liegt im Hardwald auf 481 m ü.M. Die Gemeindefläche von Opfikon ist zu 37 % besiedelt, auf 17 % steht Wald, 1,2 % sind Gewässer, weiter dienen 27 % der Landwirtschaft und 17,6 % dem Verkehr.

Geschichte

Die heutige Gemeinde hat ihren Ursprung in zwei Siedlungen: Opfikon, rechts der Glatt gelegen, und Oberhausen, links der Glatt gelegen. Wie der Name impliziert, war die Glattbrugg keine Siedlung, sondern die Brücke über die Glatt. Den Namen Glattbrugg verwendeten später auch die linksufrige Schmiede und Mühle.

Nach dem Aussterben der Grafen von Kyburg im Jahre 1264 gelangte die Blutgerichtsbarkeit an Habsburg-Österreich. Ihren weiträumigen Besitz gliederten die Habsburger für die Verwaltung und den Bezug der Abgaben in «Ämter», wobei Opfikon und Oberhausen dem Amt Schwamendingen zugeteilt waren. Aus König Albrechts Urbar (um 1305) lässt sich entnehmen: «Ze Opphinkon lit ein guot, das des gotzhus (Kloster St. Martin) von Zurichberg eigen ist; das giltet ze vogtrecht 2 viertel kernen und 2 viertel habern. Es git jederman ein vasnachthuon...» Der Hof in Oberhausen war dem Grossmünster gegenüber zum Zehnten verpflichtet. Die Gerichtsbarkeit lag wohl teilweise bei den Habsburgern und bei den Herren von Rümlang; vermutlich Ende des 14. Jahrhunderts ging sie an die Stadtzürcher Ratsherrenfamilie Biberli. Bereits um 1370 verpfändeten die Habsburger kyburgische Ämter an ihren damaligen Vogt und Pfleger auf der Kyburg. 1384 ging die ganze Pfandschaft an die Grafen von Toggenburg über, danach kam die Herrschaft Kyburg durch Erbe und als Pfand an die Gräfin Kunigunde von Montforr-Toggenburg. Nach der Ächtung Herzog Friedrich IV. wurde die Herrschaft Kyburg zu einem Reichspfand. Am 9. Februar 1424 erwarb die Stadt Zürich durch die Bezahlung von 8'750 Gulden an Gräfin Kunigunde das Pfand, womit sie ihr Hoheitsgebiet mit einem Schlag verdoppeln konnte.[3]

1390 und 1411 amtete Heinrich Biberli als Vogt in Opfikon, und die Vogtei ging danach an die Familie seines Schwiegersohns über. Biberlis Tochter Anna war mit Peter Kilchmatter verheiratet, der Sohn von Rudolf II. Kilchmatter («der Jüngere»); in jener Zeit der reichste Bürger der Stadt Zürich, Besitzer der Eisenbergwerke in Flums und von 1393 bis 1413 wie Biberli Ratsherr der Constaffel.[3]

In der Helvetik wurde der Kanton Zürich in 15 Distrikte gegliedert und die Ortschaften wurden Munizipalitäten zugeordnet, die sich an den Kirchgemeinden orientierten und aus denen die späteren politischen Gemeinden entstanden. Opfikon wurde dadurch Teil der Munizipalität Kloten im Distrikt Bassersdorf; da die Glatt die Distriktsgrenze bildete, wurde Oberhausen der Munizipalität Seebach im Distrikt Regensdorf zugeteilt.

In der Mediation erhielt der Kanton Zürich wieder eine neue Struktur und wurde in fünf Bezirke eingeteilt. Opfikon und Oberhausen wurden dadurch 1803 von Kloten gelöst und gemeinsam in die Gemeinde Opfikon zusammengeführt, die dem Bezirk Bülach zugeteilt wurde. Diese Einteilung hielt bis zur Restauration in welcher Opfikon dem Oberamt Embrach zugeteilt wurde und die Zivilgemeinden die alten Dorfgemeinden aus der Zeit vor der Helvetik ablösten. Die politische Gemeinde Opfikon (auch als Opfikon und Oberhausen bezeichnet) bestand ab 1815 aus den beiden Zivilgemeinden Opfikon und Oberhausen, die den alten Dörfern entsprachen; die inzwischen links der Glatt entstandene Siedlung Glattbrugg war – wie zuvor Schmiede und Mühle – Teil der Zivilgemeinde Oberhausen.

Die neue Kantonsverfassung über die 1831 abgestimmt wurde, wurde in der Kirchgemeinde Kloten deutlich angenommen. Zur Kirchgemeinde gehörten die beiden Gemeinden Opfikon und Kloten, mit ihren insgesamt vier Zivilgemeinden Opfikon, Oberhausen, Kloten und Geerlisberg-Egetswil. Die Kantonsverfassung besiegelte das Ende des Oberamts Embrach, zu dessen neuem Hauptort Bülach erklärt wurde und dessen Name dementsprechend in Bezirk Bülach geändert wurde.

Im Mai 1918 wurde das Ende beider Opfiker Zivilgemeinden eingeläutet, indem man sich sowohl in der Zivilgemeinde Oberhausen, als auch in der Zivilgemeinde Opfikon jeweils für eine Fusion mit der politischen Gemeinde Opfikon aussprach. Die beiden Fusionen wurden am 31. Dezember 1918 durchgeführt, aufgrund der es seit dem 1. Januar 1919 offiziell nur noch die politische Gemeinde Opfikon gibt. Die starke Entwicklung der Siedlung Glattbrugg verdrängte im 20. Jahrhundert den Namen Oberhausen weitgehend und ist heute so geläufig wie der Name Opfikon. Zur Unterscheidung der politischen Gemeinde Opfikon von der Ortschaft Opfikon, wird für erstere häufig die Bezeichnung Opfikon-Glattbrugg verwendet.

Politik

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahlen vom 7. März 2010 für die Legislaturperiode 2010–2014 führten zu folgender Sitzverteilung:

Partei SVP SP FDP CVP EVP NIO@GLP GV (Gemeindeverein) JBLSVP
Sitze 11 7 4 4 3 3 2 2

Zum amtierenden Gemeinderatspräsident wurde Roman Schmid (JBLSVP) am 9. Mai 2011 gewählt.

Stadtrat

Partei SVP FDP CVP EVP NIO@GLP
Sitze 2 2 1 1 1

Stadtpräsident ist Paul Remund (FDP).[4]

Wappen

Blasonierung: „Geteilt von Rot und Silber, oben ein wachsender schwarzgekleideter Mannesrumpf mit silbernem Haar und ebensolchem Stehkragen, unten ein schwarzes Tatzenkreuz.“ - Die Gesichtsfarbe wechselt von silber, golden bzw. natürlich. In manchen Darstellungen ist der Hals schwarz tingiert.

Wappenerklärung: Der Mannesrumpf erinnert an eine längst erloschenen Familie eines Burkhard de Opphinkon, die im 13. Jahrhundert am Ort residierte, und aus deren Wappen (In Blau ein golden gekleideter Mannesrumpf) er - neu tingiert - entnommen wurde. Das schwarze Tatzenkreuz in Silber ist aus dem Wappen des Chorherrenstiftes am Grossmünster entnommen, das seit dem 9. jahrhundert bis 1832 existierte, und dem die Nachbarsiedlung Oberhausen zehntpflichtig war.

Name

Der Name Opfikon ist eine Bildung mit dem im heutigen Kanton Zürich wie auch im Aargau und im Kanton Luzern häufigen Ortsnamensuffix -(i)kon/-(i)ken, das auf Zusammensetzungen aus einem mit dem Suffix -ing- (etwa ‚bei den Leuten des Genannten‘) versehenen Personennamen mit dem locativisch gebrauchten Dat. pl. des Wortes hof ‚Hof, Besitz‘ als Hinterglied zurückgeht (deutlicher ist diese Herkunft noch bei den besonders im Thurgau und in der westlichen Deutschschweiz verbreiteten Namen auf -(i)kofen); nach diesem Muster gebildete Namen werden auf das 7./8. Jahrhundert datiert. Dem Vorderglied dieses Siedlungsnamens dürfte ein Personenname *Opfo zugrunde liegen, der in dieser Form allerdings nirgends belegt ist und der als Kurzform zu einem anderen Namen (vorgeschlagen wurde Otfried) oder als Bildung zum fürs Westgermanische angesetzten Personnennamenstamm *upp-, der sich zu althochdeutsch *opf-/*upf- entwickelt hätte, angesehen wird.[2]

Der älteste gesicherte Beleg des Namens stammt aus der Mitte des 12. Jahrhundert. (Obtinchofa); Ein Beleg aus dem Jahr 744 (Ubinchova) kann nicht eindeutig zugeordnet werden.[2]

Wirtschaft

In Glattbrugg befindet sich der Redaktionssitz der Fachzeitschrift Moto Sport Schweiz.

Literatur

  • Gabriela Barman-Krämer u.a.; Vittorio Magnago Lampugnani, Matthias Noell (Hrsg.): Handbuch Zum Stadtrand. Gestaltungsstrategien für den suburbanen Raum. Birkhäuser, Basel / Berlin / Boston 2007, ISBN 978-3-7643-8369-5 (Das Fachbuch behandelt anschaulich die städtebauliche Problematik der Siedlungen in der unmittelbaren Nachbarschaft einer Großaglomeration am Beispiel der Gemeinden im Zürcher Glatttal.).
  • Flora Ruchat-Roncati (Hrsg.): Opfikon-Glattbrugg - von der Verkehrslandschaft zur Stadtlandschaft. In: Diplomarbeiten an der ETH Zürich, Abteilung für Architektur. Abteilung für Architektur der ETH-Zürich, Zürich 1998, ISBN 3-9521268-1-0.
  • Opfikon, Glattbrugg, Oberhausen - einst und jetzt. Maag, Glattbrugg 1969 (ohne ISBN).

Weblinks

 Commons: Opfikon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Glattbrugg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt des Kantons Zürich – Bevölkerung in den Gemeinden und Regionen des Kantons Zürich, 2010
  2. a b c Andres Kristol, Gabrielle Schmid: Opfikon ZH (Bülach). In: Andres Kristol, Florence Cattin, Barbara Meroni, Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel (Hrsg.): Dictionnaire toponymique des communes suisses DTS – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen LSG – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri DTS. Huber, Frauenfeld / Stuttgart / Wien 2004, ISBN 3-7193-1308-5, S. 680f (und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3).
  3. a b Stadt Opfikon: Geschichte, abgerufen am 3. Januar 2009
  4. nzz.ch: FDP holt Opfiker Stadtpräsidium (International, NZZ Online), Zugriff am 27. April 2010

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